Kyburg ZH
ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Kyburg zu vermeiden. |
Kyburg | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Zürich (ZH) | |
Bezirk: | Pfäffikon | |
Politische Gemeinde: | Illnau-Effretikon | |
Postleitzahl: | 8314 | |
UN/LOCODE: | CH ILL | |
Koordinaten: | 698466 / 257076 | |
Höhe: | 625 m ü. M. | |
Fläche: | 7,61 km² | |
Einwohner: | 411 (31. Dezember 2015) | |
Einwohnerdichte: | 54 Einw. pro km² | |
Gemeindepräsident: | Kurt Bosshard (parteilos, bis 2015) | |
Website: | www.ilef.ch | |
Dorf und Schloss Kyburg
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Karte | ||
Kyburg (zürichdeutsch Chiiburg [ ], älter Chiibèrg [ ])[1][2] ist ein Dorf in der Zürcher Gemeinde Illnau-Effretikon. Dominiert wird es vom Schloss Kyburg.
Bis Ende 2015 bildete Kyburg eine eigenständige politische Gemeinde. Zu ihr gehörten auch die Weiler Billikon, Brünggen, Ettenhusen, Mülau, Neu-Brünggen und Seemerrüti.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Schwarz ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen
Das Wappen wurde aus dem Wappen der Grafen zu Kyburg entnommen (siehe für einen geschichtlichen Abriss den Artikel Wappen des Kantons Thurgau).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kyburg liegt auf einem Molassehügel fünf Kilometer südlich von Winterthur und der Töss. Das ehemalige Gemeindegebiet ist stark bewaldet (61,2 % der Fläche), der Landwirtschaft dienen 32 % der Gemeindefläche.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1634 | 148 |
1771 | 296 |
1850 | 374 |
1900 | 358 |
1950 | 386 |
2000 | 391 |
2005 | 365 |
2010 | 419 |
2015 | 411 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepräsident vor der Fusion mit Illnau-Effretikon war zuletzt Kurt Bosshard (parteilos, Stand 2015).[4]
Bei der Nationalratswahl 2015 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 43,2 %, SP 16,9 %, FDP 12,3 %, BDP 7,8 %, glp 5,8 %, Grüne 4,8 %, CVP 2,8 %, EVP 2,2 %, EDU 1,6 % und andere 2,6 %.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Siedlung Kyburg wurde 1262–1264 erstmals erwähnt. Die Geschichte des Dorfes ist eng verbunden mit derjenigen des gleichnamigen, erstmals 1027 erwähnten Schlosses Kyburg. Der Ort liegt an der Stelle der ehemaligen Vorburg. Diese war durch zwei Trockengräben von der Ebene abgetrennt, die die Siedlungsentwicklung prägten.
Durch Schenkungen erweiterten die Habsburger die städtischen Vorrechte der Siedlung. Durch Herzog Albrecht erhielt die Siedlung 1337 ein eigenes Gericht und wurde von den Steuern befreit. Als die Siedlung 1362 nach einem Brand wieder aufgebaut wurde, konnte sie sich weitere Vorrechte sichern. Herzog Leopold sprach der Siedlung 1370 einen Jahr- und einen Wochenmarkt zu. Der Markt wurde erst im 18. Jahrhundert aufgegeben.
Im Verlauf des Appenzellerkrieges 1407 wurden Städtchen und Schloss von den Schwyzern eingenommen. Im Alten Zürichkrieg wurde das befestigte Städtchen stark in Mitleidenschaft gezogen und wurde als offenes Dorf wieder aufgebaut. Als im Jahr 1424 die Grafschaft Kyburg an Zürich kam, blieben die Rechte des Städtchens gewahrt; es wurde ihm die Niedere Gerichtsbarkeit verliehen und das Marktrecht bestätigt. 1671 wurde die Landschreiberei von Pfäffikon nach Kyburg verlegt. 1798 gingen alle mittelalterlichen Privilegien verloren, und die Gemeinde wurde dem Distrikt Fehraltorf zugeteilt. Zwischen 1803 und 1815 gehörte sie zum Bezirk Uster-Grüningen. Während der Restauration wurde sie nochmals Sitz des Oberamtes Kyburg. Seit der Verwaltungsreform von 1831 gehört die Gemeinde Kyburg zum Bezirk Pfäffikon.
Am 24. November 2013 sprach sich das stimmberechtigte Volk von Kyburg mit einem Ja-Anteil von 75 % für eine Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Illnau-Effretikon aus. Den endgültigen Entscheid zur Fusion fällten die Stimmberechtigten in einer Volksabstimmung am 14. Juni 2015, die Kyburger mit 81 %, die Illnau-Effretiker mit 89 % Zustimmung; die Vereinigung fand am 1. Januar 2016 statt. Der Regierungsrat des Kantons Zürich subventionierte die Fusion mit 1,9 Millionen Franken.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) führte Kyburg bis zur Fusion mit Illnau-Effretikon unter der BFS-Nummer 0175.
Bilder
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Dorf und Schloss Kyburg
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Dorfzentrum
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Gemeindehaus
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Das Dorfzentrum mit der Kirche, im Hintergrund Schloss Kyburg
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Schloss Kyburg
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jeden Sommer findet auf der Kyburg jeweils die Kyburgiade, ein internationales Kammermusikfestival, statt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Schloss Kyburg mit seiner Burgkapelle mit mittelalterlichen Wandmalereien gibt es etliche stattliche Gebäude. Neben der Kirche mit Pfarrhaus sind die ehemalige Kanzlei und das Gasthaus «Hirschen» erwähnenswert.
An der Strasse nach Winterthur-Sennhof führt eine gedeckte Holzbrücke von 1846 über die Töss.
Brandrütibach-Giessen, Wasserfall des Brandrütibachs, Kyburg-Billikon, 8 m, Koord.697179/255723
Mülitobel-Giessen, Wasserfall des Mülibachs, Kyburg-Ettenhusen, 8 m, Koord. 697933/257047
Töbelibach-Giessen, Kyburg-Ettenhusen, 4,5 m, Koord. 698241/256319[6]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jakob Schreiber (1921–1992), Chemiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Martin Gubler: Kyburg ZH (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 251). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1997, ISBN 978-3-85782-251-3.
- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster. Kyburg (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 66). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1978, ISBN 978-3-7643-0991-6, S. 141–200 (Digitalisat).
- Martin Lee: Kyburg in 33 Geschichten. Gemeinde und Schloss Kyburg: von der Vergangenheit zur Gegenwart. Gemeinde Kyburg, Kyburg 2011.
- Ueli Müller: Kyburg (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frühere offizielle Website der ehemaligen Gemeinde Kyburg ZH ( vom 9. Dezember 2015 im Internet Archive)
- Statistische Daten der ehemaligen Gemeinde Kyburg ZH (bis 2015)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ortspunkte Unterillnau und Weisslingen. Sprachatlas der deutschen Schweiz, Originalmaterial.
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- ↑ 1850–1950: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Kyburg ZH. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Die Wahlen in Kyburg. Gemeinderat: Präsidium ( vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: Zürcher Oberländer. 30. März 2014.
- ↑ Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien in %, nach Gemeinde. Bundesamt für Statistik, 28. Mai 2021, abgerufen am 6. Oktober 2023 (XLSX; 543 kB).
- ↑ Rudolf Bollinger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Rudolf Bollinger, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 100.