Magyar Általános Gépgyár
Magyar Általános Gépgyár | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 15. September 1884 |
Auflösung | 18. April 1941 |
Auflösungsgrund | Liquidation |
Sitz | Budapest, Mátyásföld |
Leitung |
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Branche | Automobilindustrie, Motorenhersteller, Flugzeughersteller |
Magyar Általános Gépgyár, kurz MÁG, war ein ungarischer Hersteller von Automobilen, Motoren und Flugzeugen. Der Name bedeutet auf Deutsch: Ungarische allgemeine Maschinenfabrik.
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1884 von Daniel Podvinecz und Vilmos Heisler als Maschinenhandlung & Maschinenagentur in Budapest gegründet, die ab Juli 1895 als Mühlenbau- und Maschinenfabrik geführt wurde. Um 1902 montierten Podvinecz & Heisler im Auftrag der Leesdorfer Automobilwerke einen Kleinwagen. Nach Auflösung des Leesdorfer Unternehmens konnten sie die Produktionsanlagen und Restbestände der österreichischen Automobilfabrik günstig erwerben.[1]
Automobile mit dem Markennamen Phönix nach Lizenz von Cudell wurden zwischen 1904 und 1912 hergestellt.[2][3][4][5] Andere Quellen geben dafür abweichende Zeiträume an. 1900–1908[6], 1900–1911[7], 1900–1912[8] und 1906–1907[9].
1908 erwarben Podvinecz & Heisler die Bestände der liquidierten Alba Automobilwerke in Triest. Deren kleineres Modell mit 24 PS wurde als Phönix-Pkw verkauft, das größere mit einem 45 PS Aster-Motor ausgestattete Modell boten sie als Bus und Lkw ebenfalls unter dem Namen Phönix an.[10]
Der Markenname MÁG wurde ab 1912 für Fahrzeuge nach eigenen Entwürfen verwendet. 1916 erfolgte der Umzug nach Mátyásföld, dort wurden bis 1919 Austro-Daimler-Flugmotoren in Lizenz gefertigt und etwa 200 Flugzeuge der Automobil- und Aviatikwerke AG und Fokkerwerke hergestellt. 1922 übernahm MÁG die ungarischen Fiat-Werke. Die Gesellschafter beschlossen 1929 die Liquidation der MÁG, aber erst 1933 wurden alle Arbeiten eingestellt und die Auflösung der Firma war endlich im April 1941 abgeschlossen.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt entstanden zwischen 1902 und 1929 etwa 2100 Automobile. Die Modelle 25 PS und 35 PS mit Vierzylindermotoren wurden zwischen 1912 und 1914 produziert. Von 1920 bis etwa 1923 wurde für den Export von rund 50 Pkw nach England der Markenname WOHL-MÁG verwendet.[11]
1924 begann MÁG mit der Herstellung des Modells Magomobil mit Vierzylindermotor und 1800 cm³ Hubraum, das auch exportiert werden konnte. Eine andere Quelle nennt einen Hubraum von 1292 cm³ mit 62 mm Bohrung und 107 mm Hub. Die Motorleistung lag bei 20 PS mit dem das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/ h erreichte. Der Radstand betrug 2800 mm bei einer Spurweite von 1220 mm. Das Chassis wog 720 kg bei einem Gesamtgewicht von 980 kg in der Ausführung als Doppelphaeton. Der Tankinhalt lag bei 25 Litern.[12] 1926 entstand zusätzlich das Luxusautomobil Magosix mit Sechszylindermotor und 2400 cm³ Hubraum und die Modellreihe Magotax.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bálint Sándor: A Phőnix és MÁG gépkocsik gyártásának története. Módszertani és közlekedéstörténeti tanulmányok A Közlekedési Múzeum Évkönyve 4. 1976–1978. (Produktionsgeschichte der Kraftfahrzeuge Phönix und MÁG. Methodische und verkehrsgeschichtliche Studien, 4. Jahrbuch des Verkehrsmuseums, 1976–1978)
- Zsuppán István: A Magyar Auto, Zrínyi-Verlag Budapest, 1994, ISBN 963 327 231 9
- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die große Automobil-Enzyklopädie – 100 Jahre Geschichte, 2500 Marken aus 65 Ländern. 2. durchges. Auflage. BLV Buchverlag, München 1986, ISBN 3-405-12974-5.
- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel MÁG.
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 940–941 (englisch).
- Hans Seper, Helmut Krackowizer, Alois Brusatti: Österreichische Kraftfahrzeuge von Anbeginn bis heute. Verlag Welsermühl, Wels 1982, ISBN 3-85339-177-X.
- Peter M. Grosz, George Haddow, Peter Schiemer: Austro-Hungarian Army Aircraft of World War I, Paladin 2002, ISBN 0-9637110-0-8 (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (H) MÁG ( vom 2. Februar 2016 im Internet Archive) Auf gtue-oldtimerservice.de.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ István Zsuppán: A Magyar Auto, Seite 60ff
- ↑ Cégbírósági iratok (Handelsgericht) Budapest, Akte 7822/4
- ↑ Allgemeine Automobilzeitung (Österreich) 1905, Ausgabe 44, Seite 39
- ↑ Bálint Sándor: A Phőnix és MÁG gépkocsik gyártásának története, Seite 392
- ↑ George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1223–1224 (englisch).
- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die große Automobil-Enzyklopädie – 100 Jahre Geschichte, 2500 Marken aus 65 Ländern. 2. durchges. Auflage. BLV Buchverlag, München 1986, ISBN 3-405-12974-5, S. 187.
- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel MÁG.
- ↑ (H) Phoenix ( vom 2. Februar 2016 im Internet Archive) Auf gtue-oldtimerservice.de.
- ↑ Hans Seper, Helmut Krackowizer, Alois Brusatti: Österreichische Kraftfahrzeuge von Anbeginn bis heute. Verlag Welsermühl, Wels 1982, ISBN 3-85339-177-X, S. 82.
- ↑ Zsuppán, Seite 60
- ↑ Der Name Wohl bezieht sich dabei auf den englischen Importeur. vgl. István Zsuppán: A Magyar Auto; Seite 61
- ↑ Illustrierte Motorzeitung: Das Magomobil. 1. Februar 1925, S. 9–10, abgerufen am 16. Dezember 2022.