Start und Ziel des Rennens war Siena. Die Strecke führte über 137 km durch die hüglige Toskana, davon fast 40 km auf Schotterstraßen. Gegenüber dem Vorjahr wurde das Finale erheblich verändert. Der lange Übergang von San Martino in Grania nach Monteaperti wurde um 20 Kilometer verkürzt, dafür wurde nach dem Anstieg von Le Tolfe eine ebenso lange Schlussrunde eingefügt. Auf dieser wurden die neuen Schotterabschnitte von Castagno und Montechiaro sowie erneut Colle Pinzuto und Le Tolfe befahren.[1] Danach ging es wie zuvor nach Siena, dessen Altstadt durch die Porta Fontebranda erreicht wurde. Auf dem Weg zur Piazza del Campo galt es noch die Via Santa Caterina mit 16 % Steigung zu erklimmen.[2]
Auf dem Sektor von Monteaperti bildete sich eine 11-köpfige Ausreißergruppe. Sie gewannen etwas über eine Minute Vorsprung, bis Weltmeisterin Lotte Kopecky auf der ersten Passage von Le Tolfe das Tempo erhöhte. Es bildete sich eine etwa 20-köpfige Verfolgergruppe mit den meisten Favoritinnen. In der Spitzengruppe stürzte Mischa Bredewold in der Abfahrt hinter Castagno. Andere Fahrerinnen mussten abbremsen oder stürzten ebenfalls, wodurch die Gruppe gesprengt wurde; Riejanne Markus, Alena Amialiusik und Amber Kraak blieben zu dritt in Front. In der Verfolgergruppe hatte Lidl-Trek vier Fahrerinnen und machte das Tempo, so dass das Spitzentrio 20 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde.
Eine Reihe von Attacken auf Colle Pinzuto und danach blieben ohne sichtbares Ergebnis, eine Gruppe von 20 Fahrerinnen erreichte geschlossen den letzten Schotterabschnitt von Le Tolfe. Hier griff Katarzyna Niewiadoma an und zog Lotte Kopecky und Demi Vollering (beide SD Worx) sowie Elisa Longo Borghini und Shirin van Anrooij (beide Lidl-Trek) mit sich. Einer Gegenattacke von Kopecky 10 Kilometer vor dem Ziel konnte nur Longo Borghini folgen, und die beiden fuhren zusammen bis nach Siena. Auf der Via Santa Caterina erwies sich Kopecky als die stärkere und gewann das Rennen nach 2022 zum zweiten Mal.[3]