Leichenliegezeit
Die Leichenliegezeit (auch Postmortem-Intervall, PMI) bezeichnet den Zeitraum zwischen einem tödlichen Ereignis und dem Auffinden des toten Körpers. Die Rechtsmedizin kann anhand von Todeszeichen, wie Leichenstarre und Leichenflecken sowie weiteren Merkmalen, wie Insektenbefall und Bestimmung der Körperkerntemperatur, den ungefähren Todeszeitpunkt ermitteln. Dieses Vorgehen wird auch als Todeszeitpunktbestimmung bezeichnet.
Als zuverlässigste Methode erweist sich nach 48 Stunden post mortem die forensische Entomologie. Insbesondere die Entwicklungsstadien von Schmeißfliegenlarven liefern einen Rückschluss auf den Todeszeitpunkt, abhängig von der Umgebungstemperatur und anderen Witterungseinflüssen. Allerdings bezieht sich das Zeitintervall auf den Erstbefall und daher dem sogenannten minimalen post mortem Intervall (MPI).[1][2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Grassberger, Harald Schmid, Alexander Koenig: Todesermittlung. Befundaufnahme & Spurensicherung: Ein praktischer Leitfaden für Polizei, Juristen und Ärzte. Springer Verlag, 2009, ISBN 978-3-211-79959-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bernd Herrmann: Biologische Spurenkunde. Band 1: Kriminalbiologie. Springer Verlag, 2007, ISBN 978-3-540-71110-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- C. Henßge, B. Madea: Methoden zur Bestimmung der Todeszeit an Leichen. Schmidt-Römhild Verlag, Lübeck 1988, ISBN 3-7950-0624-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Grassberger, Harald Schmid: Alexander Koenig: Todesermittlung. Befundaufnahme & Spurensicherung: Ein praktischer Leitfaden für Polizei, Juristen und Ärzte. Springer Verlag, 2009, S. 53 (books.google.com)
- ↑ Mark Benecke: A brief survey of the history of forensic entomology. In: Acta biologica Benrodis. Band 14, 2008, S. 15–38 (.pdf)