Hurtcore

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff Hurtcore stammt aus dem Englischen und setzt sich aus „hardcore“ und „hurt“ (to hurt = verletzen) zusammen. Er steht für eine Art von extremer Pornografie, die Gewalt, Folter und Mord an Menschen, insbesondere Kindern umfasst.[1][2][3] In der Literatur wird Hurtcore als „Fetisch von Leuten, die davon erregt werden, anderen Menschen Schmerz zuzufügen oder sie sogar zu foltern. Dabei werden die Schmerzen der Person gegen ihren Willen zugefügt“ beschrieben.[4]

Das Genre gilt auch als „Subkultur der Pädophilie“.[5] Die Aufnahmen werden vorwiegend im Dark Web verbreitet.[6]

Bekannt gewordene Fälle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bekanntesten Fällen gehört die Erstellung eines Videos, das schweren sexuellen Missbrauch und die Folter eines philippinischen Mädchens im Alter von 18 Monaten zeigt. Der Täter Peter Scully wurde Juni 2018 von einem philippinischen Gericht wegen Menschenhandels und Vergewaltigung zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.[7][8] Weitere Verfahren, unter anderem wegen Mordes, sind (Stand 2018) noch nicht abgeschlossen.[8][9]

2014 wurde Matthew G. aus Melbourne verhaftet, weil er eines der bekanntesten Dark-Web-Foren geleitet und Opfer dazu erpresst hat, ihm Aufnahmen von sich zu schicken. Er hatte aber auch andere Pädophile weltweit dazu animiert, Videos zu produzieren. 2016 wurde er zu 15 Jahren Haft verurteilt.[1][10]

Matthew Falder, Dozent der Universität Cambridge, wurde im Februar 2018 wegen Hurtcore-Pornografie, Vergewaltigung und Sextortion zu 32 Jahren Haft verurteilt.[11]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Max Daly: Inside the Repulsive World of 'Hurtcore', the Worst Crimes Imaginable. In: Vice. 19. Februar 2018, abgerufen am 5. Februar 2019 (englisch).
  2. Chris Johnston: Lux captured: The simple error that brought down the world's worst hurtcore paedophile In: The Sydney Morning Herald, 14. Mai 2016. Abgerufen am 5. Februar 2019 
  3. Martin Evans: GCHQ helped catch 'hurtcore' paedophile, Matthew Falder In: The Daily Telegraph, 7. Februar 2018. Abgerufen am 5. Februar 2019 
  4. Bri Lee: The Darkest Web: exploring the ugly world of illegal online marketplaces. In: TheGuardian.com. 21. März 2018, abgerufen am 5. Februar 2019.
  5. Paedophile Matthew Falder jailed in UK for encouraging child rape on dark web. In: ABC Online. 19. Februar 2018, abgerufen am 5. Februar 2019.
  6. Ben Wallace: Part of Withdrawal Agreement: Legal Position – in the House of Commons at 7:05 pm on 3rd December 2018. In: TheyWorkForYou. 3. Dezember 2018, abgerufen am 5. Februar 2019.
  7. Catching a monster: The global manhunt for alleged pedophile Peter Gerard Scully. In: Nine.com.au. 16. März 2015, abgerufen am 5. Februar 2019.
  8. a b Australian Peter Scully given life sentence for human trafficking, rape in Philippines, reports say. 14. Juni 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  9. Lindsay Murdoch: Death penalty call for accused Australian child sex predator Peter Scully in Philippines. 20. September 2016, abgerufen am 13. November 2019.
  10. Melinda Tankard Reist: Why Are Australian Telcos and ISPs Enabling a Child Sexual Abuse Pandemic? In: ABC Online. 6. Juli 2017, abgerufen am 5. Februar 2019.
  11. Max Daly: Folter, Vergewaltigung, Pädophilie: Die abstoßende Welt des "Hurtcore". Vice, 11. Februar 2018, abgerufen am 11. November 2019 (englisch).