Dachsen
Dachsen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Andelfingen des Kantons Zürich in der Schweiz.
Dachsen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Andelfingen |
BFS-Nr.: | 0025 |
Postleitzahl: | 8447 |
Koordinaten: | 688650 / 280102 |
Höhe: | 400 m ü. M. |
Höhenbereich: | 358–449 m ü. M.[1] |
Fläche: | 2,70 km²[2] |
Einwohner: | 1971 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 730 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
15,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Urs Schweizer (parteilos) |
Website: | www.dachsen.ch |
Dachsen
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Lage der Gemeinde | |
Wappen
Bearbeiten- Schräggeteilt von Silber und Rot, oben eine rote Pflugschar, unten ein silbernes Rebmesser mit goldenem Griff
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde Dachsen liegt im zürcherischen Weinland, in der Nordwestecke, dem Ausseramt. Sie ist eingebettet zwischen dem Cholfirst und dem Lauf des Rheins, der sich hier tief in die eiszeitliche Schotterebene eingegraben hat. Der Rheinfall auf 395 m ü. M. ist in unmittelbarer Nähe. Westlich verläuft die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz.
Bevölkerung
BearbeitenJahr | 1637 | 1799 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | 2022 |
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Einwohner | 170 | 370 | 501 | 570 | 690 | 1535 | 1740 | 1941 | 1986 | 1912 | 1951 |
Politik
BearbeitenGemeindepräsident ist Urs Schweizer (parteilos), Vizepräsidentin Irène Brühlmeier (parteilos, Stand 2023).[6]
Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 30,32 %, Grüne 17,13 %, SP 15,10 %, glp 12,80 %, FDP 10,47 %, CVP 5,04 %, EVP 3,94 %, BDP 2,05 %, EDU 1,93 %, AL 0,44 % und andere (8) 1,24 %.[7]
Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 28,95 % (−1,36 %), SP 16,05 % (+0,95 %), glp 13,93 % (+1,13 %), Die Mitte 12,51 % (+5,42 %), FDP 11,78 % (+1,32 %), Grüne 8,70 % (−8,43 %), EVP 3,42 % (−0,52 %), Mass-Voll! 1,19 %, EDU 1,09 % (−0,84 %), andere (11) 2,38 %.[8]
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 876 noch Tachsheim genannt, gehörte die Vogtei über Dachsen ursprünglich den Freiherren von Tengen, welche damals das bedeutendste und begütertste Geschlecht am Rhein zwischen Rheinfall und Eglisau waren, wechselte aber im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts wiederholt den Besitzer. Die Hohe Gerichtsbarkeit gehörte im 15. Jahrhundert zur Grafschaft Kyburg und ging mit dieser am 8. Februar 1452 an Zürich über. 1544 wurde zusätzlich die Niedere Gerichtsbarkeit mit einer Bussenkompetenz bis neun Pfund an die Stadt Zürich abgetreten. Diese gliederte sie Laufen an.[9]
Mit dem Untergang des Ancien Régime 1798 wurden neue Ordnungen hergestellt. Der Kanton Zürich war in Wahrheit kein Staat mehr, sondern ein Verwaltungsbezirk der Helvetischen Republik. Als neue Gemeindeform schuf man die Munizipalität, deren Gebiete in der Regel den bestehenden Kirchgemeinden angeglichen wurden. Man bildete drei Munizipalitäten: Dachsen, Uhwiesen und Flurlingen, die je eine eigene Behörde erhielten, aber einem gemeinsamen Agenten unterstellt wurden.[10]
Im Frühjahr 1799 war Dachsen von den Franzosen besetzt. Das kaiserlich-österreichische Heer marschierte im Rheingebiet ein, um ihnen die Stirn zu bieten. Dabei ging die kunstreiche Rheinbrücke in Flammen auf. Nach der zweiten Schlacht bei Zürich, bei welcher die Franzosen über die Österreicher und Russen triumphierten, begann die langwierige Besetzung durch die napoleonischen Truppen, und Dachsen wurde in bittere Armut gestürzt.
Bis Napoleon Bonaparte im Jahre 1803 der Schweiz die Mediationsverfassung auferlegte, gab es endlose Verfassungskämpfe in der Helvetischen Republik. Die zuvor eingeführten Munizipalitäten wurden durch Gemeinderäte ersetzt. Die drei Dörfer Dachsen, Uhwiesen und Flurlingen bildeten nun je eine Gemeinde. Gemeindepräsident und Friedensrichter von Dachsen war zu dieser Zeit Hans Friedrich Ehrensperger. Weitere Vertreter des Dorfes waren Gemeinderat und Säckelmeister Jakob Schibli sowie Gemeinderat Heinrich Rubli. Nachdem Kaiser Napoleon 1814 gestürzt worden war, begann die Restauration. Der Kanton Zürich erhielt erneut eine andere Verfassung. Er wurde in elf Oberämter eingeteilt, und man schmolz Dachsen, Uhwiesen und Flurlingen zu einer einzigen Gemeinde zusammen.[10]
Am 2. April 1831, zur Zeit der Regeneration, wendete sich Dachsen an den Kanton Zürich mit der Bitte, eine eigene politische Gemeinde zu werden.
«Die Gründe, welche unser Ehrerbietiges Gesuch unterstützen, sind:
- Dass die Gemeinde Dachsen bis 1798 ihre eigne Orts- und Gerichtsbehörde besessen.
- Dass die Gemeinde Dachsen von Uhwiesen entfernt liegt, und
- Dass die Bürgerschaft an Activbürgern mit den abwesenden ca. 140 Bürgern stark ist, [...]»
Am 11. Juni 1831 behandelte der Rat des Inneren den Wunsch Dachsens auf Lostrennung aus dem bisherigen Verband, und in der nächsten Sitzung des Grossen Rates wurde die Gemeinde Dachsen als selbständige Gemeinde aufgeführt.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Jakob Eggli (1812–1880), Landschafts- und Wandermaler
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBilder
Bearbeiten-
Bahnhofstrasse
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Bahnhof
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Weinbau
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Dorfstrasse
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Eiserner Brunnen an der Dorfstrasse
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Bauernhaus Dorfstrasse 27
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Weinbauernhaus Bolstrasse 3
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Kapelle
Literatur
Bearbeiten- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Dachsen (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1938, DNB 365803030, S. 172 f. (Digitalisat)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Quellen: 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen (XLS; 927 kB), danach: Gemeindeporträts. Dachsen. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Gemeinderat Dachsen. Website der Gemeinde Dachsen.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ Nationalratswahl 2023. Kanton Zürich. 25. Oktober 2023.
- ↑ Emanuel Dejung, Werner Ganz, Paul Kläui: Chronik Bezirke Winterthur und Andelfingen. Geschichtlicher Teil. Verlag H. A. Bosch, Zürich 1945.
- ↑ a b Hans Kläui: 1100 Jahre Dachsen 876–1976. Die Rheinfallgemeinde Dachsen. Gemeinde Dachsen. Kuhn-Druck, Neuhausen am Rheinfall, 1976.
- ↑ Hans Kläui: 1100 Jahre Dachsen 876–1976. Die Rheinfallgemeinde Dachsen. Gemeinde Dachsen. Kuhn-Druck, Neuhausen am Rheinfall, 1976, S. 112–113.