Rauchenwarth
Rauchenwarth
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL (seit 2017; alt: WU) | |
Fläche: | 13,41 km² | |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 16° 32′ O | |
Höhe: | 206 m ü. A. | |
Einwohner: | 805 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2320 | |
Vorwahl: | 02230 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 38 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchenplatz 1 2320 Rauchenwarth | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Kolber (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Rauchenwarth im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
Das Gemeindeamt von Rauchenwarth | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Rauchenwarth ist eine Gemeinde mit 805 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rauchenwarth liegt im Industrieviertel in Niederösterreich, etwa zehn Kilometer südöstlich der Stadtgrenze von Wien auf einer Schotterplatte.[1] Die Fläche der Gemeinde umfasst 13,41 Quadratkilometer, beinahe neunzig Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche, drei Prozent sind bewaldet.[2]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt nur die Katastralgemeinde Rauchenwarth.
Von 1954 bis zu dessen Auflösung am 1. Jänner 2017 war Rauchenwarth Teil des Bezirks Wien-Umgebung.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwölfaxing | Schwechat | |
Himberg | Schwadorf | |
Ebergassing |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Anlage des Ortes, die Ende des 11. Jahrhunderts erfolgt sein dürfte, ist heute noch gut zu sehen: ein schmales Dreieckanger-Dorf, das im Norden vom Meierhof und einer kurzen Häuserzeile abgeriegelt ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rovhenwart (Rauchenwart) um 1257. In dieser Zeit bestand eine auf einem Hügel stehende Warte, von der aus ein Herannahen von Feinden mittels Rauchzeichen gemeldet wurde. Eine kleine Kirche des Ortes wurde bereits im Jahr 1375 genannt. In einer Verkaufsurkunde von 1494 wurde bezeugt Kaiser Maximilian I. den Verkauf des Dorfes an das Stift St. Dorothea zu Wien.
Im Türkenkrieg von 1683 wurden viele Einwohner getötet und der Ort zerstört. Mit Hilfe der Chorherren wurde Rauchenwarth wieder besiedelt. Rund hundert Jahre später kam der Ort unter die Verwaltung des Stiftes Klosterneuburg.[1]
Im Jahr 1652 entsprang in einem Waldstück westlich des Dorfes eine Quelle dessen Wasser eine heilende Wirkung zugesprochen wurde. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich daraus ein Wallfahrtsort. Vor Ort wurden 1718 eine Kapelle und 1772 eine Kirche errichtet.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahre 1938 wurde der Ort als Teil des neu geschaffenen 23. Bezirk Schwechat nach Groß-Wien eingegliedert. Die Gemeinde wurde 1954 durch die Abtrennung von Wien wieder selbständig.
Einwohnerentwicklung
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Rauchenwarth hl. Maria Magdalena
- Wallfahrtskirche Maria Bründl
- Ehemaliger Meierhof als Kulturzentrum
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 32 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 19 im Haupt-, zwölf im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor waren 26 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung und 19 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (17), soziale und öffentliche Dienste (14), handel (13) und Beherbergung und Gastronomie (11 Mitarbeiter).[3][4][5]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 32 | 38 | 27 | 30 |
Produktion | 7 | 7 | 45 | 41 |
Dienstleistung | 37 | 14 | 62 | 21 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 359 Erwerbstätigen, die 2011 in Rauchenwarth wohnten, arbeiteten 79 in der Gemeinde. Mehr als drei Viertel pendelten zur Arbeit aus.[6]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grenze im Nordwesten bildet die Budapester Straße B10.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Rauchenwarth befindet sich ein Kindergarten.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
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Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
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Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1912–? Josef Pflug (CSP)
- 1954–1975 Josef Thallmayer (ÖVP)
- 1975–1995 Walter Buchberger (ÖVP)
- 1995–2010 Josef Pflug (ÖVP)
- 2010–2021 Ernst Schüller (ÖVP)[14][15]
- seit 2021: Martin Kolber (ÖVP)[16]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1923: Josef Pflug (1869–1937), Bürgermeister und Landwirt
Personen mit Beziehung zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Silvia Kumpan-Takacs (* 1979), Politikerin (SPÖ), Gemeinderätin und Nationalratsabgeordnete
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 5. Band: Pottenstein bis Schönbrunn. Schmidl, Wien 1832, S. 85 (Rauhenwarth in der Google-Buchsuche).
- Alois Gehart: Rauchenwarth im Wandel der Zeit – Geschichte eines Dorfes. Herausgegeben von der Gemeinde Rauchenwarth, Rauchenwarth, 1998, 630 Seiten.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rauchenwarth in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30738 – Rauchenwarth. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Webpräsenz der Gemeinde Rauchenwarth
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geschichte. Gemeinde Rauchenwarth, abgerufen am 3. April 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Rauchenwarth, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Rauchenwarth, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Rauchenwarth, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Rauchenwarth, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Rauchenwarth, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Rauchenwarth. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. Dezember 2020.
- ↑ Ernst Schüller. Gemeinde Rauchenwarth, abgerufen am 3. April 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Rauchenwarth Bürgermeister Ernst Schüller hört mit Ende Mai auf. In: noen.at. 19. Mai 2021, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Rauchenwarth Gemeinderat wählt Kolber zum neuen Ortschef. In: noen.at. 2. Juni 2021, abgerufen am 13. Juni 2021.