Göhmannsche Buchdruckerei
Die Göhmannsche Buchdruckerei in Hannover war eine im 19. Jahrhundert gegründete und bis in das 20. Jahrhundert betriebene Buchdruckerei[1] mit angeschlossenem Verlag.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Philipp Conrad Göhmann (* 15. August 1800;[3] † 23. Januar 1851)[4] war ab 1838 zunächst als Faktor in der Königlichen Hofbuchdruckerei von Ernst August Telgener tätig.[5] bevor er 1843[1][Anm. 1] in der seinerzeitigen Residenzstadt des Königreichs Hannover eine eigene Druckerei gründete.[1]
Laut den Adressbücher von Hannover aus den Jahren 1852 und 1859 stand die Ehefrau Göhmanns, „Engel Justine“, selbst als Druckerin an den Maschinen.[6] Doch nach dem Tode des Unternehmensgründers im Jahr 1859 übernahm dessen Sohn August das Unternehmen und führte es zunächst als alleiniger Inhaber fort.[1]
1882 nahm August Göhmann Friedrich Diers senior († 1924) zunächst als Teilhaber auf, dieser erwarb jedoch schon im Folgejahr 1883 sämtliche Geschäftsanteile, firmierte allerdings weiterhin als Göhmannsche Druckerei.[1]
Zur Befriedigung der wachsenden Nachfrage nach Druckwerken wurde der „[...] Bau eines neuzeitlichen Fabrikgebäudes notwendig“, das dann ab 1906 auf dem hierfür gekauften Grundstück unter der seinerzeitigen Adresse Osterstraße 83 durch die hannoversche Baufirma Robert Grastorf GmbH[7] errichtet wurde.[1]
Spätestens zur Zeit der Weimarer Republik und nach der Deutschen Hyperinflation trat die Göhmannsche Buchhandlung ab 1924 auch als Verlag auf, insbesondere für Walter Strauß,[2] einen Eisenbahn- und Modelleisenbahn-Experten.
Nach dem Tod von Diers sen. im Jahr 1924 übernahmen dessen Kinder Friedrich und Marie-Luise Diers die Firma.[1]
Von den verlegten Büchern befinden sich immer noch viele in zahlreichen Universitätsbibliotheken.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Ludwig Grotefend: Geschichte der Buchdruckereien in den Hannoverschen und Braunschweigischen Landen. Mit 9 Steintafeln. Hahn’schen Hof-Buchhandlung, Hannover. Im Kolophon: Gedruckt in Hannover bei Fr. B. Culemann & Sohn im Junius M.DCCC.XL. [1840]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aktie der Stockelbusch-Holzrohr-AG Hannover über 10.000 Mark, Abbildung der 1923 ausgegebenen Aktie, gedruckt von der Göhmannschen Buchdruckerei, im Deutschen Historischen Museum
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Davon abweichend nennt die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) das Jahr 1844 als Jahr der ersten Selbstständigkeit Göhmanns, vergleiche die Angaben der DNB zu Philipp Conrad Göhmann
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Paul Siedentopf: Göhmannsche Buchdruckerei, Osterstraße 83. Gegründet 1843. In: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927. Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig (1927), S. 137.
- ↑ a b Kurt Ewald (Bearb.): 20000 Schriftquellen zur Eisenbahnkunde ( = Dokumente zur Eisenbahngeschichte Bd. 7). (Nachdruck der Ausgabe: Henschel, Kassel 1941), Dumjahn, Mainz 1978, ISBN 3-921426-07-3, S. 28f.; teilweise online über Google-Bücher
- ↑ N.N.: Philipp Conrad Göhmann. In: Hannoversche Geschichtsblätter, 1956, S. 40.
- ↑ Vergleiche die Inschrift auf dieser Foto-Dokumentation
- ↑ Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) zu Ernst August Telgener
- ↑ Vergleiche die Angaben der DNB zu Philipp Conrad Göhmann nebst Querverweisen.
- ↑ Handbuch für Eisenbetonbau, 1909, S. 288 Snippetansicht
- ↑ Bibliotheksbestandsliste bei worldcat