Nagel (Fichtelgebirge)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N, 11° 55′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Wunsiedel im Fichtelgebirge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Tröstau | |
Höhe: | 593 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,78 km2 | |
Einwohner: | 1720 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 221 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95697 | |
Vorwahl: | 09236 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUN, MAK, REH, SEL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 79 138 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wunsiedler Str. 25 95697 Nagel | |
Website: | www.erholungsort-nagel.de | |
Erster Bürgermeister: | Helmut Voit (CSU) | |
Lage der Gemeinde Nagel im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge | ||
Nagel (fränkisch oder oberpfälzerisch Nogl) ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Der gleichnamige Hauptort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nagel liegt an der Südseite des inneren Fichtelgebirge zwischen Kösseine und Hoher Matze und bildet dort den südlichen Eckpfeiler.[2] Die Gregnitz durchfließt den Ort, der an der Staatsstraße 2665 Tröstau – Kemnath liegt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt neun Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Hohenbrand (Weiler)
- Lochbühl (Dorf)
- Mühlbühl (Dorf)
- Nagel (Pfarrdorf)
- Ölbühl (Dorf)
- Reichenbach (Dorf)
- Reissingerhöhe (Dorf)
- Steinloh (Einöde)
- Wurmloh (Dorf)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nagel wurde erstmals um 1200 in einem Zehentverzeichnis des Klosters Reichenbach am Regen erwähnt. Das heutige Gemeindegebiet gehörte ab dem 13. Jahrhundert den Herzögen von Bayern und kam 1329 zur pfälzischen Linie des Hauses Wittelsbach. In einem Grenzvertrag von 1536 wurde das Gebiet um Nagel in zwei Teile geteilt. Der größere Teil gehörte seitdem zu Bayern-Pfalz, der kleinere mit dem halben Dorf Reichenbach, einem heutigen Gemeindeteil, zum Markgraftum Bayreuth. 1803 kam das ganze Dorf an das preußische Fürstentum Bayreuth. 1810 wurde das Gemeindegebiet bayerisch.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Nagel hatte zum Stichtag 31. Dezember 1960 noch 2089 Einwohner. Ab dem Jahr 2000 (2009 Einwohner zum 31. Dezember 2000) reduzierte sich die Einwohnerzahl deutlich auf lediglich 1692 im Jahr 2019. Dies entspricht einem Bevölkerungsrückgang von knapp 20 %.[5][6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Gemeinderat gehören nach der Wahl von 2020 einschließlich des Ersten Bürgermeisters 13 Mitglieder an:[7]
Theo Bauer (CSU) war von September 1994 bis April 2020 Erster Bürgermeister. Seit dem 1. Mai 2020 ist nun Helmut Voit (CSU) Erster Bürgermeister.[8]
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Tröstau.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten von Schwarz und Blau durch einen goldenen Nagel, der auf der mittleren Kuppe eines dreiteiligen goldenen Berges steht; vorne eine silberne Fichte, hinten schwebend ein silberner Rohrkolben mit zwei abhängenden Blättern.“[9] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchen und Heiligenfigur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Maria Rosenkranzkönigin
- 1894/95 erbaut, 1986 renoviert; mit spätgotischer Holzfigur Madonna mit Kind von 1470; Kreuzigungsgruppe hinter dem Altar, Rosenkranzkönigin am Chorbogen
- Dreifaltigkeitskirche
- (Alte Kirche); urkundlich 1740 genannt, später erweitert; Spätbarock, sehenswerte Innenausstattung
- St.-Nepomuk-Figur
- auf der Gregnitzbrücke; um 1773
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freizeitgestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nördlich der Gemeinde befindet sich der Nagler See. An dessen Ufer befindet sich eine Kneippanlage; an bestimmten Stellen kann gefischt werden.
„Das Teutsche Paradeiß“ ist ein Wanderweg um Nagel, der sich in drei Strecken aufteilt, Besuchern die Natur näher bringen soll und durch sämtliche Ortsteile führt. Er wird vom Fichtelgebirgsverein betreut und wurde unter anderem aus Mitteln der Europäischen Union finanziert.[10]
Sehenswert sind im „Kräuterdorf Nagel“ der Duft- und Schmetterlingsgarten, der Zeit- und Erlebnisgarten und das Haus der Kräuter.[11][12][13]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Zier (* 1955), Schachspieler und Turnierorganisator
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Nagel (Fichtelgebirge)
- Nagel (Fichtelgebirge): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Karte des Fichtelgebirges mit eingezeichnetem Nagel
- ↑ Gemeinde Nagel in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. März 2021.
- ↑ Gemeinde Nagel, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik: Bayerisches Landesamt für Statistik - GENESIS-Online. 2. September 2020, abgerufen am 2. September 2020.
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 2. September 2020.
- ↑ Verwaltungsgemeinschaft Tröstau
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Nagel, abgerufen am 27. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Nagel (Fichtelgebirge) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Karte des Wanderpfades „Das Teutsche Paradeiß“ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Natur- und Kräuterdorfverein Nagel e. V.: Kräuterdorf Nagel, abgerufen am 22. März 2020.
- ↑ Erlebnisdörfer: Kräuterdorf Nagel, abgerufen am 22. März 2020.
- ↑ Enrico Santifaller: Aktuelle Architektur in Oberfranken 2. Büro Wilhelm Verlag, Amberg 2016, S. 24–25, ISBN 978-3-943242-60-7.