Fronreute

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Wappen Deutschlandkarte
Fronreute
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Fronreute hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 52′ N, 9° 33′ OKoordinaten: 47° 52′ N, 9° 33′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Gemeindeverwal­tungsverband: Fronreute-Wolpertswende
Höhe: 582 m ü. NHN
Fläche: 46,09 km2
Einwohner: 5017 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88273
Vorwahlen: 07502, 07505Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 096
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schwommengasse 2
88273 Fronreute
Website: www.fronreute.de
Bürgermeister: Oliver Spieß
Lage der Gemeinde Fronreute im Landkreis Ravensburg
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Karte
Fronhofen mit Turmruine und Pfarrkirche St. Konrad und Vinzenz
Wallfahrtskapelle in Staig
Schloss Bettenreute
Sonnenaufgang über dem Häckler Weiher

Fronreute ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Ravensburg.

Fronreute liegt in Oberschwaben nahe der Kreisstadt Ravensburg und der Stadt Weingarten. Die Gemeinde besteht aus den drei Ortschaften Blitzenreute, Staig und Fronhofen mit insgesamt 25 Weilern auf einer Fläche von 4800 Hektar. Damit ist Fronreute eine der größten Flächengemeinden in Baden-Württemberg. Strukturell gesehen ist Fronreute eine Wohngemeinde mit Landwirtschaft und handwerklichen Betrieben. Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands Fronreute-Wolpertswende mit Sitz in Wolpertswende.

Räumliche Ausdehnung

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Mit rund 4608 ha Fläche verteilt auf insgesamt 41 Wohnplätze ist die Gemeinde Fronreute eine der größten Flächengemeinden Baden-Württembergs. Die Ortschaft Fronhofen hat eine Fläche von 2781 ha und die Ortschaft Blitzenreute 1827 ha.[2] Angrenzende Gemeinden sind von Norden im Uhrzeigersinn Altshausen, Wolpertswende, Baindt, Baienfurt, Berg, Horgenzell, Wilhelmsdorf, Fleischwangen und Ebenweiler (alle Landkreis Ravensburg).

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde hat 5134 Einwohner, wobei 2144 Einwohner auf den Ortsteil Blitzenreute mit den Weilern Baienbach, Hasenried, Staudenhof, Buchsee, Häge, Ober- und Unterspringen entfallen. Die Ortschaft Staig mit den Weilern Eyb, Meßhausen, Preußenhäusle und Oberes Ried hat 1382 Einwohner. Der Ortsteil Fronhofen mit seinen Weilern Balmbühl, Bettenreute, Egg, Einöd, Ergetsweiler, Fronreutehof, Feldmoos, Furthaus, Geratsreute, Grünlingen, Gunatsreute, Hübschenberg, Korb, Malmishaus, Möllenbronn, Obelhofen, Oberaichen, Ried, Ruprechtsbruck, Schlupfen, Schreckensee, Steinishaus, Weiherhaus, Wengen, Wielatsried, Wiesenhofen und Wiesentann hat 1608 Einwohner.[3]

Die Gemeinde Fronreute ist demografisch gesehen eine sehr junge Gemeinde. 23 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre. Weitere 63 % sind in der Altersgruppe 18 bis 65 Jahre. Nur 14 % der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Die Bürger der Gemeinde gehen größtenteils außerhalb der Gemeinde einer Erwerbstätigkeit nach. Nur etwa ein Viertel findet in Arbeitsstätten der Gemeinde Arbeit. Die Betriebe sind vorwiegend handwerklicher Art. Trotz des Strukturwandels ist die Gemeinde nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt.[4]

Im Gemeindegebiet sind unter anderem die Naturschutzgebiete Bibersee, Blinder See, Dornacher Ried mit Häckler Ried, Häckler Weiher und Buchsee, Schenkenwald und Schreckensee ausgewiesen.

Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte schon im frühen 10. Jahrhundert zum Besitz der Welfen, die dort die späteren Reichsfreiherren von Königsegg – damals noch Herren von Fronhofen genannt – einsetzten. Später gehörte die Gegend zur Reichsabtei Weingarten. Mit der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel das Gebiet an das Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Ravensburg zugeordnet wurde. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Gemarkungen von Blitzenreute und Fronhofen 1938 zum Landkreis Ravensburg. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Gemeinde Fronreute

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Die Gemeinde Fronreute in ihrer jetzigen Form wurde während der Zeit der Gebietsreform in Baden-Württemberg am 1. September 1972 durch den Zusammenschluss von Blitzenreute und Fronhofen geschaffen.[5]

Fronreute ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Konrad in Fronhofen und der Pfarrei St. Laurentius in Blitzenreute, die beide zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben gehören. Die evangelisch-lutherischen Christen in Fronreute sind Gemeindeglieder der evangelischen Kirchengemeinde Mochenwangen, die das Gebiet der politischen Gemeinden Wolpertswende und Fronreute umfasst. Sie gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 613 Gemeindeglieder in Wolpertswende sowie 625 Gemeindeglieder in Fronreute (Stand: 2004).

Das Rathaus der Gemeinde Fronreute befindet sich im Ortsteil Blitzenreute inmitten des Dorfes neben der Kirche.

Der Gemeinderat in Fronreute besteht aus den gewählten 14 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister, der den Vorsitz führt und im Gemeinderat stimmberechtigt ist.

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[6] Die Wahlbeteiligung lag bei 70,43 %.

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2019
Freie Wähler 51,00 % 7 38,45 %, 5 Sitze
Bürgerliste 49,00 % 7 22,15 %, 5 Sitze
CDU 0 % 0 28,40 %, 4 Sitze

Bürgermeister Oliver Spieß wurde im Juni 2010 mit 95,1 % der Stimmen wiedergewählt.[7] Er wurde im Juli 2018 mit 92,7 % der Stimmen zum dritten Mal wiedergewählt.[8]

Wappen der Gemeinde Fronreute
Wappen der Gemeinde Fronreute
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Gold (Gelb) ein schreitender, hersehender blauer Löwe, unten von Rot und Gold (Gelb) mit drei Teilungen schräg gerautet.“[9]
Wappenbegründung: Durch Vereinigung von Blitzenreute und Fronhofen wurde am 1. September 1972 die Gemeinde Fronreute gebildet. So wie der Name der neuen Gemeinde eine Kombination von Namensbestandteilen ihrer beiden kommunalen Vorgängerinnen darstellt, vereinigt auch das neue Gemeindewappen Bestandteile der beiden früheren Wappen in sich. Blitzenreute wird durch die obere Schildhälfte repräsentiert. Schon sein früheres Wappen zeigte den mit – gegenüber dem Adelswappen – ausgetauschten Farben dargestellten hersehenden Löwen der Herren von Biegenburg, deren Burgsitz hier stand. Ebenso steht die untere, vom Rautenschild der aus dem Fronhofer Ortsadel hervorgegangenen Grafen von Königsegg abgeleitete Hälfte des neuen Gemeindewappens für Fronhofen, das den Rautenschild zuvor ohne Zutat geführt hatte. Am 24. Juni 1980 verlieh das Landratsamt das Wappen und die Flagge.

Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinden

Gemeindepartnerschaft

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Partnergemeinde von Fronreute ist seit 1995 die polnische Gemeinde Tarnowo Podgórne in der Woiwodschaft Großpolen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Turmruine in Fronhofen – Rest einer welfischen Turmburg, vermutlich um 1130 erbaut
  • Pfarrkirche St. Konrad und Vinzenz, Fronhofen – 1292 begründet, Turm aus dem 13./14. Jahrhundert. Der heutige Kirchenbau ist das Ergebnis mehrerer Umbauten im 17./18. Jahrhundert sowie im Jahr 1910.
  • Pfarrhaus, Fronhofen – Barockbau von 1792
  • Pfarrkirche St. Laurentius und Jakobus, Blitzenreute – 1696 als Umbau einer Kapelle errichtet
  • Wallfahrtskapelle, Staig – Chor von 1498, 1710 vergrößert, mit bedeutender Ausstattung
  • Zehntstadel, Staig
  • Schloss Bettenreute, Bettenreute (heute Außenstelle der JVA Ravensburg)

Wirtschaft und Infrastruktur

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Trotz des Strukturwandels ist die Gemeinde nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt und sie hat in der Gemeinde einen hohen Stellenwert. In Fronreute gibt es 55 landwirtschaftliche Haupt- und 38 Nebenerwerbsbetriebe. Sie bewirtschaften 3002 ha landwirtschaftliche Fläche.

In Blitzenreute und Fronhofen gibt es jeweils eine reine Grundschule. Für die jüngsten Einwohner gibt es zudem zwei römisch-katholische und einen gemeindlichen Kindergarten.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Johann Nepomuk von Kettenacker (1783–1855), deutscher Ministerialrat und Rechtsgelehrter
  • Richard Blankenhorn (1886–1968), württembergischer Pädagoge und Politiker
  • Erwin Reisch (1924–2018), Agrarökonom
  • Rudolf Köberle (* 1953), CDU-Politiker, MdL, ehemaliger Landwirtschaftsminister Baden-Württembergs sowie ehemaliger Minister und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund

Weitere mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
  3. Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
  4. Gemeindeverwaltung Fronreute - Fronreute.de
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 531 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
  7. Spieß bleibt weitere acht Jahre im Amt. In: schwaebische.de. 11. Juli 2010, abgerufen am 9. März 2024.
  8. Oliver Spieß bleibt Fronreutes Bürgermeister. Abgerufen am 4. März 2019.
  9. Wappenbeschreibung auf leo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 24. September 2023.
  10. Grachmusikoff – Ratzariader Schenkelbatscher Lyrics. Abgerufen am 28. August 2023.
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Blitzenreute und Gemeinde Fronhofen. In: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836 („Blitzenreute“, „Fronhofen“ als Volltext bei Wikisource)
Commons: Fronreute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien