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Pellegrino Tibaldi

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Heilige Familie

Pellegrino Tibaldi (* 1527 oder 1532 in Puria (heute zu Valsolda); † 1592 oder 27. Mai 1596 in Mailand), eigentlich Pellegrino di Tibaldo de’ Pellegrini war ein italienischer Maler und Architekt.

Pellegrino Tibaldi war ein Sohn des Tibaldo Tibaldi de’ Pellegrini, Baumeister und Architekt in Bologna. Als 1547 Tibaldi nach Rom ging, um die Werke Michelangelos zu studieren, wurde anschließend die Architektur ein weiterer Schwerpunkt in seinem künstlerischen Schaffen. Später beauftragte ihn Kardinal Giovanni Poggi seinen Palast in Bologna auszuschmücken. Tibaldi tat dies mit einem Zyklus von Bildern, welche die Abenteuer von Odysseus illustrierten. Die Figuren dieser Fresken sind stark von denen Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan beeinflusst und stellen Meisterwerke der perspektivischen Verkürzung dar.[1]

Durch seine Malereien in der Poggi-Kapelle der Bologneser Kirche San Giacomo Maggiore der Augustiner-Eremiten erwarb er sich den Ehrennamen Michelangelo riformato. Im Börsensaal zu Ancona malte er den die Ungeheuer zähmenden Herakles, inzwischen aber auch zarte und anmutige Bilder in Öl, meist figurenreich, lebhaft koloriert und mit Architektur verziert. 1562 wurde Tibaldi vom Kardinal Carlo Borromeo nach Pavia berufen, um den Plan zum Collegio Borromeo zu entwerfen. In Mailand restaurierte er den erzbischöflichen Palast, und nach Vollendung des Baues der Kirche des heil. Fidelis daselbst wurde er 1570 erster Architekt des Doms und modernisierte als solcher besonders das Innere desselben.

1586 wurde er von Philipp II. nach Madrid berufen, um den Plan zum Escorial zu entwerfen, in welchem er auch das Deckenbild der Bibliothek malte. Zum Marchese von Valsolda ernannt, kehrte der Künstler nach neun Jahren nach Mailand zurück. Dort starb er dann im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.[2][3]

Sein Bruder Domenico (1541–1583) erwarb sich ebenfalls als Architekt und Maler einen Namen.

  • Gianpaolo Angelini: TIBALDI, Pellegrino. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 95: Taranto–Togni. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2019.
  • Christine Baltay: Pellegrino Tibaldi in Bologna and the marches. University Press, New York 1984.
  • Giuliano Briganti: Il manierismo e Pellegrino Tibaldi. Cosmopolita, Rom 1945.
  • Maria Gatti Perer u. a. (Hrsag.): Pellegrino Tibaldi. Nuovo proposte di studio. Amilcare Pizzi, Cinisello Balsamo 1990.
  • Morton S. Hansen: The art of hubris. Pellegrino Tibaldi in the papal states. University Press, Baltimore, Md. 2002, ISBN 0-493-60656-4.
  • Marcus Kiefer: „Michelangelo riformato“. Pellegrino Tibaldi in Bologna. Olms, Hildesheim 2000, ISBN 3-487-11182-9.
  • Gian Alfonso Oldelli: Pellegrino Tibaldi. In: Dizionario storico ragionato degli uomini illustri del canton Ticino. Band 1, S. 132–134, (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807.
  • Gianpietro Zanotti: Le pitture di Pellegrino Tibaldie di Niccolo Abbati esistenti nell'instituto di Bologna. Pasquali, Venedig 1756.
Commons: Pellegrino Tibaldi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Franzsepp Würtenberger, Der Manierismus, Schroll Verlag Wien und München 1962, S. 47
  2. Tibaldi, Pellegrino di. In: Alexander Müller, Hermann Singer: Allgemeines Künstlerlexikon. Frankfurt am Main 1921, Band 4, S. 416 Textarchiv – Internet Archive.
  3. Ursula Stevens: Pellegrino Tibaldi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. November 2016.