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Heu

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ das Heu
Genitiv des Heus
des Heues
Dativ dem Heu
Akkusativ das Heu
[1] Heu

Worttrennung:

Heu, kein Plural

Aussprache:

IPA: [hɔɪ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Heu (Info)
Reime: -ɔɪ̯

Bedeutungen:

[1] getrocknetes Gras; in der Sprache der Landwirtschaft insbesondere der erste Grasschnitt
[2] umgangssprachlich: reichlich Geld
[3] Jargon: Marihuana

Herkunft:

von mittelhochdeutsch höu → gmh, höuwe → gmh, althochdeutsch houwi → goh im 9. Jahrhundert, hewi → goh im 10. Jahrhundert, das auf germanisch *hawja- „Heu“ zurückgeht. Alle Ausprägungen des Wortes sind Substantivierungen zum Verb hauen.[1]

Gegenwörter:

[1] Gras, Grünfutter
[2] Schulden

Oberbegriffe:

[1] Tiernahrung, Trockenfutter
[2] Vermögen
[3] Droge, Rauschgift

Unterbegriffe:

[1] Hartheu, Wildheu

Beispiele:

[1] Durch die geöffnete Tür strömte das Licht auf einen unebenen Boden und ließ in der Mitte des Raumes Haufen von Getreide und Heu, irdene Gefäße und andere Hausgeräte wahrnehmen.[2]
[1] Der Ungeduldige fährt sein Heu naß ein.[3]
[1] Sie befreite sich aus seiner Umklammerung und wies mit ausgestreckter Hand auf einen offenstehenden Verschlag, der noch fast bis an das niedere Dach mit Heu vollgestopft schien.[4]
[1] „Auf terrassenförmig angelegten Feldern werden Kartoffeln und Gemüse angebaut sowie Heu geerntet.“[5]
[1] „Als Heu wird nur der getrocknete erste Schnitt der Grünlandpflanzen bezeichnet. Heuwiesen werden heutzutage bis zu sechsmal geschnitten. Diese weiteren Grasschnitte werden als Emd bezeichnet.“[6]
[1] „«Ich mähe Heu und Emd etwas älter» [Überschrift; später:] Heuberger legt grossen Wert auf gutes Wiesenfutter. In erster Linie sind das Heu und Emd.“[7]
[2] Daphne R. hat vergangenes Jahr bei „Life“ gearbeitet, einem Unternehmen, dessen einziger Lebenszweck erklärtermaßen darin bestand, Geld wie Heu zu machen.[8]
[3] Zudem sind in der Szene diverse Namen für Cannabisprodukte in Gebrauch, wie zum Beispiel Brock, Brown, Dope, Heu, Kiff, Pott, Shit, Stuff oder Tea.[9]

Redewendungen:

Geld wie Heu haben

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Heu aufstecken, einfahren, geben, machen, wenden
[1] im Heu liegen, schlafen, übernachten, verstecken

Wortbildungen:

Heuasthma, Heuballen, Heubaum, Heublume, Heuboden, Heubühne, Heudiele, heuen, Heuernte, Heufieber, Heufuder, Heufuhre, Heugabel, Heuharke, Heuhaufen, Heuhüpfer, Heuhütte, Heukahn, Heulieferung, Heumahd, Heumilch, Heumonat, Heumond, Heuochse, Heupferd, Heupreis, Heupresse, Heurolle, Heuschnupfen, Heuschober, Heuschrecke, Heuschreckenplage, Heuschreckenschwarm, Heustadel, Heustock, Heuwagen, Heuwender, Heuwurm

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1–3] Duden online „Heu
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heu
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHeu
[1, 2] The Free Dictionary „Heu
[1] Wikipedia-Artikel „Heu
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Heu

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 537, Eintrag „Heu“.
  2. PLewis Wallace → WP: Ben Hur. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweites Kapitel (URL).
  3. Wilhelm Busch → WP: Aphorismen und Reime. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 10: Vergebens predigt Salomo … (alte Schreibweise im Zitat: ‚naß‘, URL).
  4. Ernst von Wolzogen → WP: Das Mädchen mit den Schwänen. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  5. Jörg-Thomas Titz: InselTrip Färöer. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8317-2904-3, Seite 48.
  6. Heu und Emd. St. Galler Tagblatt, 15. August 2009 (abgerufen am 29. September 2020).
  7. «Ich mähe Heu und Emd etwas älter». Schweizer Bauer, 3. November 2014 (abgerufen am 29. September 2020).
  8. Gernot Kramper: Geld wie Heu. In: Zeit Online. Nummer 01/1996, 29. Dezember 1995, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. September 2013).
  9. Wiebke Raue: Hanf, Cannabis, Haschisch & Marihuana. Onmeda, 14. Dezember 2010, abgerufen am 1. September 2013.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: hau, hei, her, heul, heut, Leu, neu