Toby Keith

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Toby Keith (2007)

Toby Keith Covel (* 8. Juli 1961 in Clinton, Oklahoma; † 5. Februar 2024) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und Schauspieler. Seinen Durchbruch hatte er 1993 mit dem Song Should’ve Been a Cowboy. Er konnte sich mit 65 Singles in den Country-Charts platzieren, davon waren 20 Nummer-eins-Hits, darunter Courtesy of the Red, White, & Blue (The Angry American) (2002), Beer for My Horses (2003 im Duett mit Willie Nelson), As Good as I Once Was (2005) und Made in America (2011). Keith hat 21 Studioalben veröffentlicht und gehört mit rund 55 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Sängern seines Genres.

Toby Keith kam erstmals im Restaurant seiner Großmutter, wo gelegentlich Country-Bands auftraten, mit Musik in Berührung. Sein Hauptinteresse aber galt zunächst dem American Football und dem Rodeoreiten. Nach dem Schulabschluss nahm er einen Job in der Ölindustrie an. In seiner Freizeit spielte er Football und befasste sich mit Country-Musik. Er gründete die Easy Money Band, die in der lokalen Clubszene auftrat.

Nach einigen Jahren verlor er seinen Job und versuchte zunächst, mit Football Geld zu verdienen. 1984 beschloss er, sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Bei einem kleineren Label veröffentlichte er einige Platten und spielte Demo-Bänder ein. Der Produzent Harold Shedd wurde aufmerksam und nahm ihn für Mercury Records unter Vertrag.

Country-Erfolge

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Sein Debütalbum Toby Keith erschien 1993 und verkaufte sich mehr als zwei Millionen Mal. Die ausgekoppelte Single Should’ve Been a Cowboy erreichte Platz 1 der Country-Charts; weitere Songs schafften es in die Top 10. Gemeinsam mit seinem Produzenten wechselte er zum Mercury-Ableger Polydor. Hier wurde 1994 das Album Boomtown eingespielt, das ähnlich erfolgreich wie sein Vorgänger war. 1996 kehrte er zu Mercury zurück und hatte dort mit Me Too einen weiteren Nummer-eins-Hit.

Toby Keith (2003)

Ein Jahr später wechselte er den Produzenten. Betreut von James Stroud hielt seine Erfolgsserie an. Ende 1999 wurde das Album How Do You Like Me Now? veröffentlicht. Die gleichnamige Single war sein vierter Country-Nummer-eins-Hit und hielt fünf Wochen die Spitzenposition. Die Academy of Country Music wählte How Do You Like Me Now? zum Album des Jahres und zeichnete ihn als besten Sänger aus.

Mit Pull My Chain erreichte er 2001 erstmals auch die Spitze der Country-Albumcharts. Das Album brachte drei Nummer-eins-Singles hervor, von 2000 bis 2002 kamen sieben Singles in Folge auf Platz 1 der Country-Charts.

2002 veröffentlichte er das Album Unleashed, das mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) einen Song über die Terroranschläge vom 11. September 2001 enthielt. Kritiker warfen Keith vor, damit den Afghanistan-Krieg zu feiern und die Grenze zwischen Vaterlandsliebe und „Hurra-Patriotismus“ überschritten zu haben.[1]

Angefacht wurde die Kontroverse um das Lied durch eine Ausladung zur Fernsehshow am Unabhängigkeitstag durch den Sender ABC, der unerfüllbare Forderungen von Keith als Grund nannte. Von anderer Seite wurde Keith offen kritisiert. Die Sängerin der Dixie Chicks, Natalie Maines, trug beispielsweise anlässlich einer Fernsehshow ein Shirt mit der Aufschrift „F.U.T.K“, was „Fuck You, Toby Keith“ bedeutete. Dies war eine Reaktion darauf, dass Toby Keith ein manipuliertes Foto als Hintergrundmotiv bei einem Konzert verwendet hatte, das Maines und Saddam Hussein zusammen zeigte.[2] Allerdings wurde das Album sein bis dahin größter Erfolg, und Keith führte damit erstmals die Country-Charts und ebenso die Billboard-200-Verkaufscharts an.

Trotz seiner Unterstützung des Kriegskurses von Präsident George W. Bush bezeichnete sich Keith selbst lange Zeit als Demokrat.[3] So enthält dasselbe Album ein Duett mit dem als linksliberal geltenden Willie Nelson, Beer for My Horses, das mit sechs Wochen auf Platz 1 der Country-Charts und Platz 22 der Pop-Charts seine erfolgreichste Single wurde. Das Album verkaufte sich über vier Millionen Mal und wurde mit 4-fach-Platin ausgezeichnet.

Keith bei einem Auftritt vor US-Soldaten im Irak (2008)

Ein besonderes Anliegen von Keith war die Unterstützung der US-Soldaten, und er trat jedes Jahr vor den Truppen im Ausland auf.[4] Das Nachfolgealbum Shock’n Y’All enthält mit American Soldier ein speziell den Soldaten im Kriegseinsatz gewidmetes Lied. Shock’n Y’All ist eine Anspielung auf Shock and Awe.[5] Zusammen mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) bildete es in der Folge den Abschluss bei seinen Konzerten.[3] Die Single wurde, wie die beiden anderen Albumauskopplungen I Love This Bar und Whiskey Girl mit Gold ausgezeichnet. Das Album konnte die Nummer-eins-Platzierungen des Vorgängers in Country- und Popcharts wiederholen; es erreichte wieder hohe Verkaufszahlen und wurde ebenfalls mit 4-fach-Platin ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde er von der Academy of Country Music zum „Entertainer des Jahres“ gekürt. Keith sang im Januar 2017 bei Donald Trumps erster Amtseinführung.[6]

Toby Keith (2012)

Nach dem 2005er Album Honkytonk University, einem weiteren Country-Charts-Spitzenreiter, endete die seit 1999 andauernde Zusammenarbeit mit dem Label Dreamworks, das eingestellt wurde. Daraufhin gründete Keith sein eigenes Label Show Dog Nashville, bei dem das nächste Album White Trash with Money erschien. Nachdem Keith ab 2003 bereits dreimal in Fernsehserien aufgetreten war, drehte er 2006 einen Spielfilm mit dem Titel Broken Bridges, in dem er die Hauptrolle des Country-Musikers Bo Price spielt.

Im Jahr darauf erschien mit Big Dog Daddy sein erstes selbstproduziertes Album. Zum dritten Mal führte er damit sowohl die Country-Charts als auch die Billboard 200 an. Nach That Don’t Make Me a Bad Guy aus dem Jahr 2008 erschien 2009 das Album American Ride. Mit der gleichnamigen Single stand er zum 18. Mal auf Platz 1 der Country-Single-Charts. Insgesamt hat Keith über 30 Millionen Alben verkauft.[4]

Im Oktober 2009 wurde er von der Nashville Songwriters Association International als Songwriter/Artist of the Decade ausgezeichnet.[7] Im Monat darauf ging er erstmals auch auf Europatournee, wo er vor allem in Großbritannien und Nordeuropa auftrat. Sein Vermögen wurde auf 320 Millionen US-Dollar geschätzt.[8]

Toby Keith starb am 5. Februar 2024 im Alter von 62 Jahren nach einer langjährigen Magenkrebs-Erkrankung, über die er 2022 auch öffentlich sprach. Er hinterließ eine Frau und drei Kinder.[9]

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1993 Toby Keith
Mercury
US99
Platin
Platin

(62 Wo.)US
Coun­try17
(97 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 20. April 1993
1995 Boomtown
Polydor
US46
Platin
Platin

(30 Wo.)US
Coun­try8
(55 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 27. September 1995
Christmas to Christmas
Polydor
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 1995
1996 Blue Moon
A&M
US51
Platin
Platin

(18 Wo.)US
Coun­try6
(59 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 16. April 1996
1997 Dream Walkin’
Mercury
US107
Gold
Gold

(12 Wo.)US
Coun­try8
(65 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 24. Juni 1997
1999 How Do You Like Me Now?!
Dreamworks
US56
Platin
Platin

(92 Wo.)US
Coun­try9
(104 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 2. November 1999
2001 Pull My Chain
Dreamworks
US9
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(66 Wo.)US
Coun­try1
(104 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 28. August 2001
2002 Unleashed
Dreamworks
US1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(104 Wo.)US
Coun­try1
(104 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 6. August 2002
2003 Shock’n Y’All
Dreamworks
US1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(66 Wo.)US
Coun­try1
(104 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 4. November 2003
2005 Honkytonk University
Dreamworks
US2
Platin
Platin

(39 Wo.)US
Coun­try1
(59 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 17. Mai 2005
2006 White Trash with Money
Show Dog Nashville/Universal
US2
Platin
Platin

(40 Wo.)US
Coun­try2
(72 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 11. April 2006
2007 Big Dog Daddy
Show Dog Nashville/Universal
US1
Gold
Gold

(28 Wo.)US
Coun­try1
(48 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 12. Juni 2007
A Classic Christmas
Show Dog Nashville/Universal
US23
(11 Wo.)US
Coun­try8
(11 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2007
2008 That Don’t Make Me a Bad Guy
Show Dog Nashville/Universal
US5
Gold
Gold

(33 Wo.)US
Coun­try1
(76 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 2008
2009 American Ride
Show Dog Nashville/Universal
US3
Gold
Gold

(28 Wo.)US
Coun­try1
(69 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 6. Oktober 2009
2010 Bullets in the Gun
Show Dog Nashville/Universal
US1
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Coun­try1
(62 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 2010
2011 Clancy’s Tavern
Show Dog Nashville/Universal
US5
Gold
Gold

(43 Wo.)US
Coun­try1
(77 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 25. Oktober 2011
2012 Hope on the Rocks
Show Dog Nashville/Universal
US6
(16 Wo.)US
Coun­try3
(49 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2012
2013 Drinks After Work
Show Dog Nashville/Universal
US7
(11 Wo.)US
Coun­try3
(19 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2013
2015 35 Mph Town
Show Dog Nashville/Universal
US14
(3 Wo.)US
Coun­try2
(16 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2015
2021 Peso in My Pocket
Show Dog Nashville/Universal
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2021

Die bedeutendsten Auszeichnungen

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Jahr Org. Award Titel
2000 ACM Album of the Year How Do You Like Me Now?!
2000 ACM Top Male Vocalist
2001 CMA Male Vocalist of the Year
2002 ACM Entertainer of the Year
2002 Billboard Country Singles Artist of the Year
2003 ACM Album of the Year Shock’n Y’ All
2003 ACM Entertainer of the Year
2003 ACM Top Male Vocalist
2003 ACM Video of the Year Beer for My Horses
2009 NSAI Songwriter/Artist of the Decade

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Toby Keith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Umstrittene Texte: Erfolgsalbum feiert Afghanistan-Krieg. In: Spiegel Online. 1. August 2002, abgerufen am 9. Juni 2018.
  2. Fresh Dixie Chicks row erupts. US country stars Dixie Chicks have angered US radio programmers again after singer Natalie Maines’ apparent jibe at fellow country star Toby Keith at an awards ceremony. In: BBC News. 3. Juni 2003, abgerufen am 9. September 2022 (englisch).
  3. a b Toby Keith: Voice Of The Patriotic, Caitlin A. Johnson, CBS news, 10. September 2006
  4. a b Biografie von Toby Keith bei Great American Country (Memento vom 11. Mai 2009 im Internet Archive)
  5. Toby Keith biography. The Biography Channel website; abgerufen am 25. Mai 2012.
  6. Simon Riesche, Washington: Country-Musiker Toby Keith: Der Soundtrack für Trump-Land. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  7. LiveDaily Interview: Toby Keith (Memento vom 17. Oktober 2009 im Internet Archive), 14. Oktober 2009
  8. Zack O’Malley Greenburg: Toby Keith’s Net Worth: $320 Million In 2013. In: Forbes. 18. September 2013, abgerufen am 9. September 2022 (englisch).
  9. Jan Gebauer: Country-Superstar Toby Keith überraschend gestorben. Kölner Stadt Anzeiger, 6. Februar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024.