Heu
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Heu (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, n
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | das Heu | —
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Genitiv | des Heus des Heues |
—
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Dativ | dem Heu | —
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Akkusativ | das Heu | —
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Worttrennung:
- Heu, kein Plural
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] getrocknetes Gras; in der Sprache der Landwirtschaft insbesondere der erste Grasschnitt
- [2] umgangssprachlich: reichlich Geld
- [3] Jargon: Marihuana
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch höu → gmh, höuwe → gmh, althochdeutsch houwi → goh im 9. Jahrhundert, hewi → goh im 10. Jahrhundert, das auf germanisch *hawja- „Heu“ zurückgeht. Alle Ausprägungen des Wortes sind Substantivierungen zum Verb hauen.[1]
Gegenwörter:
- [1] Gras, Grünfutter
- [2] Schulden
Oberbegriffe:
- [1] Tiernahrung, Trockenfutter
- [2] Vermögen
- [3] Droge, Rauschgift
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Durch die geöffnete Tür strömte das Licht auf einen unebenen Boden und ließ in der Mitte des Raumes Haufen von Getreide und Heu, irdene Gefäße und andere Hausgeräte wahrnehmen.[2]
- [1] Der Ungeduldige fährt sein Heu naß ein.[3]
- [1] Sie befreite sich aus seiner Umklammerung und wies mit ausgestreckter Hand auf einen offenstehenden Verschlag, der noch fast bis an das niedere Dach mit Heu vollgestopft schien.[4]
- [1] „Auf terrassenförmig angelegten Feldern werden Kartoffeln und Gemüse angebaut sowie Heu geerntet.“[5]
- [1] „Als Heu wird nur der getrocknete erste Schnitt der Grünlandpflanzen bezeichnet. Heuwiesen werden heutzutage bis zu sechsmal geschnitten. Diese weiteren Grasschnitte werden als Emd bezeichnet.“[6]
- [1] „«Ich mähe Heu und Emd etwas älter» [Überschrift; später:] Heuberger legt grossen Wert auf gutes Wiesenfutter. In erster Linie sind das Heu und Emd.“[7]
- [2] Daphne R. hat vergangenes Jahr bei „Life“ gearbeitet, einem Unternehmen, dessen einziger Lebenszweck erklärtermaßen darin bestand, Geld wie Heu zu machen.[8]
- [3] Zudem sind in der Szene diverse Namen für Cannabisprodukte in Gebrauch, wie zum Beispiel Brock, Brown, Dope, Heu, Kiff, Pott, Shit, Stuff oder Tea.[9]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Heu aufstecken, einfahren, geben, machen, wenden
- [1] im Heu liegen, schlafen, übernachten, verstecken
Wortbildungen:
- Heuasthma, Heuballen, Heubaum, Heublume, Heuboden, Heubühne, Heudiele, heuen, Heuernte, Heufieber, Heufuder, Heufuhre, Heugabel, Heuharke, Heuhaufen, Heuhüpfer, Heuhütte, Heukahn, Heulieferung, Heumahd, Heumilch, Heumonat, Heumond, Heuochse, Heupferd, Heupreis, Heupresse, Heurolle, Heuschnupfen, Heuschober, Heuschrecke, Heuschreckenplage, Heuschreckenschwarm, Heustadel, Heustock, Heuwagen, Heuwender, Heuwurm
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] getrocknetes Gras; in der Sprache der Landwirtschaft insbesondere der erste Grasschnitt
Dialektausdrücke: | ||
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[2] umgangssprachlich: reichlich Geld
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Dialektausdrücke: | ||
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- [1–3] Duden online „Heu“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heu“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Heu“
- [1, 2] The Free Dictionary „Heu“
- [1] Wikipedia-Artikel „Heu“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Heu“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 537, Eintrag „Heu“.
- ↑ PLewis Wallace → WP: Ben Hur. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweites Kapitel (URL) .
- ↑ Wilhelm Busch → WP: Aphorismen und Reime. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 10: Vergebens predigt Salomo … (alte Schreibweise im Zitat: ‚naß‘, URL) .
- ↑ Ernst von Wolzogen → WP: Das Mädchen mit den Schwänen. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL) .
- ↑ Jörg-Thomas Titz: InselTrip Färöer. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8317-2904-3, Seite 48.
- ↑ Heu und Emd. St. Galler Tagblatt, 15. August 2009 (abgerufen am 29. September 2020).
- ↑ «Ich mähe Heu und Emd etwas älter». Schweizer Bauer, 3. November 2014 (abgerufen am 29. September 2020).
- ↑ Gernot Kramper: Geld wie Heu. In: Zeit Online. Nummer 01/1996, 29. Dezember 1995, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. September 2013) .
- ↑ Wiebke Raue: Hanf, Cannabis, Haschisch & Marihuana. Onmeda, 14. Dezember 2010, abgerufen am 1. September 2013.