Liste der Unterzeichner des Konkordienbuchs

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Titelseite des Konkordienbuchs (1580)

Die Liste der Unterzeichner des Konkordienbuchs führt die Landesherren und Städte auf, welche das Konkordienbuch annahmen. Dies bedeutete – wenn es dabei blieb – eine Prägung der betreffenden Territorien durch die lutherische Orthodoxie.

Fünfzig Jahre nach der Augsburgischen Konfession, im Jahr 1580, sollte das Konkordienbuch eine einigende Lehrgrundlage des Luthertums schaffen und die innerlutherischen Kontroversen überbrücken; dafür wurden die Gegensätze zum Calvinismus und zur römisch-katholischen Kirche stärker betont. Das Werk verdrängte ältere territoriale Bekenntnistexte. Die Minderheit lutherischer Territorien, die die Konkordienformel nicht annahm, wahrte dadurch die Möglichkeit einer freieren Lehrentwicklung.[1]

Bild Name Territorium
Ludwig VI., Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst. Kurpfalz
August I., Herzog zu Sachsen, Kurfürst. Kursachsen
Johann Georg, Markgraf zu Brandenburg, Kurfürst. Mark Brandenburg
Joachim Friedrich, Markgraf zu Brandenburg, Administrator des Erzstifts Magdeburg. Erzstift Magdeburg
Johann IX. von Haugwitz, Bischof zu Meißen. Bistum Meißen
Eberhard von Holle, Bischof zu Lübeck, Administrator des Stifts Verden. Bistum Lübeck, Stift Verden
Philipp Ludwig, Pfalzgraf. Pfalz-Neuburg
(Vormund für:) Friedrich Wilhelm I., Herzog von Sachsen-Weimar. Sachsen-Weimar
(Vormund für:) Johann, Herzog von Sachsen-Weimar.
(Vormund für:) Johann Casimir, Herzog von Sachsen-Coburg. Sachsen-Coburg
(Vormund für:) Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach. Sachsen-Eisenach
Georg Friedrich, Markgraf zu Brandenburg. Brandenburg-Ansbach
Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg.[2] Braunschweig-Wolfenbüttel
Otto II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Herrschaft Harburg
Heinrich X. (der Jüngere), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg.
Wilhelm V. (der Jüngere), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Fürstentum Lüneburg
Wolfgang, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Fürstentum Grubenhagen
Ulrich, Herzog zu Mecklenburg. Mecklenburg-Güstrow, Bistum Schwerin.
(Vormund für:) Johann VII., Herzog von Mecklenburg. Mecklenburg-Schwerin
(Vormund für:) Sigismund August, Herzog von Mecklenburg.
Ludwig, Herzog zu Württemberg. Württemberg
(Vormund für:) Ernst Friedrich, Markgraf von Baden-Durlach.[3] Markgrafschaft Baden-Durlach
(Vormund für:) Jakob III., Markgraf von Baden-Hachberg.[4] Markgrafschaft Baden-Hachberg
Georg Ernst, Graf zu Henneberg-Schleusingen. Grafschaft Henneberg
Friedrich, Regent in Mömpelgard (später Herzog von Württemberg).
Johann Günther I., Graf zu Schwarzburg. Schwarzburg-Sondershausen
Wilhelm I., Graf zu Schwarzburg. Schwarzburg-Frankenhausen
Albrecht Anton I., Graf zu Schwarzburg. Schwarzburg-Rudolstadt
Emich XI., Graf zu Leiningen. Leiningen-Dagsburg-Hardenburg
Philipp IV., Graf zu Hanau. Hanau-Lichtenberg
Gottfried, Graf zu Oettingen. Grafschaft Oettingen
Georg II., Graf und Herr zu Castell. Grafschaft Castell
Heinrich IV., Graf und Herr zu Castell.
Johann Hoyer III., Graf zu Mansfeld. Mansfeld-Artern
Bruno II., Graf zu Mansfeld. Mansfeld-Bornstedt
Hoyer Christoph I., Graf zu Mansfeld. Mansfeld-Eisleben
Peter Ernst der Jüngere, Graf zu Mansfeld.
Christoph II., Graf zu Mansfeld (Mittelortsche Linie)
Otto VIII., Graf zu Hoya und Burghausen. Hoya-Nienburg
Johann XVI., Graf zu Oldenburg und Delmenhorst. Grafschaft Oldenburg
Albrecht Georg, Graf zu Stolberg. Stolbergische Harzgrafschaften
Wolf Ernst, Graf zu Stolberg. Stolbergische Harzgrafschaften
Ludwig III., Graf zu Gleichen. Gleichen-Blankenhain
Karl III., Graf zu Gleichen. Gleichen-Blankenhain
Ernst I., Graf zu Regenstein. Grafschaft Regenstein
Bodo II., Graf zu Regenstein. Grafschaft Regenstein
Ludwig II., Graf zu Löwenstein. Grafschaft Löwenstein
Heinrich, Herr zu Limpurg, Semperfrei. Limpurg-Schmiedelfeld
Georg, Herr von Schönburg. Schönburg-Waldenburg
Wolf, Herr von Schönburg. Schönburg-Penig-Remissa
Anarck Friedrich, Herr von Wildenfels.
Stadtwappen Stadt Unterschrift
Bürgermeister und Rat der Stadt Lübeck (Freie Reichsstadt).
Bürgermeister und Rat der Stadt Landau (Freie Reichsstadt). Hans Hitschler
Bürgermeister und Rat der Stadt Münster in St. Gregoriental (Freie Reichsstadt). Friedrich Zeringer
Rat der Stadt Goslar (Freie Reichsstadt).
Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm (Freie Reichsstadt). Hans Ehinger von und zu Baltzheim
Bürgermeister und Rat der Stadt Esslingen (Freie Reichsstadt). Matthis Herwart
Rat der Stadt Reutlingen (Freie Reichsstadt). Stadtschreiber Lorenz Zysar
Bürgermeister und Rat der Stadt Nördlingen (Freie Reichsstadt). Peter Seng der Ältere
Bürgermeister und Rat zu Rothenburg ob der Tauber (Freie Reichsstadt).
Städtmeister und Rat der Stadt Schwäbisch Hall (Freie Reichsstadt). Johann Christoph Adler
Bürgermeister und Rat der Stadt Heilbronn (Freie Reichsstadt). Johann Spölin
Bürgermeister und Rat der Stadt Memmingen (Freie Reichsstadt). Melchior Stebenhaber zu Hezlinshofen
Bürgermeister und Rat der Stadt Lindau (Freie Reichsstadt). Michael Buchschar
Bürgermeister und Rat der Stadt Schweinfurt (Freie Reichsstadt). Syndicus Adam Alberti
Rat der Stadt Donauwörth (Freie Reichsstadt).
Kammerer und Rat der Stadt Regensburg (Freie Reichsstadt). Stephan Fugger
Bürgermeister und Rat der Stadt Wimpfen (Freie Reichsstadt). Hans Aff
Bürgermeister und Rat der Stadt Giengen (Freie Reichsstadt). Jörg Vetter
Bürgermeister und Rat zu Bopfingen (Freie Reichsstadt).
Bürgermeister und Rat der Stadt Aalen (Freie Reichsstadt). Kaspar Voss
Bürgermeister und Rat der Stadt Kaufbeuren (Freie Reichsstadt). Ludwig Bonrieder
Bürgermeister und Rat der Stadt Isny (Freie Reichsstadt). Crispinus Riedlein
Bürgermeister und Rat der Stadt Kempten (Freie Reichsstadt). Paulus Röhr
Rat der Stadt Hamburg (Freie Reichsstadt).
Rat der Stadt Göttingen.
Rat der Stadt Braunschweig.
Bürgermeister und Rat der Stadt Lüneburg.
Bürgermeister und Rat der Stadt Leutkirch (Freie Reichsstadt). Georg Bock
Die ganze Regierung der Stadt Hildesheim.
Bürgermeister und Rat der Stadt Hameln.
Bürgermeister und Ratname der Stadt Hannover.
Rat zu Mühlhausen.
Rat zu Erfurt.
Rat der Stadt Einbeck.
Rat der Stadt Northeim.
  • Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, herausgegeben im Gedenkjahr der Augsburgischen Konfession 1930. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, 13. Aufl., kart. Studienausg. der 12. Aufl. von 1998. ISBN 978-3-525-52101-4 (wissenschaftliche Ausgabe, lateinisch/deutsch), S. 762–766.

Einzelnachweise

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  1. Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation. 4. durchges. Auflage, Mohr, Tübingen 1993, S. 103 f.
  2. Rückte für sich und sein Territorium nach dem Konflikt um die Amtseinführung seines Sohnes in Halberstadt 1578 von der Konkordienformel ab. In Braunschweig-Wolfenbüttel blieb anstelle des Konkordienbuchs das Corpus Doctrinae Julium von 1576 in Geltung, das die Konkordienformel nicht enthielt.
  3. Konvertierte zum Calvinismus.
  4. Konvertierte zum Katholizismus.