Flughafen Winnipeg

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Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport
Ankunftshalle
Kenndaten
ICAO-Code CYWG
IATA-Code YWG
Koordinaten 49° 54′ 36″ N, 97° 14′ 24″ WKoordinaten: 49° 54′ 36″ N, 97° 14′ 24″ W
Höhe über MSL 239 m  (784 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4–7 km nordwestlich von Winnipeg, Kanada Kanada
Straße MB 190/Winnipeg Route 90
Nahverkehr Bus:
Winnipeg Transit Route 15/20/83
Basisdaten
Eröffnung 1928[1]
Betreiber Winnipeg Airports Authority
Fläche 688[2] ha
Terminals 1
Passagiere 4.484.249[2] (2019)
Luftfracht 175.000[2] (2013)
Flug-
bewegungen
97.422[3] (2017)
Beschäftigte 9.550[2] (2017)
Start- und Landebahnen
07/25 GESCHLOSSEN 1372 m × 61 m Asphalt
13/31 2652 m × 61 m Asphalt
18/36 3353 m × 61 m Asphalt



i8 i11 i13

Der Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport ist der internationale Flughafen der kanadischen Stadt Winnipeg. Auf dem Gelände befindet sich die Luftwaffenbasis CFB Winnipeg der Royal Canadian Air Force.

Der Flughafen ist ein Platz des National Airports Systems und befindet sich im Eigentum von Transport Canada.[4] Betrieben wird er von der „Winnipeg Airports Authority“.[4] Da der Platz durch Nav Canada als Airport of Entry klassifiziert ist und dort Beamte der Canada Border Services Agency (CBSA) stationiert sind, ist hier eine Einreise aus dem Ausland zulässig.[5]

Die Anfänge des Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport gehen auf die 1920er Jahre zurück. Damals eröffnete der Winnipeg Flying Club, der lokale Flugverband in Winnipeg, in einer zweitägigen Zeremonie am 27. und 28. Mai 1928 einen Flugplatz an der Stelle des heutigen Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport, der sich unweit von Winnipeg befindet. Der Flughafen trug zu Ehren des kanadischen Flugpioniers Fred J. Stevenson den Namen Stevenson Aerodrome.[6]

Der Bau hatte politische Schritte im Voraus gehabt. Zum Anfang der zwanziger Jahre landeten Flugzeuge in der Region, hauptsächlich militärische sowie die von Fliegerklubs, auf nahezu ausstattungsfreien provisorischen Pisten. Die Regierung versuchte durch Anreize, zum Beispiel finanzielle, private Fliegervereinigungen zum Bau von Anlagen mit einer kleinen Ausstattung zu bewegen. Auf diese Weise entstanden etliche Flugfelder, auch der spätere Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport.[7]

Der Flughafen bestand zu dieser Zeit aus einer zeitgenössisch sehr einfachen Ausstattung. Neben der Start- und Landebahn fanden sich lediglich ein Hangar, der mit einer Breite von 3,70 Meter lediglich Flugzeuge mit eingefalteten Flügeln aufnehmen konnte und einer kleinen Hütte, wo sich die Verwaltung befand.

Jedoch kamen in nächster Zeit weitere Gebäude hinzu. So baute man nach dem offiziellen Betriebsstart ein Klubhaus für den Winnipeg Flying Club sowie Gebäude von privaten Fliegern und Geschäftsleuten. Im Jahr nach dem Start ging auch die Royal Canadian Air Force unter die Nutzer des Flugfeldes. Regelmäßige Zivilflüge fanden jedoch nicht vor 1930 statt.[6]

Beginn des Zivilluftverkehrs

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Bereits 1930 wurde der Flughafen in den Flugplan einer Linienfluggesellschaft genommen. Die erste Fluggesellschaft vor Ort war Western Canadian Airways. Jedoch musste der Flughafen vorher der neuen Aufgabe gerecht werden. Deshalb baute die Western Canadian Airways einen neuen Hangar mit einem Tonnendach und einem Anbau, in dem sich die Passagiereinrichtungen und ein Büro befanden. Der Hangar ersetzte die bestehenden Gebäude.[7] Western Canadian Airways flog ab dem Flughafen verschiedene Ziele in Kanada an, wobei Postsendungen und Passagiere transportiert wurden.

Die ersten internationalen Dienste erfolgten 1931 mit der Aufnahme in den Flugplan der damaligen Northwest Airways. Northwest Airways bediente ab dem 2. Februar dieses Jahres eine Linienverbindung nach Pembina im US-amerikanischen North Dakota.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Entwicklung war es, dass der zwischen 1936 und 1937 auf Willen der Regierung als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Eisenbahngesellschaft Canadian National Railway gegründete Flagcarrier Trans-Canada Air Lines, welcher später in Air Canada umbenannt wurde, Winnipeg als Hauptsitz wählte. Das Unternehmen brauchte seit seiner Gründung 1935 jedoch einige Jahre, um ihren Flugbetrieb voll aufzunehmen.

So erstreckte sich das Flughafenareal schon 1938 über eine Fläche von 325 Hektar, auf der sich insgesamt drei befestigte Start- und Landebahnen mit einer Länge von je 960 Metern und einer Breite von 45 Metern befanden. Auch hatte Trans-Canada Air Lines um 1938 und 1939 ihren Flugbetrieb voll aufgenommen.[6]

Zweiter Weltkrieg

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Im Zweiten Weltkrieg wurde der Flughafen für militärische Zwecke genutzt. Die Royal Canadian Air Force baute dafür zunächst den Flughafen aus und es entstanden zahlreiche Gebäude sowie eine Basis für mehrere Hundert Militärflugzeuge. Dafür arbeiteten am Flughafen tausende Arbeiter. Die Luftwaffe unterhielt in Winnipeg während des Krieges unter anderem eine Pilotenschule und Wartungseinrichtungen. Um die vielen Flugbewegungen durchführen zu können, wurde ein modernes Flugsicherungssystem in Betrieb genommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Im Jahr 1964 erhielt der Flughafen, 1958 bereits umbenannt in Winnipeg International Airport, ein neues Hauptterminal. Dieses Terminal wurde 1984 renoviert und 2011, nach dem Neubau eines neuen Terminals, geschlossen und abgerissen. Am 11. Dezember 2006 erhielt der Flughafen, durch Ergänzung des Namens, seinen heutigen Namen. Der Namenszusatz bezieht sich dabei auf den kanadischen Geschäftsmann und Pionier der kommerziellen Luftfahrt, James Armstrong Richardson.[1][8]

Fluggesellschaften und Ziele

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Eine DHC-7 der Voyager Airways

Der Frachtverkehr Winnipegs wird durch Beifracht in Personenflügen oder durch Nurfrachtflüge betrieben. Der Flughafen ist einer der wichtigsten Frachtflughäfen Kanadas und wird auch als Drehkreuz genutzt. Winnipegs Bedingungen sind vergleichsweise gut, da kein Nachtflugverbot die Flughafennutzung einschränkt. Darüber hinaus ist er sowohl zentral in Nordamerika als auch stadtnah gelegen und durch Straßen und Bahnstrecken verkehrstechnisch mit dem Umland gut verknüpft.[9][10]

In den neunziger Jahren, damals spielte Luftfracht in Winnipeg noch eine kleine Rolle, versuchte eine Gesellschaft namens Winnport regelmäßigen Luftfrachtverkehr ab Winnipeg zu betreiben. Die am Flughafen ansässige Gesellschaft beflog hauptsächlich Inlandsstrecken sowie Routen nach China. Das Ziel war ursprünglich, Winnipeg zu einem Luftfrachtkreuz auszubauen. Man setzte von Kelowna Flightcraft und Evergreen International betriebene Frachtflugzeuge der Typen Boeing 747-200 und Boeing 727-200 ein. Das von Lynn Bishop geleitete Unternehmen musste jedoch kurz nach der Jahrtausendwende den Betrieb einstellen.[11]

Nach der Jahrtausendwende setzte jedoch auch in Winnipeg der weltweite Luftfrachtboom ein. Wurden im Jahr 2000 noch 96.988 Tonnen in Winnipeg umgeschlagen, so waren es 2009 schon 159.371 Tonnen.[12]

Der Flughafen dient heute der kanadischen Cargojet Airways als Basis, die ab hier Hamilton, Montreal, Vancouver, Calgary, Regina und Edmonton direkt und durch Anschlussverbindungen weitere kanadische und auch wenige internationale Ziele mit Nurfrachtern bedient.[13] Ihre Partner bieten ab den angeflogenen Flughäfen weitere Ziele in der ganzen Welt an.[14] Cargojet Airways ist der größte Nutzer im Frachtbereich des Flughafens. Im Frachtbereich am Flughafen sind auch Kivalliq Air[15] Air Canada, Purolator, FedEx, UPS, Volga-Dnepr Airlines, WestJet Airlines, Calm Air, Delta Airlines, Perimeter Airlines und Bearskin Airlines aktiv, wobei regelmäßige Nurfrachtdienste nur von den großen Paketfluggesellschaften wie FedEx durchgeführt werden. Die Regionalfluggesellschaften bieten ebenso wie einige größere Fluggesellschaften ausschließlich den Frachttransport im Laderaum ihrer Personenflugzeuge zu ihren regelmäßig bedienten Zielen an; einige der genannten Carrier kommen auch nur im Charter nach Winnipeg.[16]

Quellen: Winnipeg Airports Authority[17][18]
Quellen: Winnipeg Airports Authority[2]
Verkehrszahlen des Winnipeg Richardson International Airport 1980–2019[2][18][17][19][20][21]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht (Tonnen) Flugbewegungen
National International Gesamt
2018 3.812.530 671.718 4.484.249
2018 3.847.209 637.134 4.484.343 -
2017 3.690.760 614.984 4.305.744 -
2016 3.402.480 612.720 4.015.200 -
2015 3.155.537 622.498 3.778.035 -
2014 3.013.998 655.799 3.669.797 111.340
2013 2.857.790 626.108 3.483.898 175.000 112.003
2012 2.924.015 614.160 3.538.175 115.730
2011 2.773.839 615.398 3.389.237 119.452
2010 2.742.453 627.521 3.369.974 117.435
2009 2.777.173 602.267 3.379.440 128.594
2008 2.964.702 605.331 3.570.033 144.068
2007 3.000.642 570.031 3.570.673 151.793
2006 2.861.325 525.213 3.386.538 153.604 144.641
2005 2.715.608 516.280 3.231.888 149.909 137.787
2004 3.030.905 141.482 140.403
2003 2.811.797 113.497 152.086
2002 2.675.335 100.837 155.912
2001 2.775.876 98.409 152.950
2000 2.837.342 96.988 156.029
1999 156.527
1998 150.085
1997 3.129.531 155.193
1996 2.830.044 155.065
1995 2.299.005 156.002
1994 2.146.890 154.868
1993 2.081.464 -
1992 2.142.124 -
1991 2.072.674 -
1990 2.257.497 -
1989 2.314.393 -
1988 2.459.932 -
1987 2.227.559 -
1986 2.267.635 -
1985 2.150.581 -
1984 2.117.346 -
1983 2.004.900 -
1982 2.085.200 -
1981 2.375.000 -
1980 2.413.600 -

Am oder in der näheren Umgebung des Flughafens kam es von 1945 bis Mai 2017 zu drei Totalverlusten von Verkehrs- oder Transportflugzeugen. Dabei kam ein Mensch ums Leben.[22]

  • Am 10. Februar 1990 kehrte eine Fairchild Swearingen Metro II der Perimeter Airlines (Kennzeichen C-FGEP) aufgrund mehrerer Warnanzeigen nach Winnipeg zurück. Ein Triebwerk wurde abgestellt. Beim Ausfahren des Fahrwerks fiel ein größerer Teil des linken Hauptfahrwerks zu Boden. Daraufhin kam es beim Aufsetzen zur Bruchlandung mit Totalschaden. Alle elf Passagiere und die beiden Piloten überlebten.[24]
  • Am 6. Oktober 2005 stürzte eine Cessna 208B Super Cargomaster der FedEx (Kennzeichen C-FEXS) beim Versuch der Rückkehr zum Startflughafen Winnipeg ab und brannte aus. Die überladene Maschine war nach dem Start bei leichtem Schneefall in Vereisungsbedingungen gekommen und außer Kontrolle geraten. Die Pilotin, einzige Insassin, wurde getötet.[25]

Einzelnachweise

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  1. a b History. WAA.ca, abgerufen am 8. Mai 2018 (englisch).
  2. a b c d e f Publications & Stats. WAA.ca, abgerufen am 1. Juni 2020 (englisch).
  3. North America Airport Rankings. ACI-NA.org, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. September 2018; abgerufen am 25. August 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aci-na.org
  4. a b List of airports owned by Transport Canada. Transport Canada, 17. Juni 2020, abgerufen am 22. Februar 2023 (englisch).
  5. Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport. Canada Border Services Agency, 6. Mai 2021, abgerufen am 14. Februar 2023 (englisch).
  6. a b c Geschichte des James Armstrong Richardson International Airport auf der Seite der Winnipeg Airports Authority
  7. a b Airport Architecture. In: The Canadian Encyclopedia. (englisch, französisch).
  8. Canada's New Government Renames Winnipeg International Airport in Honour of James Armstrong Richardson. Government of Canada, 10. Dezember 2006, abgerufen am 2. Mai 2023 (englisch).
  9. Vorteile für den Luftfrachtstandort Winnipeg auf der Seite des Flughafenbetreibers (Memento des Originals vom 1. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.waa.ca
  10. Der Flughafenbetreiber mit Abriss zum Frachtverkehr
  11. allbusiness.com über Winnport
  12. Frachtstatistik des Flughafens (Memento vom 20. Mai 2011 im Internet Archive)
  13. Strecken der Cargojet (Memento des Originals vom 17. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cargojet.com
  14. Partner der Cargojet Airways
  15. Ziele und Basen der Kivalliq Air (Memento des Originals vom 1. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kivalliqair.ca
  16. waa.ca: Air Cargo, Airlines and Forwarders (Memento vom 8. Dezember 2010 im Internet Archive)
  17. a b Master Plan 2020 – Phase I: Conceptual Development & Preliminary Land Use Plan. (PDF) Winnipeg.ca, Oktober 1999, abgerufen am 25. August 2019 (englisch).
  18. a b Statistics. WAA.ca, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2007; abgerufen am 25. August 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.waa.ca
  19. Air Cargo Development. WAA.ca, abgerufen am 25. August 2019 (englisch).
  20. Air Cargo – Statistics. WAA.ca, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2007; abgerufen am 25. August 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.waa.ca
  21. Aeronautical Noise Management Program. WAA.ca, abgerufen am 25. August 2019 (englisch).
  22. Flughafendaten Winnipeg International Airport im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.
  23. Unfallbericht DC-3 KG416, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.
  24. Unfallbericht Metroliner C-FGEP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.
  25. Unfallbericht Cessna 208 C-FEXS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.