Flierich
Flierich ist ein Dorf im südöstlichen Gebiet der Gemeinde Bönen und gehört zum Kreis Unna. Es ist südlich von Hamm gelegen, dem Ortsteil Hamm-Kump benachbart und liegt im oberen Tal des zur Lippe bei Lünen über Kamen entwässernden Flüsschens Seseke. Der Name Flierich lässt sich deuten entweder als „Fliederhecke“, oder aber als „Siedlung auf der Höhe neben dem versumpften Bach“.
Neben der Alte Kirche Bönen stellt der Ort wohl den ältesten Teil der Gemeinde Bönen dar; 850 wird er in einer Handschrift als „villa Flethriki“ erwähnt. Nachdem Flierich Teil der Grafschaft Mark war, wurde der Ort in der Zeit nach der französischen Herrschaft in Westfalen Teil des Amtes Rhynern. Bei der Gebietsreform wurde Flierich am 1. Januar 1968 nach Bönen eingemeindet.[1]
Das Dorfbild wird geprägt durch das Bauwerksensemble der Evangelischen Kirche aus dem späten 12. Jahrhundert und den Fachwerkhäusern des Kirchplatzes.
Im historischen Backhaus wird zu festen Terminen Brot im Holzofen gebacken. Eine kleine Sammlung zur Geschichte des Dorfes im Obergeschoss des Backhauses präsentiert Gegenstände des damaligen täglichen Lebens sowie einige Dokumente. Das Backhaus Flierich ist Teil der Route der Industriekultur.
Vor dem Fliericher Backhaus findet alljährlich im Dezember der Fliericher Adventsmarkt mit Basar und Nikolaus statt.
Jeweils am 30. April erfolgt das traditionelle Maibaumsetzen.
Das Dorf beteiligte sich erstmals 1985 an dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und errang die Bronzemedaille auf Landesebene, 1993 die Goldplakette und auf Bundesebene die Silbermedaille.
Rund um Flierich bietet sich Gelegenheit zum Radwandern. Der Ort verkehrstechnisch angebunden an die Autobahnen A 2 und A 44 sowie an die Bundesstraße 63 von Hamm nach Werl.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emil Große-Brauckmann (1887–1961), Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 131.
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de: Einwohnerzahlen 1910
- ↑ Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
- ↑ Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 185.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 150.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 262.
- ↑ Einwohner in den Ortsteilen der Städte und Gemeinden des Kreises Unna ( des vom 15. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Bönen – Bevölkerungsdaten der Gemeinde Bönen. Abgerufen am 21. April 2022.
- ↑ Gemeinde Bönen: Zahlen, Daten und Fakten. Abgerufen am 12. August 2024 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 35′ N, 7° 48′ O