St. Kilian (Bad Liebenstein)
Die römisch-katholische Filialkirche St. Kilian steht in Bad Liebenstein im thüringischen Wartburgkreis. Sie ist Filialkirche der Pfarrei St. Elisabeth Eisenach im Dekanat Meiningen des Bistums Erfurt.[1] Sie trägt das Patrozinium der heiligen Kilian.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirche ist Teil eines Gemeindezentrums und befinden sich in Bad Liebenstein an der Ruhlaer Straße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst seit dem Zweiten Weltkrieg existiert durch eine hohe Zahl zugezogener Heimatvertriebener eine kleine katholische Gemeinde in Bad Liebenstein, die sich im ehemaligen katholischen Kurheim Maria Regina[2] eine Kapelle einrichtete.
Der Bau eines eigenen Gotteshauses konnte erst nach der Wende verwirklicht werden. Hierzu wurde 1997 ein Architekten-Wettbewerb durchgeführt, den das Saarbrücker Architekturbüro Alt-Britz gewann. Der Grundstein wurde am 21. Mai 1999 gelegt und das Richtfest am 3. November im selben Jahr gefeiert. Die Weihe der Kirche erfolgte am 9. Juli 2000 durch Bischof Joachim Wanke.[3] Seit 2008 ist die Kirche St. Kilian durch Zusammenschluss mit der katholischen Kirchgemeinde St. Andreas in Bad Salzungen deren Filialkirche.[4] Sie teilt sich ihren Pfarrer mit der Pfarrkirche in Bad Salzungen; dieser wird von einem Klinikseelsorger, der für die Rehabilitationskliniken zuständig ist, unterstützt. Beerdigungen wurden auf den drei bekannten Liebensteiner Friedhöfen vollzogen, die Evangelische und Katholiken gemeinsam nutzten und nutzen[5].
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche wurde vom Saarbrücker Architekten Peter Alt entworfen. Sie ist ein Bauwerk der Moderne und bietet Platz für mehr als 250 Besucher.
Das äußerlich schlichte, turmlose Gebäude kennzeichnet ein markanter würfelförmiger Fensteraufsatz mit farbig gestalteten Glasscheiben, der das Innere in einen goldig-warmen Lichtton taucht.
Dem quadratischen Gebäudegrundriss liegt die Vorstellung vom himmlischen Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes zu Grunde, die sich auch in vielen Bauteilen und Ausstattungsgegenständen durch ein aus vier Quadraten gebildetes stilisiertes Kreuz widerspiegelt.
Die mit dem Kirchenvorstand und der Gemeinde geführten Debatten über die Gestaltung des Baus waren notwendig und hilfreich, da die Architektur nicht den traditionellen Vorstellungen von einer Kirche entspricht. Die Kirchenbänke, -tische und -stühle wurden von der örtlichen Tischlerei Fleischer GbR erstellt.
- Allein die Stellung der Sitzbänke längs zum Altar schafft bereits eine andere Gemeinsamkeit beim Gottesdienst, äußerte der erste Pfarrer der Kirche Horst Kaspar.
Die Akzeptanz dieses modernen Bauens in der Gemeinde sei inzwischen vorhanden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Zahner: Das neue Gemeindehaus St. Kilian in Bad Liebenstein. In: Verein für christliche Kunst Paderborn e.V. (Hrsg.): Alte und neue Kunst im Erzbistum Paderborn. Band 41. Bernward, Hildesheim 2002, ISBN 3-00-009974-3, S. 132–137.
- Ute Weilbach: Architektouren im Wartburgkreis. Die jüngste Kirche Thüringens: „Sankt Kilian“ in Bad Liebenstein. In: MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach (Hrsg.): StadtZeit. Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis. Augustheft. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 2001, S. 16–17.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Kilian auf der Webpräsenz der Pfarrei St. Elisabeth Eisenach
- St. Kilian auf strasse-der-moderne.de
- Das Umfeld der Kilians-Kirche schmückt man alljährlich mit Blumenteppichen - Bilder und Bericht
- St. Kilian auf igfleischer.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pfarreien Bistum Erfurt. Abgerufen am 5. Januar 2023.
- ↑ Katholisches Heim Maria Regina. Verein der Natur- und Heimatfreunde Bad Liebenstein, abgerufen am 28. August 2015.
- ↑ Bischof Wanke weiht Kirche in Bad Liebenstein. Abgerufen am 4. Januar 2024.
- ↑ Evangelische und Katholische Kirchen. Verein der Natur- und Heimatfreunde Bad Liebenstein, abgerufen am 28. August 2015.
- ↑ Friedhöfe. Verein der Natur- und Heimatfreunde Bad Liebenstein, abgerufen am 28. August 2015.
Koordinaten: 50° 49′ 4,3″ N, 10° 21′ 2,1″ O