Mastichochoria

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Gemeindebezirk Mastichochoria
Δημοτική Ενότητα Μαστιχοχωρίων
(Μαστιχοχώρια)
Mastichochoria (Griechenland)
Mastichochoria (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Nördliche Ägäisf6
Regionalbezirk: Chios
Gemeinde: Chios
Geographische Koordinaten: 38° 15′ N, 25° 59′ OKoordinaten: 38° 15′ N, 25° 59′ O
Höhe ü. d. M.:
Fläche: 212,149 km²
Einwohner: 3.672 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 17,3 Ew./km²
Code-Nr.: 570107
Gliederung: f121 Stadtbezirk
8 Ortsgemeinschaften
Lage in der Gemeinde Chios und im Regionalbezirk Chios
Datei:DE Mastichochorion.svg
f9

Der Gemeindebezirk Mastichochoria (griechisch Μαστιχοχώρια ‚Mastix-Dörfer‘) ist seit 2011 einer von acht Gemeindebezirken der Gemeinde Chios auf der griechischen Insel Chios. Er ging aus der ehemaligen Gemeinde Mastichochoria hervor und ist in einen Stadtbezirk und acht Ortsgemeinschaften untergliedert. Verwaltungssitz war Pyrgi. Der Gemeindebezirk liegt im Süden und Südwesten der Insel und stellt die flächenmäßig größte Verwaltungseinheit.

Traditionell werden als Mastichochoria Dörfer im Anbaugebiet des Mastixstrauchs bezeichnet, dieses umfasst auch die benachbarten Gemeindebezirke Ionia, Agios Minas sowie die im Süden des Gemeindebezirks Kambochora gelegenen Dörfer Agios Georgios Sykousis und Vavili.[2]

Der flächengrößte Gemeindebezirk Mastichochoria erstreckt sich auf 212,149 km² im Süden der Insel Chios. Angrenzende Gemeindebezirke sind von Nord nach Ost Omiroupoli, Kambochora und Ionia.

Verwaltungsgliederung

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Dorfplatz von Pyrgi

Die Gemeinde Mastichochoria entstand 1989 durch Zusammenschluss der zuvor eigenständigen Landgemeinden Kalamoti, Patrika und Armolia. Durch die Gemeindereform 1997 wurde die Gemeinde um die seit 1918 bestehenden Landgemeinden Vessa, Elata, Pyrgi, Mesta, Lithi und Olymbi erweitert. Verwaltungssitz wurde Pyrgi.[3] Mit der Verwaltungsreform 2010 wurden zum 1. Januar 2011 die Gemeinden der Insel zur Gemeinde Chios zusammengelegt. Seither bildet Masichochoria einen von acht Gemeindebezirken. Die ehemaligen neun Gemeindebezirke bilden einen Stadtbezirk und acht Ortsgemeinschaften. Die Einwohnerzahlen entstammen der Volkszählung von 2011.[1]

Gasse in Pyrgi
Stadtbezirk
Ortsgemeinschaft
griechischer Name Code Fläche (km²) Einwohner 2001 Einwohner 2011 Dörfer und Siedlungen
Pyrgi Δημοτική Κοινότητα Πυργίου 57010701 59,746 1304 832 Pyrgi, Dotia, Emborios, Karynda, Moni Agiou Georgiou, Venetiko, Pelagonisi
Armolia Τοπική Κοινότητα Αρμολίων 57010702 14,729 0611 442 Armolia
Vessa Τοπική Κοινότητα Βέσσης 57010703 20,891 0251 113 Vessa
Elata Τοπική Κοινότητα Ελάτας 57010704 17,228 0308 248 Elata, Agios Stefanos
Kalamoti Τοπική Κοινότητα Καλαμωτής 57010705 15,374 0855 706 Kalamoti, Almyros, Komi
Lithi Τοπική Κοινότητα Λιθίου 57010706 15,412 0455 398 Lithi, Limenas Lithiou
Mesta Τοπική Κοινότητα Μεστών 57010707 33,977 0565 437 Mesta, Limenas, Merikounda, Trachylia, Kalogeros, Nisaki
Olymbi Τοπική Κοινότητα Ολύμπων 57010708 31,783 0309 376 Olymbi
Patrika Τοπική Κοινότητα Πατρικών 57010709 03,009 0086 120 Patrika
Gesamt 570107 212,149 4744 3672
Detail eines Häuserbogens in Pyrgi mit Sgraffito

Der Süden von Chios zählt, aufgrund seiner fruchtbaren Böden seit jeher zu den am dichtesten bevölkerten Inselteilen. Von bisher 19 bekannten vorgeschichtlichen Fundstätten liegen 9 auf dem Gebiet des Gemeindebezirks. Emborio an der Südostküste war von der Jungsteinzeit bis in die Spätbronzezeit besiedelt, weitere 6 frühbronzezeitliche Fundorte sind bekannt. In die mykenische Zeit wird der Fundort Kato Phana datiert.

Durch die Überfälle arabischer Piraten wurden ab dem 7. Jahrhundert die Küstenorte verlassen und im Inselinnern besonders die von der Mastixerzeugung wohlhabenden Dörfer zunehmend befestigt. Während der genuesischen Zeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erreichten diese Dörfer ihre Blütezeit und hatten einen Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen.[4]

Mastix aus Mastichochoria

Der Handel mit Mastix brachte Chioten zu großem Einfluss und sorgte für große Privilegien. Unter anderem wurden die Bewohner der Mastichochoria 1822 beim Massaker von Chios verschont, damit der Mastix-Nachschub für den Sultan und seinen Harem nicht gefährdet würde. 2012 wurden die Mastichochoria und vor allem die Mastixbestände durch einen Waldbrand bedroht.

Einzelnachweise

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  1. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Mastiha Villages,Chios Mastiha Growers Association (englisch)
  3. Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕ∆ΚΕ) , Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 1 (Τόμος Α, α–κ), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 89.
  4. Ourania Kouka: Siedlungsorganisation in der Nord- und Ostägäis während der Frühbronzezeit (3. Jahrtausend v. Chr.). In: Internationale Archäologie. 58, Marie Leidorf Verlag, Rahden 2002, ISBN 978-3-89646-330-2, S. 251–257 (Dissertation: Universität Heidelberg, 1996).