Oberstammheim
Oberstammheim | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Zürich (ZH) | |
Bezirk: | Andelfingen | |
Politische Gemeinde: | Stammheim | |
Postleitzahl: | 8477 | |
frühere BFS-Nr.: | 0036 | |
Koordinaten: | 702272 / 276801 | |
Höhe: | 440 m ü. M. | |
Fläche: | 9,36 km² | |
Einwohner: | 1164 (31. Dezember 2018) | |
Einwohnerdichte: | 124 Einw. pro km² | |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
7,5 % (31. Dezember 2016) | |
Dorfplatz
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Karte | ||
Oberstammheim ist eine Ortschaft in der am 1. Januar 2019 gebildeten politischen Gemeinde Stammheim im Kanton Zürich. Bis am 31. Dezember 2018 bildete sie eine selbständige politische Gemeinde.
Am 24. September 2017 beschlossen die Stimmbürger in Oberstammheim, Unterstammheim und Waltalingen, sich auf Anfang 2019 zur politischen Gemeinde Stammheim zusammenzuschliessen.[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Gold pfahlweise ein roter Stamm mit drei Aststummeln
Seit 1687 ist der oben und unten abgesägte Baumstamm mit den Aststummeln bezeugt. Der Gemeinderat gab am 9. April 1932 der heutigen Version gegenüber dem vorgeschlagenen ältesten Obervogteiwappen den Vorzug.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberstammheim liegt südlich des Stammerbergs. Die östliche Gemeindegrenze bildet zugleich einen Teil der Kantonsgrenze zum Kanton Thurgau. Von der einstigen Gemeindefläche dienten 53,4 % der Landwirtschaft, 37,1 % waren mit Wald bedeckt, 5,3 % waren Siedlungs- und 3,6 % Verkehrsfläche, 0,2 % waren Gewässer und 0,4 % unproduktive Fläche (Stand 2018).[2] Die Landschaft des Stammertals ist stark glazial geprägt.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptwirtschaftszweige sind die Landwirtschaft und der Rebbau, daneben hat sich etwas lokales Gewerbe angesiedelt. Oberstammheim ist neben Mund der einzige Ort in der Schweiz, wo die Gewürzpflanze Safran angebaut wird.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1637 | 1663 | 1695 | 1746 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2018 |
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Einwohner | 359 | 577 | 529 | 587 | 989 | 828 | 758 | 1035 | 1079 | 1180 | 1173 | 1163 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der letzte Gemeindepräsident war Martin Farner (FDP).[5]
Bei der Nationalratswahl 2015 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 36,4 %, FDP 27,4 %, SP 9,3 %, Grüne 6,0 %, glp 5,7 %, BDP 4,0 %, EVP 3,8 %, EDU 2,7 %, CVP 1,5 %, SD 0,0 und andere 3,1 %.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stammheim wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 761 erwähnt. Das Kloster St. Gallen erhielt damals Besitzungen des freien Alemannen Isanhard als Schenkung.
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Oberstammheim gibt es drei Kirchen:
- Die reformierte Galluskapelle stammt aus dem Mittelalter und besitzt Fresken aus dem Jahr 1310.
- Die katholische Liebfrauenkirche stammt aus dem Jahr 1942.
- Die evangelische Freikirche Chrischona
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eugen Huber (1849–1923), Politiker (FDP) und Jurist, Schöpfer des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
- Ulrich Farner (1855–1922), Journalist und Mundartschriftsteller
- Isabelle Waldberg (1911–1990), Bildhauerin
- Konrad Langhart (* 1963), Politiker (bis Dezember 2019 SVP, ab März 2021 Die Mitte) und Landwirt
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galluskapelle mit mittelalterlichen Fresken
- Gasthof «Hirschen»
- Alte Kanzlei
- Schmiede/Alte Trotte
- Ortskern mit zahlreichen historischen Fachwerkbauten
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Ortseinfahrt
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Blick von Norden (Galluskapelle) auf Oberstammheim
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Blick von Süden auf Oberstammheim
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Hauptstrasse mit (rechts) dem Gemeindehaus
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Talmühle – Scheune und Mühlengebäude
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Reformierte Galluskapelle, Chilenbückli
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Fresken in der Galluskapelle
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Gasthaus Hirschen
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Alte Kanzlei, Hauptstrasse 76
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Oberstammheim (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern, 1938, DNB 365803030, S. 383–396, (Digitalisat).
- Martin Illi: Oberstammheim. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Hansruedi Frei-Rohrer: Vom Höfli, vom Wirth und vo de Höll. Flur-, Häuser- und Familiennamen der Gemeinde Oberstammheim. Hrsg.: Politische Gemeinde Oberstammheim. Politische Gemeinde Oberstammheim, Oberstammheim 2007.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frühere offizielle Website der ehemaligen Gemeinde Oberstammheim ( vom 1. Dezember 2005 im Internet Archive)
- Statistische Daten der Gemeinde Oberstammheim (bis 2018)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Roland Müller: Stammheim: Einheitsgemeinde Stammertal. In: St. Galler Tagblatt. 25. September 2017.
- ↑ Gemeindeporträts. Oberstammheim. Flächen. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2018.
- ↑ Helene Arnet: Im Stammertal wächst Gold auf dem Acker. In: Tages-Anzeiger. 23. Oktober 2018.
- ↑ 1637–1746: HLS, 1850–1950: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Stammheim. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2000–2018.
- ↑ Pascal Tischhauser: So rettet Gemeindepräsident Martin Farner die Poststelle von Oberstammheim ZH. Keine Zeit für Ruoffs Leute. In: Blick. 14. März 2018/12. September 2018.
- ↑ Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien in %, nach Gemeinde. Bundesamt für Statistik, 28. Mai 2021, abgerufen am 6. Oktober 2023 (XLSX; 543 kB).