Montendre
Montendre | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Jonzac | |
Kanton | Les Trois Monts | |
Gemeindeverband | Haute-Saintonge | |
Koordinaten | 45° 17′ N, 0° 24′ W | |
Höhe | 44–120 m | |
Fläche | 25,06 km² | |
Einwohner | 3.228 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 129 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17130 | |
INSEE-Code | 17240 | |
Rathaus (Hôtel de ville) |
Montendre ist eine französische Gemeinde mit 3228 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine; sie gehört zum Arrondissement Jonzac und zum Kanton Les Trois Monts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Internierungslager Camp des Chaumes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordwestlich von Montendre, etwa 250 Meter vom Bahnhof entfernt, wurde 1939 das Camp des Chaumes[1] eingerichtet. Es war für die Unterbringung französischer Flüchtlinge gedacht, die während des Westfeldzugs vor der vorrückenden deutschen Wehrmacht flohen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen am 22. Juni 1940 wurden in diesem Lager dann spanische Bürgerkriegsflüchtlinge untergebracht, unter anderem auch diejenigen, die zuvor in Montguyon interniert waren. Das von einem drei Meter hohen Stacheldrahtzeaun umgebene Lager für etwa 600 Flüchtlinge stand unter deutscher Leitung, wurde aber von französischen Gendarmen und Zivilgardisten bewacht.
Die Lagerinsassen arbeiteten auf dem deutschen Luftwaffenstützpunkt Bussac-Forêt, in französischen Unternehmen, die für die Deutschen arbeiteten, und auf Farmen in der Nähe. Dass sie für ihre Arbeit entlohnt wurden, spricht dafür dass sie in Groupements de Travailleurs Etrangers (G.T.E., Gruppen ausländischer Arbeitnehmer) zusammengefasst waren.
Nach der Befreiung von Montendre am 1. September 1944 wurden im Camp des Chaumes bis 1947 deutsche Kriegsgefangene interniert.
Am 2. Juli 2015 fand in Montendre eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der im Camp des Chaumes internierten Spanier statt. Aus diesem Anlass wurde auch ein Dokumentarfilm über das Lager und seine Insassen gezeigt.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1962: 2760
- 1968: 2864
- 1975: 3480
- 1982: 3330
- 1990: 3140
- 1999: 3117
- 2017: 3242
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Montendre
Das Schloss Montendre (9. Jahrhundert) wurde auf den Ruinen eines römischen Oppidum gebaut. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erweitert und im 15. Jahrhundert erneuert. Von der Anlage existieren heute noch ein Rundturm, ein rechteckiger Turm und Teile der Mauern. Im rechteckigen Turm befindet sich mittlerweile das Musée d’Art et Traditions Populaires de Montendre.
Die Markthalle wurde von 1859 bis 1863 im Stil des Historismus errichtet.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Onda, Region Valencia, Spanien
- Sulz am Neckar, Baden-Württemberg, Deutschland
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes de la Charente-Maritime. Flohic Editions, Band 1, Paris 2002, ISBN 2-84234-129-5, S. 498–503.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Darstellung des Camps folgt drei Quellen: a) Mairie de Montendre: Les années noires & b) AJPN - anonymes, Justes et persécutés durant la période nazie dans les communes de France: Camp des Chaumes durant la Seconde Guerre mondiale & c) AFMD – Amis de la Fondation pour la Mémoire de la Déportation: Les lieux de détention en Charente maritime
- ↑ Mairie de Montendre: La mémoire des exilés