Thomas Janovsky

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas Janovsky (* 1954 in Hof) ist ein deutscher Jurist und war vom 1. Februar 2013 bis zum 28. Februar 2021[1] Generalstaatsanwalt in Bamberg.

Nach dem Abitur 1973 am Schiller-Gymnasium in Hof und einer zweijährigen Dienstzeit beim Bundesgrenzschutz studierte Janovsky an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Rechtswissenschaften. Seine Referendarzeit leistete er in den Bezirken der Oberlandesgerichte München und Bamberg. 1983 begann er seinen Dienst bei der bayerischen Justiz als Richter beim Amtsgericht Bayreuth. Es folgten Verwendungen im Bayerischen Staatsministerium der Justiz in München, an den Staatsanwaltschaften Amberg, Bayreuth und Hof sowie dem Amts- und Landgericht in Hof, von 1997 bis 1999 als Vorsitzender Richter am Landgericht Hof und 1999 bis 2002 als Oberstaatsanwalt und Leiter der Wirtschaftsabteilung bei der Staatsanwaltschaft Hof.

Von Dezember 2002 bis Ende Januar 2013 war Janovsky Leitender Oberstaatsanwalt in Bayreuth. Am 13. Juni 2012 ernannte ihn das bayerische Kabinett auf den 1. Februar 2013 zum Generalstaatsanwalt in Bamberg.[2] Innerhalb der Justiz war seine vor allem auf Drängen der FDP erfolgte Ernennung von Anfang an umstritten.[3]

Seit dem 1. Januar 2015 war Janovsky auch für die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelte Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) verantwortlich.[4] Diese vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz neu geschaffene Einheit ist unter anderem bayernweit zuständig für die Verfolgung herausragender Fälle aus dem Bereich der Internetkriminalität. Seit dem 1. Oktober 2020 besteht unter dem Dach der ZCB zudem das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet.[5] Im Mai 2015 wurde Janovsky Vorsitzender der Arbeitsgruppe „IuK“ der 24 deutschen Generalstaatsanwälte.

Bereits ab dem 1. Oktober 2017 erfolgte unter der Ägide von Janovsky eine sukzessive Aufstockung der Zentralstelle Cybercrime Bayern auf mittlerweile rund 40 Mitarbeiter, darunter 18 Staatsanwälte und vier IT-Referenten. Es handelt sich damit um eine der bundesweit größten staatsanwaltschaftlichen Spezialdienststellen zur Bekämpfung von Cybercrime.[6]

Sein gemeinsam mit Heinz-Bernd Wabnitz und Lothar Schmitt herausgegebenes Handbuch des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts wurde von Joachim Jahn in der Frankfurter Allgemeinen als Standardwerk bezeichnet.[7]

Im September 2021 wurde Thomas Janovsky als Mitglied in den Vorstand des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Kreisverband Bayreuth berufen und ist seit dem Januar 2022 für den BRK Kreisverband Bayreuth als ehrenamtlicher Pressesprecher für Einsatzkommunikation tätig.

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Mit Rudolf Müller, Heinz-Bernd Wabnitz: Wirtschaftskriminalität: Eine Darstellung der typischen Erscheinungsformen mit praktischen Hinweisen zur Bekämpfung. 4., völlig neubearbeitete Auflage. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42648-4.
  • Hrsg. mit Heinz-Bernd Wabnitz: Handbuch Wirtschafts- und Steuerstrafrechts. 5., neu bearbeitete Auflage. Beck, München 2020; ISBN 978-3-406-72439-8.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Neuer Generalstaatsanwalt in Bamberg / Bayerns Justizminister Eisenreich verabschiedet Thomas Janovsky und überreicht dessen Nachfolger Wolfgang Gründler die Ernennungsurkunde / Eisenreich: "Unter Janovskys Führung wurde die Zentralstelle Cybercrime Bayern zu einer Speerspitze im Kampf gegen Cyberkriminalität". Abgerufen am 23. Februar 2021.
  2. Bericht aus der Kabinettssitzung: Teil 2 (Memento des Originals vom 3. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayern.de Pressemitteilung, Website der Bayerischen Staatsregierung, 13. Juni 2012, abgerufen am 16. Juni 2012.
  3. Abendzeitung Germany: Janovsky: Der Generalstaatsanwalt und seine Schätzchen. 11. Juni 2012, abgerufen am 23. Februar 2021.
  4. Startschuss für bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Cybercrime in Bamberg. Pressemitteilung, Website des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz, 30. Dezember 2014, abgerufen am 22. August 2015.
  5. Justizminister Eisenreich errichtet "Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet" (ZKI) / Bayerische Cybercrime-Spezialeinheit gegen Kindesmissbrauch mit doppelter Kraft / Oberstaatsanwalt Thomas Goger wird Chef der Spezialeinheit / Eisenreich: "Der Kampf gegen Kindesmissbrauch muss Tag für Tag entschlossen geführt werden". Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  6. Justizminister Bausback weiht zusammen mit Gesundheitsministerin Huml neue Räume der Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg ein. Bayerisches Staatsministerium der Justiz, 10. November 2017, abgerufen am 25. Februar 2018.
  7. Rezensionsnotizen zu Handbuch des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts bei Perlentaucher