Ruth Elfriede Hildner
Ruth Elfriede Hildner (* 1. November 1919 in Nürnberg; † 2. Mai 1947 in Písek) war eine deutsche SS-Aufseherin in verschiedenen KZ-Außenlagern. Sie wurde 1947 wegen Kriegsverbrechen von einem tschechoslowakischen Gericht verurteilt und hingerichtet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hildner war Arbeiterin in Nürnberg und Mutter eines unehelichen Sohnes, der Anfang der 1940er Jahre geboren wurde; der Vater war unbekannt. Sie vertraute ihr Kind ihrer Mutter an und meldete sich im Juli 1944 freiwillig für eine Ausbildung als SS-Aufseherin im KZ Ravensbrück; im September wurde sie in das KZ Dachau versetzt. Nach einem Einsatz beim KZ-Außenlager München (Agfa Kamerawerke) des KZ Dachau wurde Hildner in die Außenlager Hennigsdorf und Haselhorst des KZ Sachsenhausen und Wittenberge des KZ Neuengamme und im Dezember 1944 in das Frauen-Außenlager Helmbrechts des KZ Flossenbürg versetzt.
Das Lager Helmbrechts wurde am 13. April 1945 vor den heranrückenden US-amerikanischen Truppen geräumt und die Inhaftierten zu einem Todesmarsch nach Zwodau (Svatava)[1], einem Außenlager des KZ Flossenbürg, gezwungen. Während des Marsches bewachte Hildner die Gefangenen zusammen mit anderen mit Stöcken bewaffneten Frauen des SS-Gefolges; die SS-Aufseher hatten Gewehre.[2] Während des Marsches selektierte Hildner die nicht mehr gehfähigen Frauen, die anschließend erschossen wurden; zwei Gefangene beerdigte sie noch lebend in einem Wald in der Nähe von Kvilda.[3] Während des gesamten Todesmarsches starben etwa 130 Frauen, 50 Frauen wurden vom Wachpersonal ermordet.
Nach der Einnahme des Gebietes durch US-Truppen floh Hildner Anfang Mai 1945 und mischte sich zusammen mit anderen SS-Aufseherinnen unter die Flüchtenden. Am 30. Mai wurde sie erkannt, in ein Internierungslager nach Weiden gebracht und 1947 an die Tschechoslowakei ausgeliefert.[4] Am 2. Mai 1947 wurde Hildner vor einem Außerordentlichen Volksgericht in Písek angeklagt, der begangenen Kriegsverbrechen für schuldig befunden und noch am gleichen Tag hingerichtet.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ personel obozu Ravensbruck. 25. Juni 2007, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Ruth Hildner. In: prabook.com. Abgerufen am 18. Oktober 2024 (en-en).
- ↑ Krutá Ruth Hildner: Nacistická dozorkyně na Šumavě zaživa pohřbila 2 ženy. Popravili ji ve 27 letech - Médium.cz. 26. Juni 2024, abgerufen am 18. Oktober 2024 (tschechisch).
- ↑ Bestie Ruth. Dopadení nacistické dozorkyně, která pohřbívala zaživa. 10. Mai 2017, abgerufen am 18. Oktober 2024 (tschechisch).
- ↑ Female Nazi war criminals. Abgerufen am 18. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Hildner, Ruth Elfriede |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche SS-Aufseherin in verschiedenen KZs |
GEBURTSDATUM | 1. November 1919 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 2. Mai 1947 |
STERBEORT | Písek |