Krumminer Wiek
Krumminer Wiek | |
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Gewässer | Peenestrom |
Landmasse | Usedom |
Geographische Lage | 54° 1′ 24″ N, 13° 50′ 17″ O |
Breite | ca. 4 km |
Tiefe | ca. 5 km |
Größte Wassertiefe | 3,3 m |
Die Krumminer Wiek ist eine Bucht des Peenestroms. Sie gehört zum Küstengewässer der Westusedomer Boddenkette[1] und befindet sich östlich der Halbinsel Wolgaster Ort und westlich der Halbinsel Gnitz.
Die Krumminer Wiek hat eine Fläche von ungefähr 13 km2. Mit einer Wassertiefe zwischen 2,5 und 3,3 m handelt es sich um ein relativ flaches Gewässer.[2] Die Küstenzonen sind zum Teil sumpfig und mit Schilf bewachsen.[3]
Auf der Halbinsel Wolgaster Ort liegt am nordwestlichen Ufer der Krumminer Wiek das kleine Dorf Neeberg, das von alters her zu Krummin gehört.[4] Die Landhöhe um Neeberg herum beträgt etwa 7 m. Hinter dem Schilfgürtel schließt sich Ackerland an.[3]
Krummin befindet sich ungefähr 2 km von Neeberg entfernt im Norden der Bucht. Nach diesem Ort wurde auch die Krumminer Wiek benannt.
Der Ort Krummin wird gern von Seglern angesteuert. Von der Fahrrinne des Peenestroms hat das Hauptfahrwasser zum Naturhafen Krummin eine Wassertiefe von 2,5 bis 3 m.[5][6]
Die beiden alten Bauern- und Fischerdörfer, Neeberg und Krummin, sind die einzigen Orte, die direkt an der Krumminer Wiek liegen.
Im Norden der Krumminer Wiek, etwa 2 km östlich von Krummin, liegt der Große Strumminsee. Es handelt sich dabei um einen fast verlandeten Altwasserarm, der noch im 13. Jahrhundert von der Krumminer Wiek bis zum Achterwasser reichte und so den Gnitz von Usedom trennte. Der Name Bollbrücke bezeichnet noch heute die Stelle, an der damals beide Inseln nur durch eine kleine Dammbrücke verbunden waren.[3]
Am südöstlichen Ufer der Krumminer Wiek, beginnend mit Möwenort, einem von Salzwiesen geprägten Naturschutzgebiet an der südlichen Landspitze der Halbinsel Gnitz, schließt sich ein Binnenkliff, der Weiße Berg (32,1 m), an. An der Steilküste des Weißen Bergs befindet sich die größte Ufernschwalbenkolonie der Insel Usedom. Bewachsen ist der Weiße Berg mit einem Wacholder-Kiefernwald.[3]
Bis zum Ende der Bucht folgt eine leichthügelige Landschaft mit kleineren Bergen: Voßberg (25,1 m), Fliederberg (28,0 m), Kastenberg (19,7 m) und Buchberg (24,3 m). Diese Hänge an der östlichen Küste der Krumminer Wiek sind mit Kiefern, aber auch mit Buchen und Erlenbruch bewaldet.[3]
Bilder von der Krumminer Wiek
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Blick über die Krumminer Wiek
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Bootsanlegestelle in Neeberg
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Blick vom westlichen Ufer nach Krummin und zum Buchberg
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Blick vom westlichen Ufer zur Halbinsel Gnitz
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Steilküste des Weißen Bergs auf der Halbinsel Gnitz
Rieke Stein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch vor dem Voßberg der Gnitzer Steilküste, etwa 1 km vom Möwenort entfernt, befindet sich ungefähr 6 m vom Ufer der Rieke Stein (reiche Stein). Manchmal wird er auch als Rieke Stenn oder Jörike Stenn[7] bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen eiszeitlichen Findling, dessen Inschrift über einen bemerkenswert großen Fischfang während der Eisfischerei im Jahr 1769 berichtet. Obwohl die Inschrift teilweise schon verwittert ist, lässt sich der ursprüngliche Text noch gut zusammentragen:
GOTT ZU EHREN
D 11 FEBR 1769
IST BEY DIESEN
GROTEN STEIN 76
BEY DEN FOSBERG 42
BEY DER MALISEN 27 SCHYMER BLEY
IN EINER STUNDE GEFANGEN
DER SCHYMER VOR 15 REIX VORKÖFT
WORDEN GOTT GEBE VERNER
SEINEN SEGEN
JOA FRED VON LEPEL
KO PR MAJOR
Diese Inschrift ließ Joachim Friedrich von Lepel, der damalige Besitzer[4] des Gnitzes mit Neuendorf, Lütow, Netzelkow und Görmitz, von einem schwedischen Tischler in den Findling einhauen. Dazu vermerkte Carl Heller 1832 in seinem handschriftlichen Zusatz zur Wolgaster Chronik auch folgende Erläuterung: „Ein Schümer ist ein Gefäß, das noch bis jetzt zum Fischverkauf gebraucht wird. Es ist von 2 Zoll starken, eichenen Planken in der Form eines länglichen Vierecks zusammengearbeitet. Oben in der Mitte ist eine Oefnung von 2 Fuß im Quadrat mit einer Luke, worin die Fische eingebracht werden und an einem Ende dieses Schümers ist eine andere Oefnung, mit einem Schieber versehen, den man aufzieht, um sie wieder herauszulassen. Ein solcher Schümer enthält 12 Scheffel Berliner Maaß.“[8]
Mit MALISEN ist Mellesee oder Mellsee gemeint, eine kleine Bucht der Halbinsel Gnitz zum Achterwasser hin. In damaligen Zeiten befand sich dort auch eine der Netzwurfstelle für die Eisfischerei.[4] REIX ist die abkürzende Bezeichnung für Reichstaler.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hilde Stockmann: Lexikon Insel Usedom. Zusammenstellung bekannter und verschwundener Orte und Personen, Jahreszahlen der Ersterwähnungen, Familiennamen in der Schwedischen Landesaufnahme 1692–1709. 2. Auflage. epubli, Berlin 2020, ISBN 978-3-7531-1050-9.
- Hermann Heinz Wille: Die Insel Usedom. Ein Heimatbuch. 4. Auflage. Carl Hinstorff, Rostock 1956, DNB 455538174.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gösta Hoffmann, Reinhard Lampe: Sedimentationsmodell eines holozänen Seegatts an der südlichen Ostseeküste (Bannemin, Insel Usedom) auf der Grundlage neuer Wasserstandsmarken. In: Meeresbiologische Beiträge. Rostock 2002, Heft 11, S. 11–21. (PDF; 716 KB). Abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Land- und Seekarte Usedom. Hydro & Geo, Schleswig 1996.
- ↑ a b c d e Claus-Christoph Ziegler: Landschaftsplan – naturschutzfachlicher Beitrag zur Flächennutzungsplanung Gemeinde Lütow. Begründung. Fassung vom 30. Juli 2018. (PDF; 7,7 MB). Abschnitt 4: Bestandssituation. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ a b c Hilde Stockmann: Lexikon Insel Usedom. Zusammenstellung bekannter und verschwundener Orte und Personen, Jahreszahlen der Ersterwähnungen, Familiennamen in der Schwedischen Landesaufnahme 1692 – 1709. 2. Auflage 2020. (PDF; 582 KB). Abgerufen am 1. August 2021.
- ↑ SeaMe by NVCharts, Hafen bei Krummin. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Online-Hafenhandbuch Deutschland: Krummin/Usedom. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Fischerei rund um Usedom. Insel-Geschichten von Land und Leuten. Abgerufen am 31. Juli 2021.
- ↑ Carl Heller: Chronik der Stadt Wolgast. Zusatz 3 vom 10. Februar 1832. In: Wolgaster Anzeiger 1991.