Danewerk

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Die Bestandteile des Danewerks
1 Krummwall, 2 Hauptwall, 3 Nordwall
Thyraburg: am nordöstlichen Ende des Hauptwalls (2)
4 Verbindungswall zur Anbindung von Haithabu (rote Fläche: Haithabu)
Halbkreiswall: rings um Haithabu, am östlichen Ende des Verbindungswalls
5 Kograben
6 Schlei-Seesperrwerk
7 Osterwall als Verbindung zum Windebyer Noor
Weitere Wälle im Umfeld des Danewerks
Kurzer Kograben: südlich der Mitte des Kograbens (5)
8 Stummes Werk
9 Wälle im Waldgebiet Tiergarten
Links: Lage des Danewerks im nördlichen Schleswig-Holstein. Rechts: derselbe Ausschnitt wie im oberen Bild; die gelben Pfeile weisen auf den geringen Abstand zwischen den Wasserwegen Schlei und Rheider Au hin.

Das Danewerk (dänisch Dannevirke, altdänisch danæwirchi) ist ein komplexes System dänischer Grenzbefestigungen, das im Frühmittelalter zur Sicherung der dänischen Südgrenze geschaffen wurde und sich heute im nördlichen Schleswig-Holstein befindet. Es besteht aus Wällen mit Wehrgräben, einem künstlichen Plateau namens „Thyraburg“ und einem Seesperrwerk in der Schlei. Die bedeutendsten Befestigungen wurden in der Schleswiger Landenge zwischen der Schlei im Osten, der Treene im Westen und der Rheider Au im Süden angelegt.

Das Danewerk wurde im Lauf von Jahrhunderten immer weiter ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde zuerst der Hauptwall als Erdwall angelegt. Um 700 kam der Krummwall als Verlängerung nach Westen hinzu. Ein weiterer, noch stärkerer Ausbau folgte um 737. In dieser Zeit entstanden der Nordwall sowie im Osten der Osterwall und das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei, mit dem sich die Durchfahrt der von der Ostsee kommenden Schiffe kontrollieren ließ. In der Wikingerzeit entstanden innerhalb weniger Jahrzehnte der Halbkreiswall der Handelssiedlung Haithabu und ein Verbindungswall dorthin sowie südlich davon der 6,5 Kilometer lange Kograben.

Im 19. Jahrhundert erlangte das Danewerk eine besondere Bedeutung als nationales Symbol für Dänemark. Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851) wurde es militärisch genutzt. Anfang der 1860er Jahre, im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Krieges (1864), wurde das Danewerk mit Schanzen ausgebaut. In dieser Zeit wurde es stark umgestaltet.

Die Wallzüge sind heute noch zu etwa 80 % der Strecken erhalten, zum Teil allerdings stark verschleift. Die Relikte des Danewerks gelten als das größte archäologische Denkmal Nordeuropas. Am 30. Juni 2018 wurde das Danewerk zusammen mit Haithabu als Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Der 5,5 Kilometer lange Hauptwall ist der zentrale Bestandteil der Wallanlagen. Er beginnt im Osten am ehemaligen Dannewerker See und verläuft von dort in südwestlicher Richtung bis in die Flussniederung der Rheider Au. Der Hauptwall war der erste Wall des Danewerks. Er wurde im Lauf von Jahrhunderten mehrmals ausgebaut und dabei immer größer dimensioniert. Auch die letzte große Bautätigkeit am Danewerk – die Errichtung der Waldemarsmauer – diente der Verstärkung des Hauptwalls und war mit einem gewaltigen Ausbau der ganzen Wallanlage verbunden.

Phasen I–II: Erdwälle

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Bauphasen des Hauptwalls (Schema, rechts ist Süden)
I und II Erdwall
III Sodenwall
IV Palisadenwall (nicht dargestellt)
V mit Feldsteinmauer (= IV in der Grafik)
VI mit Ziegelsteinmauer (Waldemarsmauer)

Zwei Erdwälle von 1,8 bzw. 2,2 Meter Höhe und Breiten von um 6 Meter sind bisher nur im Hauptwallzug erkannt und an vier Stellen dokumentiert worden.[1][2][3][4] Das Alter dieser frühen Erdwälle konnte nicht genau bestimmt werden. Kuladig und das Dannevirke Museum geben als Baubeginn des Hauptwalls den Zeitraum 450 bis 500 an.[5][6]

Phase III: Sodenwall

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In Phase III war der Hauptwall ein Sodenwall, ein Wall aus Gras-, Heide- und Torfsoden. Er war nun 15 bis 18 Meter breit und etwa vier Meter hoch und hatte keinen Wehrgraben.

Das Alter des Sodenwalls ist derzeit nicht präzise bestimmbar. Im Jahr 1990 legte der dänische Archäologe H. Hellmuth Andersen an Schanze XVI (Lage) einen Profilschnitt an[7] und fand in der Schicht des Sodenwalls erhaltene Knüppelhölzer.[8] Sechs dieser Hölzer liegen datiert vor. Bei zwei Proben war das Holz älter als bei den übrigen Proben. Der Bearbeiter der Proben, Helmut Erlenkeuser (Kiel, C14-Labor), vermutete, dass diese Stämme als Altholz aus den Niederungen der Rheider Au geborgen worden seien. Bei einer weiteren Probe konnte das Alter nicht sicher bestimmt werden. Bei den anderen drei Proben bestimmte Erlenkeuser das Kalenderalter auf die Jahre 635–774, 646–867 und 650–806. Im gewichteten Mittel ergab dies den Zeitraum 646–768.[9]

Bei Schanze XIX und einem Wallabschnitt, der bereits dem Krummwall zuzuordnen ist, konnten ebenfalls Knüppelhölzer datiert werden. Bei zwei Proben wich das Alter deutlich ab. Bei den übrigen 14 Proben bestimmte Erlenkeuser als Mittelwert den Zeitraum 676–769.[9]

Phase IV: Palisadenwall

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Im Jahr 737 wurde der Holzwall mit einer robusten Holzpalisade verstärkt, die als Front an den bestehenden, 4 Meter hohen Erdwall gebaut wurde. Auch der Nordwall und der Osterwall, die zur selben Zeit neu errichtet wurden (siehe Ausbau des Danewerks um 737), erhielten eine solche Palisadenfront. Für die Palisaden an diesen drei Wällen wurden zehntausende Eichen gefällt.[6]

Phase V: Feldsteinmauer

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Lage der Feldsteinmauer im abgeflachten heutigen Hauptwall (Schema). Links der Feldsteinmauer ist der ursprüngliche Wall eingezeichnet: ein kleiner Erdwall. Die graue Fläche dazwischen entspricht dem Frontbereich des Sodenwalls, an den die Mauer angebaut wurde.

Wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts (oder möglicherweise erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts) wurde auf 4 Kilometer Länge eine Feldsteinmauer unmittelbar an den Sodenwall gebaut.[6] Die in Lehm gesetzte Mauer ist an der Basis 2,8 Meter breit, ursprünglich war sie etwa 3 Meter hoch.[2] Vermutlich stand eine Palisade oben auf der Mauerkrone.[6] Vor der Mauer lag eine 3–4 Meter breite Berme, die in einen 2 Meter tiefen und 5 Meter breiten Wehrgraben überging.[2]

Für die Mauer wurden bis zu 20 Millionen Feldsteine als Baumaterial verwendet. Diese wurden von der Ostseeküste angeliefert und vor Ort zugehauen.[6] Auch der Holzverbrauch war enorm, denn alle 2 Meter ragten dicke Eichenbohlen durch die Mauer hindurch bis an deren Oberfläche, wo vermutlich waagerechten Planken angebracht waren.[2]

Bei einer Ausgrabung im Jahr 1983 beim Danevirke Museum, Klein Dannewerk, wurden Eichenbohlen gefunden und als konstruktiv zur Mauer gehörig erkannt. Vier Blockbohlen, die von 220 bis 250 Jahre alten Bäumen stammten, erbrachten eine Datierung um 740. Bis dahin hatte die Feldsteinmauer als ein Bauwerk des 12. Jahrhunderts gegolten.[2] Die Ergebnisse der Ausgrabungen beim Tor im Hauptwall (2010–2014) sprachen wiederum dafür, dass die Feldsteinmauer wahrscheinlich einige Jahrzehnte jünger ist.[10] Es ist derzeit nicht sicher, ob für die Feldsteinmauer eine separate Phase V anzusetzen ist. Es ist möglich, dass sie wie der Palisadenwall auf etwa 740 zu datieren ist, so dass sie zur Phase IV gehören würde. Es ist außerdem denkbar, dass sich der ansonsten unzutreffende Bericht in den Fränkischen Reichsannalen, laut dem das Danewerk Anfang des 9. Jahrhunderts errichtet wurde, auf die Errichtung der Feldsteinmauer bezieht, so dass auch diese späte Datierung in Frage kommt.[11] Laut dem Welterbe-Managementplan (2020) datiert das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein den Bau der Feldsteinmauer ins späte 8. Jahrhundert.[12]

Phase VI: Waldemarsmauer

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Die freigelegte Waldemarsmauer im Archäologischen Park des Danevirke Museums

Der dänische König Waldemar I. der Große veranlasste um 1170 den Bau einer massiven Ziegelmauer am Hauptwall. Die Waldemarsmauer war die letzte große Ausbaustufe des Hauptwalls. Sie wurde auf vier Kilometer Länge unmittelbar an den Erdwall gebaut. Ursprünglich war sie etwa 5 Meter hoch. Sie ist nicht nur der älteste, sondern auch der größte weltliche Ziegelbau im nördlichen Europa. Beim Bau der Waldemarsmauer wurde der Wall nochmals vergrößert, zusätzlich wurde der Graben stark verbreitert und ein Vorwall ergänzt.

Die Waldemarsmauer ist heute eine Ruine, die größtenteils unter der Erde des Hauptwalls verschwunden ist. Nur ein 80 Meter langer Abschnitt wurde freigelegt. Dieses sichtbare Stück der Waldemarsmauer ist eine der Attraktionen im Archäologischen Park des Danevirke Museums.

Der Krummwall westlich von Schanze XXI

Der 7,5 Kilometer lange Krummwall entstand um 700 als westliche Verlängerung des Hauptwalls bis nach Hollingstedt an der Treene. Er hatte keinen Graben und auch keine Palisaden. Er wurde entlang der sumpfigen Niederungen an der Rheider Au gebaut, woraus sich sein krummer Verlauf ergab. Der Krummwall wurde als Sodenwall gebaut, entsprechend der Bauphase III des Hauptwalls. Hauptwall und Krumwall bildeten zusammen den ersten großen Wallbau des Danewerks.[6] Der Krummwall ist über eine Strecke von 800 Metern hervorragend erhalten.

In dieser Ausbauphase wurde das Danewerk in kurzer Zeit stark erweitert. Parallel zur Verstärkung des Hauptwalls mit einer Palisade wurden im Norden und im Osten neue Palisadenwälle geschaffen. Mit dem Schlei-Seesperrwerk kam außerdem eine maritime Komponente hinzu.

Der ursprünglich 1,6 Kilometer lange Nordwall war ein 14 bis 15 Meter breiter Wall mit einer sehr starken Frontbefestigung. Diese bestand auf den höheren Moränenstrecken aus starken Holzpfosten, von denen aber nur die bis 1,5 Meter tiefen Pfostengruben erhalten blieben. Im feuchten Niederungsbereich beim Pulverholzbach war die Front aus einem massiven Rahmenwerk aus Eichenhölzern gebildet.[13] Eine der ehemaligen Frontplanken war 5,5 Meter lang und 0,4 Meter breit. Vor dem Wall lag eine 3 Meter breite Berme, gefolgt von einem 5 Meter breiten und 3 Meter tiefen Wehrgraben.

Der Nordwall wurde erstmals um 1720 von Ulrich Petersen beschrieben,[14] die erste Kartierung findet man auf der Pontoppidankarte von 1757. Carl von Kindt nannte ihn 1842 „Alter Wall“. Ausgrabungen fanden in den Jahren 1933[15] sowie 1971 und 1973[16] statt. Aus den Holzfunden stammen zwei jahrgenaue dendrochronologische Datierungen: Der Nordwall wurde im Jahr 737 errichtet. Er ist heute nur noch über eine Strecke von 700 Metern erhalten. Der alte Wallkörper ist stark verschleift. Auf seiner Kuppe verläuft eine verwucherte, erodierende Wallhecke.

Verlauf des östlich gelegenen Osterwalls

Der 3,4 km lange Osterwall (dänisch: Østervold) ist über 60 Prozent der Strecke erhalten, wenngleich durch Erosion und Abtrag mehr oder weniger beschädigt. Der Wall verbindet die Niederung der Osterbek mit dem Windebyer Noor und sperrt damit eine Passage zwischen der Großen Breite der Schlei und der ehemaligen Ostseebucht Windebyer Noor. Er ließ so den Zugang zur Halbinsel Schwansen kontrollieren.

Die Datierung lehnt sich an gemeinsame Merkmale mit Nordwall und der Feldsteinmauer: Zu allen drei Wällen gehören auffallend große und tiefe Pfostengruben; es wird deshalb angenommen, dass das Wallwerk zur Bauphase von 737 gehört.[17]

Schlei-Seesperrwerk

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Luftaufnahme mit Markierung des Sperrwerk-Verlaufs
Hydrografische Karte des Gebiets
Reste der in Ost-West-Richtung aneinandergefügten Blockbauwerke des Seesperrwerks (Sicht von oben, Seitensichtsonar-Aufnahme 1994)

Das Seesperrwerk in der Schlei wurde um 740 erbaut. Es ist west-östlich ausgerichtet und etwa 1200 Meter lang, wobei die Enden nicht sicher erkannt werden konnten.[18][19][20] Das Sperrwerk reicht von einer Stelle 120 Meter westlich der Schlei-Halbinsel Reesholm bis zum Kockbarg, einer Erhebung im Seeboden östlich der Halbinsel Reesholm. Die Wassertiefe beträgt um 2,7 Meter, im Bereich des Kockbargs 1,5 bis 1,8 Meter.

Das Sperrwerk ist aus Segmenten von Blockbauwerken zusammengesetzt. Jedes Blockbauwerk ist von quadratischer Form bei Seitenlängen von 4,8 Metern. Die verwendeten Holzbohlen sind zumeist aus Erlenstämmen roh zugearbeitet. An den Enden sind große Ösen eingeschlagen, die für eine Verriegelung genutzt wurden. 1,8 Meter lange und bis 0,5 Meter breite, flache Eichenbohlen, die vor allem vor der Front gefunden wurden, stammen vermutlich von einer ehemaligen begehbaren Oberfläche.

Die Blockwerksreihen reichen bis 1 Meter in den Seeboden aus Weichsedimenten hinein. Im Bereich dicht östlich der Halbinsel ragen die Hölzer weiter aus dem Seeboden heraus, da hier die Strömung durch die nahe Fahrrinne verstärkt ist und Erosion verursacht.

Die Funktion des Schlei-Seesperrwerkes lässt sich erkennen, wenn man sich die ehemalige Landschaft vor Augen führt. Die Wassertiefe war zur Zeit der Erbauung etwa einen Meter geringer. Die Halbinsel Reesholm reichte weit in die Stexwiger Bucht hinein. Die heutige Untiefe „Kockbarg“ war eine Insel (ihre nördliche Spitze wurde 1925 abgebaggert). Das Seesperrwerk zwang einen Angreifer, die enge Durchfahrt südlich der Kockbarg-Insel zu nutzen. Ein zweites Mal musste er sich südlich der Reesholm-Spitze den Geschossen der Verteidiger aussetzen. Auf diese Weise war das Fahrwasser kontrolliert, ohne dass man einen Brückenkopf auf dem südlichen Ufer hatte bilden müssen. Das Bauwerk sollte zugleich eine Furt sperren, die eine Querung der Schlei bei Stexwig ermöglichte.[21]

Das Sperrwerk wurde 1925 entdeckt, als bei der Ausbaggerung einer Fahrrinne in der Großen Breite der Schlei große Mengen bearbeiteter Holzstämme und -planken zum Vorschein kamen. Der Verlauf in Ost-West-Richtung wurde erkannt; die Funktion und das Alter der Konstruktion konnten damals nicht bestimmt werden.

Im Jahr 1992 führte der Archäologe Willi Kramer vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein erste Untersuchungen durch. Er wurde von Tauchern der Eckernförder Minentaucherkompanie unterstützt, wobei das Bundesministerium der Verteidigung Amtshilfe leistete. Holzproben ergaben eine Datierung in die Zeit um 740. Im selben Zeitraum waren die Wälle des Danewerks massiv ausgebaut worden. Die Datierung sprach für einen Zusammenhang mit dem Danewerk. In der Folge untersuchte Kramer die Fundstelle im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts (1993–2002). Dabei entwickelte die Forschungsgruppe Hydroakustik an der Universität Rostock ein parametrisches Multibeam-Sedimentsonar mit 48 Schallstrahlen.[22] Mit dem SES 2000 entstand die Grundlage einer Produktfamilie, die von der Warnemünder Firma Innomar hergestellt und zur Seebodenuntersuchung weltweit vertrieben wird. Für die genaue Ortung auf dem Wasser sorgte die Zusammenarbeit mit Abteilung Hydrographie an der Fachhochschule Hamburg. Zu jener Zeit war die hochgenaue GPS-Ortung noch mit erheblichem Aufwand verbunden.[23]

Wikingerzeitliche Wälle

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Im 10. Jahrhundert kamen drei neue Wallanlagen dazu: Der Handelsort Haithabu (Hedeby) wurde mit einem hohen Halbkreiswall umgeben. Anschließend wurde zwischen dem Hauptwall und Haithabu ein Verbindungswall errichtet. Im Süden wurde außerdem der Kograben als eine Vorsperre angelegt.

Nördliches Ende des Halbkreiswalls mit Treppe. Blick Richtung Nordosten auf das Haddebyer Noor.

Wann der Halbkreiswall rings um Haithabu erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Je nach Quelle wird angegeben: „nach 930“[6], „Mitte des 10. Jahrhunderts“[24], „ab 950“[25] oder „zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts“.[26] Wegen der Unklarheit, in welchem Jahr der Bau begann und in welchem Jahr der dänische König Gorm starb, kommen sowohl Gorm als auch sein Sohn und Nachfolger Harald Blauzahn als Auftraggeber in Frage.

Der Halbkreiswall ist rund 1300 Meter lang und erreicht heute im Süden eine Höhe von mehr als 10 Metern. Es war ein Sodenwall mit einem Graben an der Front. Er wurde in mehreren Stufen ausgebaut. In der ersten Phase war er 4 Meter breit und nur 2 Meter hoch. In der letzten Phase war er rund 7 Meter hoch, der Graben war dann 6 Meter breit und mindestens 2 Meter tief. Es gab jeweils ein Tor im Norden und im Süden. Im Südwesten waren einst zusätzliche Befestigungen im Außenbereich vorhanden. Zusätzlich zum Graben an der Wallfront gab es im Abstand von etwa 70 Metern und 130 Metern weitere Gräben sowie noch weiter entfernt einen Vorwall.[25] Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung wurde der Halbkreiswall 1848 von dänischen Pionieren stark überbaut und erweitert.[27]

Ob der Halbkreiswall dem Danewerk zugerechnet wird, ist eine Frage der Betrachtungsweise und des Kontextes. Der Halbkreiswall diente in erster Linie dem Schutz der Stadt Haithabu. Entsprechend wurde er im Welterbe-Antrag für Haithabu und das Danewerk thematisch nicht dem Danewerk, sondern dem Ort Haithabu zugeordnet;[25] so auch bei KuLaDig.[28] Andererseits bildete der Halbkreiswall mit dem Verbindungswall eine bauliche und funktionelle Einheit. Ohne den Halbkreiswall hätte das Danewerk ausgerechnet bei Haithabu, das seinerzeit die wichtigste Stadt im dänischen Königreich war,[6] eine etwa 500 Meter breite Lücke gehabt. Der Danewerkforscher H. Hellmuth Andersen rechnet den Halbkreiswall zum Danewerk,[29] ebenso das Danevirke Museum.[6]

Verbindungswall

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Lage des Verbindungswalls zwischen Dannewerk und dem Halbkreiswall, der Haithabu umgab

Der 3,3 Kilometer lange, annähernd geradlinige Verbindungswall wurde um 968 zur Regierungszeit Harald Blauzahns errichtet, um die Siedlung Haithabu an das Danewerk anzuschließen.[6] Er beginnt im Westen am ehemaligen Dannewerker See als 800 Meter langer Doppelwall, der bis zur Autobahn reicht. Dem Doppelwall im Norden vorgelagert, zwischen Doppelwall und Nordwall, befinden sich die Reste des 500 Meter langen Bogenwalls, die heute obertägig kaum noch erkennbar sind. Östlich der Autobahn durchquert der Verbindungswall die Busdorfer Schlucht (hier wird er auch „Reesendamm“ genannt) sowie den Ort Busdorf. An seinem östlichen Ende setzt er am Halbkreiswall von Haithabu an.

Der Verbindungswall wird volkstümlich „Margarethenwall“ genannt (auch Margaretenwall geschrieben). Es ist nicht klar, welche Margarethe die Namensgeberin ist. Laut dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein könnte es sich um die Herrscherin Margarethe I. († 1412) oder die Regentin Margarete Sambiria († 1282) handeln.[30]

Der Doppelwall, Blick nach Osten
Luftaufnahme 1986: Blick nach Osten über den Verbindungswall. Die im Text genannten Ausgrabungsstellen sind gelb markiert.

H. Hellmuth Andersen und Hans Jørgen Madsen erforschten den Doppelwall 1970/71 und 1973 im Vorfeld des Autobahnbaus. Der nördliche der beiden Wälle besteht aus Lehm und Sand, an der Oberfläche und an der Front wurden Heidesoden verwendet. Die Forscher erkannten beim nördlichen Wall zwei Bauphasen. Der erste Wall war 13 Meter breit und mindestens 2 Meter hoch, der zweite Wall war 18 Meter breit bei unbekannter Höhe. Der südliche Wall (Wall 3) war 11 Meter breit und bis 2 Meter Höhe erhalten; Andersen fasste ihn als Vorwall auf. Am nördlichen Wall fanden Kurt Schietzel und Dieter Karrasch während des Autobahnbaus 1975 einen hölzernen Unterbau in einem Bereich, der zur älteren Bauphase gehört. Eine Holzprobe konnte jahrgenau auf 968 bestimmt werden.[31]

Andersen führte im Jahr 1990 eine Ausgrabung bei Busdorf dicht westlich der Bahnlinie durch. Der Wall war hier zur Hälfte verschleift, die Front 1850 durch dänische Pioniere herausgeschnitten worden,[32] doch ließen sich die Breiten messen. Die ehemaligen Höhenmaße schätzte Andersen anhand älterer Messungen. Er stellte einen Wallaufbau in drei Phasen fest. Der erste Wall war etwa 13 Meter breit und um 4 Meter hoch. In der zweiten Phase war der Wall 17 Meter breit und 5 Meter hoch. In der dritten Phase war er 20 Meter breit und bis zu 6,5 Meter hoch. In dieser Phase kam im Abstand von 6 bis 7 Metern ein V-förmiger Wehrgraben hinzu, der bis zu 2 Meter tief und 5,5 Meter breit war.[33]

Am Ostende des Verbindungswalls führte Andersen 1992 eine Untersuchung dicht beim Halbkreiswall durch. Die dortige kurze Lücke zwischen Verbindungs- und Halbkreiswall zeigte sich als ursprünglich. Hier war der morastige Boden durch eine Bohlenlage gangbar gemacht worden.

Bauweise des Kograbens (Schema)

Der 6,5 Kilometer lange sogenannte Kograben war ein Palisadenwall mit einem V-förmigen, um 2,5 Meter tiefen Graben. Er setzte am Selker Noor an und verlief schnurgerade bis zur Niederung der Rheider Au.

Wahrscheinlich ließ der dänische König Harald Blauzahn den Kograben kurz nach 983 errichten, als er ein Gebiet südlich des Danewerks erobert hatte, das zuvor unter ostfränkischer Herrschaft gestanden hatte.[34]

Die Thyraburg vom Hauptwall aus gesehen, rechts der Abhang am ausgetrockneten Dannewerker See
3D-Visualisierung des Kastenbauwerks bei der Thyraburg

Die Thyraburg (Lage) ist ein künstlich geschaffenes Plateau am ehemaligen Dannewerker See, der als See ein natürliches Hindernis bildete, heute aber nur noch eine feuchte Mulde ist. Die Thyraburg wurde am nordöstlichen Ende des Hauptwalls auf dessen Rückseite geschaffen.[35] Einige hundert Meter nördlich, am östlichen Ufer des Dannewerker Sees, endeten der Nordwall und später auch der Verbindungswall.[36] Das Plateau ist ungefähr rechteckig (57 × 46 Meter), südöstlich ist eine ebenfalls rechteckige Terrasse (54 × 31 Meter) vorgelagert. Das Alter der Anlage ist nicht bekannt. Möglicherweise befand sich auf der Thyraburg eine Art Befestigung. Auf der Oberfläche wurde Keramik aus dem Hochmittelalter gefunden, aber keine Spuren einer Besiedelung in dieser Zeit.[35]

Bei der Thyraburg wurde ein Kastenbauwerk gefunden, das für die Datierung der Danewerkbauten bedeutsam wurde. Wo der Hauptwallzug den ehemaligen Dannewerker See durchquert, waren 1929 große Holzbalken beobachtet worden (Lage).[37] Der dänische Danewerkforscher Henning Hellmuth Andersen, von Kurt Schietzel informiert, folgte diesem Hinweis im Jahr 1972. Er und Hans Jørgen Madsen vom Museum Moesgård (Aarhus) fanden im Süden eines größeren Schichtpaketes ein 6 × 4 Meter großes Kastenbauwerk aus Eichenbalken, das im feuchten Sediment sehr gut erhalten geblieben war. Die Datierung durch die damals gerade von Schietzel und Dieter Eckstein[38] neu eingeführte Dendrochronologie (Analyse der Jahresringe) ergab das völlig unerwartete Datum 737; bis dahin galt die Erwähnung in den Fränkischen Reichsannalen vom Jahre 808 als ältestes Danewerkdatum. Wenige Jahre später (1983) stellte sich heraus, dass es sich um eine Fortsetzung der Feldsteinmauer in einem nicht tragfähigen Gelände handelt. Das 1972 entnommene Bauwerk ist im Museum Moesgård in Højbjerg bei Aarhus ausgestellt.

Nördlich des Kastenbauwerks wurde eine Holzpackung festgestellt, deren Datierung ebenfalls jahrgenau gelang: Sie stammt aus dem Jahre 730.

Über dem Kastenbauwerk lagen Reste eines Werkes, das in der Mitte des 10. Jahrhunderts erstellt wurde. Drei Hölzer ergaben Daten von „um oder nach“ 940, 946 und 948, eine weitere Probe sichert die Datierung mit der Angabe „um 940 +14/–6 Jahre“.[39]

Tore am Danewerk

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Darstellung in historischen Quellen

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Historische Quellen aus dem Mittelalter erwähnen teils nur ein Tor, teils mehrere Tore. Laut den Fränkischen Reichsannalen von 808 hatte das Danewerk ein einziges Tor („una tantum porta“) als Durchlass für Wagen und Reiter. Der Bericht in den Fränkischen Reichsannalen ist bezüglich des Danewerks jedoch historisch falsch (siehe unten).

Thietmar von Merseburg erwähnte in seiner Chronik (1018) ein Tor namentlich. Als Kaiser Otto II. die Dänen am Danewerk angriff, habe er dort „das Tor, das Wieglesdor genannt wird“, gesehen.[40] In der um 1230 verfassten Heimskringla-Saga des Snorri Sturluson ist bei der Beschreibung desselben Ereignisses von mehreren Walltoren (altisländisch: borgarliðum, zu hlið = „Tor“) die Rede.[41]

Der dänische Chronist Saxo Grammaticus († nach 1216) sprach von „Toren“ in der Mehrzahl, als er berichtete, wie Magnus Nilsson sich im Jahr 1131 auf eine Schlacht vorbereitete: „Magnus […] bemühte sich um die Befestigung des Walles und sorgte für eine starke Wache an den Toren.“[42]

Archäologischer Befund

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Infotafel zu den „Ausgrabungen am neu entdeckten Tor im Danewerk“ nahe der Ausgrabungsstelle (2013)

An der historischen Kreuzung von Hauptwall und Ochsenweg, in unmittelbarer Nachbarschaft des Danevirke Museums in Klein Dannewerk, fanden in den Jahren 2010/2011 und 2013/2014 Ausgrabungen statt.[43] Dabei wurde im Jahr 2010 ein Tor im Hauptwall gefunden – jenes Tor, das in den Fränkischen Reichsannalen von 808 erwähnt wurde. Die Entdeckung machte in den Medien Schlagzeilen.[44][45][46]

Das Tor zeigte sich in der Ausgrabung als eine 6 Meter breite Unterbrechung in der Feldsteinmauer. Folglich existierte es spätestens seit der Errichtung der Feldsteinmauer im 8. Jahrhundert. Es wurde mindestens 450 Jahre lang genutzt, bis es vermutlich im 13. Jahrhundert verfüllt wurde. Im Bereich des Tores wurde der Rest eines unbefestigten Weges in Form eines Hohlwegs mit einer 3,4 Meter breiten sandigen Ablagerung gefunden. Ferner fand man ca. 5–7 cm breite und 2–6 cm tiefe Mulden, die als Abdrücke von hölzernen Wagenrädern interpretiert wurden. Weitere Spuren des jahrhundertelangen Verkehrs von Fuhrwerken wurden nicht gefunden. Wahrscheinlich wurden Holzplanken auf den Fahrbahnen verlegt, die später entfernt wurden und deshalb keine Spuren hinterließen.[43] Auch Tuffsteine wurden gefunden. Dieses Baumaterial stammte aus der Eifel und wurde nach Haithabu transportiert. Die Funde belegen, dass der Handelsweg ab Hollingstedt an der Treene zu Land und durch dieses Tor verlief.[43]

Ein vier Meter breites Tor am Kograben wurde 1972 im Zuge des Baus der Autobahn A 7 gefunden.[47] Es wird vermutet, dass es ein weiteres Tor am Kograben gab, durch das der Ochsenweg verlief.[34] Im westlichen Abschnitt des Osterwalls wurde ebenfalls ein Tor nachgewiesen. Ein alter „Heerweg“ kreuzte an dieser Stelle den Osterwall. Das Tor lag 200 Meter östlich der Furt Dürwade (dänisch Dyrvad = „Torfurt“).

Erwähnung in den Fränkischen Reichsannalen

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Das Dannewerk wurde erstmals in den Fränkischen Reichsannalen des Jahres 808 beschrieben, jedoch ohne Angabe eines Namens für die Festung. Der Text beschreibt die Errichtung eines dänischen Grenzwalls nördlich der Eider, von der Ostsee bis zur Nordsee. Laut den Reichsannalen unternahm König Gudfred (Godofred) im Jahr 808 einen Überfall auf das slawische Volk der Abodriten im Raum Ostholstein und westliches Mecklenburg. Er eroberte den Handelsplatz Reric und siedelte die dortigen Händler nach Sliasthorp (Haithabu) um. Die Abodriten bezahlten nun Tribut an den dänischen König. Diesen Tribut hatte das Abodritenreich zuvor an die Franken gegeben. Deswegen schickte der fränkische Kaiser Karl der Große seinen „Sohn Karl mit einer starken Truppe aus Franken und Sachsen“ zur Hilfe.[48] Gudfred zog sich nach Haithabu zurück und beschloss angeblich, „die Grenze seines Reiches [limitem regni sui], welche an Sachsen angrenzt, mit einem Wall zu befestigen [vallo munire], und zwar so, dass die Befestigung des Walles […] das gesamte nördliche Ufer des Flusses Eider abdeckte“.[49]

Dieser Bericht, der Gudfred als Erbauer des Danewerks hinstellt, entspricht jedoch nicht den Tatsachen, denn zu Gudfreds Zeit bestanden die mächtigen Wallanlagen des Danewerks schon seit mehr als 100 Jahren, und sie waren vor 70 Jahren umfangreich erweitert worden. Im Osten fehlten noch gut drei Kilometer Wall bis Haithabu. Diese Lücke zu schließen, wäre ein sinnvolles Vorhaben gewesen. Tatsächlich wurden später ein Halbkreiswall rings um Haithabu und ein Verbindungswall zwischen Haithabu und dem bestehenden Danewerk gebaut, jedoch erst im 10. Jahrhundert. Archäologisch wurde nie ein Hinweis auf einen Danewerkbau von 808 bzw. den sogenannten „Göttrikswall“ (d. h. „Gudfreds Wall“) gefunden. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es ihn nicht gegeben hat.

Die physische Reichsgrenze lag, wie in den Reichsannalen berichtet, an der Eider. An der Eider wurde 811 feierlich ein Frieden zwischen dem Reich der „Dani“ und dem fränkischen Reich geschlossen.[50]

Ereignisse im Mittelalter

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Im Jahr 934 durchbrach der ostfränkische König Heinrich I. das Danewerk, besiegte den dänischen König Chnupa (Knut I.) und besetzte Haithabu. Von Chnupas Gattin Asfrid stammen zwei der Runensteine von Haithabu.

Im Jahr 974 folgte Kaiser Otto II., der das Land zwischen Schlei und Eider bis 983 beherrschte.[51] Thietmar von Merseburg berichtete, Otto II. sei nach Haithabu geeilt, um die aufrührerischen Dänen anzugreifen. „Als er dort sah, dass seine Feinde den Graben, der zur Verteidigung ihrer Heimat bereitsteht, sowie das Tor, das Wieglesdor genannt wird, schon im Voraus besetzt hatten, überwand er […] diese Befestigungen mutig.“[40] Diesen Angriff Ottos II. berichtet auch die um 1230 geschriebene Heimskringla-Saga des Snorri Sturluson, der das Danewerk als großen Verteidigungswall mit einem breiten und tiefen Graben und mit mehreren Toren beschrieb.[41]

Im Jahr 1043 marschierte das polabische Heer zur Rache des im Jahr zuvor durch Dänen ermordeten Polabenfürsten Ratibor durch das Danewerk, wurde aber auf dem Rückzug von König Magnus dem Guten gestellt und in der Schlacht bei Lürschau (nordwestlich von Schleswig) vernichtend geschlagen.[52]

Im Jahr 1066 zerstörten Slawen aus dem Raum Ostholstein/Mecklenburg Haithabu, obwohl die Stadt von einem hohen Halbkreiswall geschützt war.

Am 7. Januar 1131 ermordete Magnus Nilsson, Sohn des dänischen Königs Nils, den Schleswiger Jarl Knud Lavard. Anschließend befestigte er den Verteidigungswall für den erwarteten Angriff des späteren Kaisers Lothar III.[42] Helmold von Bosau (1120–1177) berichtet in seiner um 1167 geschriebenen Slawenchronik: „Kaiser Lothar kam mit einem großen Heer nahe der Stadt Schleswig zu jenem sehr bekannten Wall Dinewerch, um den Tod des edlen Knut zu rächen. Magnus hatte sich mit einem ungeheuren Heer der Dänen aus der Region versammelt, um sein Land zu verteidigen.“[53] Lothar wagte den Angriff gegen das versammelte dänische Heer nicht. Er erhandelte eine Sühnesumme und eine Sühnemannschaft sowie Geiseln und zog wieder ab.[54]

Das Danewerk in der Neuzeit

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Schanze von 1658/1660

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Petersens Danewerkkarte (um 1720), Pfeil: Schanze von 1658/60

Der Schleswiger Historiker Ulrich Petersen verfasste um 1720 eine Beschreibung des Danewerks.[55] Darin beschrieb er eine Schanze von 1658/1660 in Klein Dannewerk, die er auch in einer Karte einzeichnete. Die Schanze lag laut Petersen westlich anschließend an den Ochsenweg und nördlich des Hauptwalls. Hier „beim Schlagbaum (d. i. die Gottorfer Zollstelle am Ochsenweg[56]) ganz nah am Wall“ lag, so Petersen, „ein ziemblich hohes fünfeckigtes Rondele von Erden“. Dieses Erdwerk sei im vorigen Jahrhundert von brandenburgischen Hilfstruppen eingerichtet worden. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schickte diese Hilfstruppen im dänisch-schwedischen Krieg (1657–1660) dem bedrängten dänischen König Friedrich III. Der Topograph Johannes von Schröder erwähnte 1827 eine „noch sichtbare“ fünfeckige Sternschanze beim Wirtshaus Rothenkrug, „die von den Kaiserlichen im Jahre 1658 angelegt war, und damals durch Kanonen vertheidiget ward“.[57] Carl von Kindt beschrieb 1831 und 1842 das Danewerk und dabei auch die Schanze.[58]

Das Danevirke Museum widmet der „Schanze aus dem 17. Jahrhundert“ auf seiner Webseite Das Danewerk einen kurzen Abschnitt. Dort wird anerkannt, dass sie laut den historischen Quellen an der Kreuzung von Ochsenweg und Danewerk lag. Man habe sie bisher nicht gefunden.[59] Dieselbe Auskunft wird in einem offiziellen Archäologie-Blog des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein und des Danevirke Museums zu den Grabungen in Klein Dannewerk im Jahr 2022 gegeben.[60]

Der Archäologe Willi Kramer leitete aus historischen Berichten die Behauptung ab, auf dem Areal der Schanze habe sich zuvor eine waldemarzeitliche Burg befunden. Im Jahr 2015 veröffentlichte er einen Aufsatz, in dem er zusätzlich behauptete, er habe dieses Areal in der Nähe des Danevirke Museums in Klein Dannewerk lokalisiert.[61] Vier Danewerkforscher wiesen Kramers Aufsatz in einer „Erwiderung“ scharf zurück. Sie sprachen von einem „Phantasiegebilde“ Kramers und bewerteten seinen Beitrag als unwissenschaftlich. Die von Kramer postulierte waldemarzeitliche Burg bezeichneten sie als „hypothetisch“.[62]

Das Danewerk im 19. Jahrhundert

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Thyra Danebod befiehlt den Bau des Danewerks. Nationalromantische Phantasiezeichnung von Lorenz Frølich (1855).[63]

Nationaldänisches Symbol

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Im dänischen Gesamtstaat (1773–1864) war das Danewerk zunächst kaum bekannt. Die 1807 begründete dänische Kommission til Oldsagers Opbevaring nahm 1810 die Wallzüge nicht in die Liste der im Amt Gottorf zu sichernden Denkmale auf.[64] Der Gesamtstaat scheute als Vielvölkerstaat eindeutige Identifikationen und unterband Nationalitätengefühle.[65] Im Reich des erklärten Anhängers der Aufklärung Frederik VI. bestand „ein Gesamtstaatspatriotismus, der die Kräfte der neuen Zeit, Volk und Nation, nicht kannte oder als störend empfand“.[66] Die von 1816 bis 1819 bestehende Zeitschrift Dannevirke von Nikolai F. S. Grundtvig wirkte dem entgegen und propagierte das Danewerk als geistiges Symbol einer nationaldänischen Bewegung.[67][68] Von 1838 an wurde die Zeitschrift Dannevirke fortgeführt, nunmehr in einem zunehmend politisierten Klima. Der Weg von einem liberalen und multinationalen Standpunkt hin zur nationalen Orientierung dauerte weniger als 20 Jahre[69] und fand seinen staatsrechtlichen Abschluss mit der Verfassung von 1848. Im Verlauf dieser Entwicklung wurde das Danewerk zu einem nationaldänischen Symbol.

Reaktivierung während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851)

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Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung kam es am 23. April 1848 zur Osterschlacht von Schleswig. Im Vorfeld der Schlacht verschanzten sich die dänischen Truppen am Hauptwall und am Verbindungswall. Dabei wurden auf den Wallkronen Brustwehren aufgeworfen; auf dem Hauptwallabschnitt zwischen dem Danevirke Museum und der Thyraburg sind sie noch gut erhalten. Am Friedrichsberger Ortsrand wurde auf dem Gelände der späteren Schanze II eine Batterieschanze installiert. Die Kampfhandlungen fanden am Verbindungswall sowie beim Busdorfer Damm statt, doch mussten sich die Dänen rasch über den Kolonnenweg und, besonders verlustreich, über Friedrichsberg zurückziehen. Schleswig-Holstein und Preußen zählten 40 Tote und 366 Verwundete, die Dänen hatten 170 Tote und 463 Verwundete zu beklagen.[70]

Nach der Schlacht von Idstedt im Jahr 1850 befestigte das dänische Heer das Danewerk erneut. Es blieb Frontlinie bis zum Kriegsende.

Umbau zur Danewerkstellung (1861–1864)

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Holzschnitt von 1864: Vor der freigelegten Waldemarsmauer patrouillieren dänische Soldaten; im Hintergrund Schanze XIV
Holzschnitt von 1864: Die Schleifung von Schanze II bei Busdorf im April 1864 durch Schleswiger Bürger. Es stehen noch Teile des Artilleriebunkers. Links: Das Obeliskendenkmal von 1853 vor einem Massengrab mit 500 bei Idstedt Gefallenen.

Von 1861 an wurde das Danewerk mit großem Aufwand zur sogenannten Danewerkstellung umgebaut, indem zahlreiche Schanzen hinzugebaut wurden.[71] Im 18. und frühen 19. Jahrhundert waren der Schanzengürtel von Düppel (dänisch Dybbøl) und die Festung Fredericia als Hauptverteidigungsstellungen Jütlands vorgesehen gewesen. Dies änderte sich in der Zwischenkriegszeit. Ab 1861 errichteten dänische Pioniere 21 von 29 geplanten Artillerieschanzen in der Linie Krummwall – Hauptwall – Verbindungswall. Die Danewerkstellung zog sich von Hollingstedt im Westen bis nach Kappeln an der Schlei im Osten.[72] Die Schanzen I–VIII lehnten sich westlich an die Busdorfer Schlucht an und verbanden die Verteidigungslinie mit der Schlei. Die modernste Anlage war Schanze II am Busdorfer Teich (Lage), die einen betonierten Artilleriebunker besaß, den ersten seiner Art in Europa. Auf der Möweninsel, am Fuße der Halbinsel Reesholm, vor der Mündung der Hüttener Au bei Fleckeby, bei Missunde und Arnis entstanden ebenfalls starke Feldstellungen und Schanzen, die mögliche Schlei-Übergänge sichern sollten.

Die Bauarbeiten betrafen auch den Hauptwall. In die Berme der Waldemarsmauer wurde ein Wehrgraben eingegraben, der Wehrgraben dafür überschüttet. Die dänischen Pioniere versteilten dabei die Front des Walls, wobei sie bis nahe an die Waldemarsmauer herangruben. Das heutige Erscheinungsbild des Hauptwalls ist somit bis auf wenige Stellen Anfang der 1860er Jahre entstanden. Die Maßnahmen wurden denkmalpflegerisch begleitet: Jens J. A. Worsaae, Generalinspekteur der Altertümer im Königreich und damit Reichsantiquar, beauftragte den Kopenhagener Maler, Restaurator und Archäologen Jacob Kornerup sowie den Ingenieurleutnant Georg F. Hamann, auftretende Befunde zu dokumentieren.[73] Die Ergebnisse dieser ersten denkmalpflegerisch-archäologischen Dokumentation Nordeuropas hat Andersen veröffentlicht.[74]

Die noch nicht völlig fertiggestellten Schanzen wurden im Januar 1864 vom dänischen Heer besetzt. Am 1. Februar begann der Deutsch-Dänische Krieg, als österreichische und preußische Truppen unter Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel die Eider überschritten. Es kam zu Gefechten bei Selk, Missunde und Arnis. Der dänische Oberbefehlshaber Christian Julius de Meza ließ die Danewerkstellung am 5. Februar 1864 räumen, da er keine sinnvolle Verteidigungsmöglichkeit sah (Rückzug vom Danewerk). Er zog seine Truppen zur Flankenstellung „Düppeler Schanzen“ zurück, wo es im April 1864 zur Schlacht kam (Erstürmung der Düppeler Schanzen).

Panzergraben 1944

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1944 sollte das Danewerk in eine großzügige, nach Norden gerichtete Panzersperranlage umgestaltet werden. 9000 Männer waren dorthin abkommandiert, um die Bauarbeiten auszuführen. Søren Telling, ein ehemaliges Stabsmitglied der DNSAP von Frits Clausen, war 1940 beim damaligen schleswig-holsteinischen Landesmuseum in Kiel angestellt worden. Er wandte sich an den SS-Reichsführer Heinrich Himmler, der für das „Amt für Ahnenerbe“ zuständig war. Telling konnte Himmler unter Hinweis auf die „Bedeutung des Danewerks für die arische und germanische Kultur“ dazu bringen, den Befehl zu widerrufen; dennoch wurde der Panzergraben gebaut.[75][76]

Schutz und Denkmalpflege

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Naturschutz und Denkmalschutz

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Infotafel zum Naturschutzgebiet Haithabu-Dannewerk. Auf der Karte sind die Wälle vom Krummwall bis zum Halbkreiswall zu sehen, außerdem unten der Kograben.
Hinweistafel „Archäologisches Denkmal“ am Verbindungswall

Die Reste des Danewerks wurden 1950 unter Naturschutz gestellt (Naturschutzgebiet Haithabu-Dannewerk). Die rechtliche Voraussetzung für den Denkmalschutz wurde 1858 mit dem Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes von Schleswig-Holstein geschaffen. 1965 wurden Haithabu und das Danewerk in das Denkmalbuch eingetragen und stehen seither unter Denkmalschutz.[77]

UNESCO-Welterbe

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Im Jahr 2004 beschloss der Landtag von Schleswig-Holstein, einen Welterbe-Antrag für Haithabu und das Danewerk bei der UNESCO zu stellen. Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein koordinierte die Arbeiten für den Antrag. Zahlreiche Institutionen und Organisationen sowie die betroffenen Gemeinden, Städte und Kreise waren eingebunden.[78]

In einem ersten, sehr komplizierten Anlauf wurde ein transnationaler Antrag vorbereitet: Deutschland, Dänemark, Island, Lettland und Norwegen waren an dem Welterbe-Projekt „Wikingerzeitliche Stätten in Nordeuropa“ beteiligt. Schweden war anfangs mit dabei gewesen, stieg dann aber aus. Im Jahr 2015 wurde das transnationale Projekt vom Welterbekomitee zur weiteren Überarbeitung an die Antragsteller zurückverwiesen und daraufhin aufgegeben.[78]

Im Jahr 2016 formulierte das Archäologische Landesamt kurzfristig einen neuen Antrag, diesmal nur für Haithabu und das Danewerk. Der Antrag wurde im Jahr 2017 eingereicht.[78] Am 30. Juni 2018 erhielt der „Archäologische Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ den Weltkulturerbe-Titel.[79]

Mit der Anerkennung als Weltkulturerbe ist die Anforderung verbunden, umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege des Denkmalkomplexes umzusetzen. Der aktuelle Managementplan für das Jahrzehnt 2020 bis 2030 hat einen Umfang von 172 Seiten.[80]

Vermittlung/Präsentation

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Danevirke Museum

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Archäologischer Park des Danevirke Museums: Hauptwallareal
Archäologischer Park des Danevirke Museums: Schanze XIV

Das Danevirke Museum (Danewerkmuseum) in Dannewerk besteht seit 1990. Bis 2022 vermittelte es die Geschichte des Danewerks in einem ehemaligen Bauernhaus. 2022 wurde das Gebäude für einen Neubau abgerissen. Anschließend wurden an dieser Stelle, wo einst der Ochsenweg verlief, archäologische Untersuchungen durchgeführt. Bis zur Eröffnung des Neubaus, voraussichtlich im Jahr 2026,[81] ist das Besucherzentrum in Containern untergebracht.[82]

Der Archäologische Park im Außenbereich des Museums wurde 2001 in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein angelegt.

Stadtmuseum Schleswig

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In der Ausstellung „Sliesthorp-Haithabu-Schleswig“ des Stadtmuseums Schleswig sind zwei großformatige HD-Monitore installiert, die über Touchscreen-Panels zu bedienen sind. Ein größerer Menüteil ist dem Danewerk gewidmet; hier finden sich auch Videosequenzen von Flügen mit einem Flugdrachen längs der Wälle.[83]

Wälle im Umfeld des Danewerks

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Die nachfolgend aufgeführten Wälle werden heute nicht mehr als Bestandteile des Danewerks genannt.[84] Zudem sind sie nicht datiert. Der durch Überbauung verschwundene Kurze Kograben und das Stumme Werk wurden von früheren Beschreibern dem Danewerk zugerechnet. Bei den Tiergarten-Wällen ist ein Zusammenhang mit dem Danewerk völlig unklar.

Kurzer Kograben

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Der 700 Meter lange Kurze Kograben verlief parallel zum 6,5 Kilometer langen Kograben. Er lag südlich der Mitte des Kograbens und dicht vor der Rheider Au. Im 19. Jahrhundert war er kaum mehr in der Landschaft erkennbar; Carl von Kindt entdeckte ihn 1841.[85] 1936 wurden seine Reste beim Bau des Flugplatzes überdeckt. Zum Wall war bei einer archäologischen Untersuchung wenig auszumachen. Als Wehrgraben diente ein Sohlgraben von um 2 Metern Tiefe und einer Breite von 7,5 Metern.[86] Der Kurze Kograben ist vermutlich älter als der Kograben.

Die Danewerkkarte von Erik Pontoppidan aus dem Jahr 1757.
Gelb: das Stumme Werk.
Rot: Nordwall.
Grün: Verbindungswall.

Die sehr stark verschleiften Wallzüge des Stummen Werks verlaufen über eine Länge von 860 Metern auf der Hangschulter hoch über der Niederung des Pöhler Geheges. Der Wall schließt im Westen an den ehemaligen Dannewerker See an; das Ostende bindet am Nordwall ein bzw. wird von diesem überlagert. Die Anbindung ist nicht eindeutig zu erkennen, so dass eine relative Datierung in Bezug zum Nordwall vorerst nicht möglich ist.

Das Stumme Werk wurde erstmals 1757 von Erik Pontoppidan kartiert; das Pöhler Gehege war damals noch nicht entwässert.[87] Peter von Timm und Carl von Kindt überlieferten den Namen „Stummes Werk“. Sie erkannten im frühen 19. Jahrhundert, dass der Wall nach Norden hin der Geländekante aufgesetzt und somit auf Angriffe aus nördlicher Richtung ausgerichtet ist.[88]

Wälle im Waldgebiet Tiergarten

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Im Waldgebiet des ehemaligen „Tiergartens“ von Schleswig liegen zwei jeweils 400 Meter lange Wallzüge in nord-südlicher Ausrichtung. Nach Westen sind Gräben vorgelagert. Da die Gräben keine Bermen aufweisen, könnte es sich um frühneuzeitliche Wälle handeln.

(chronologisch)

  • Ulrich Petersen: Die historische Nachricht von der berühmten Cimbrischen Landwehre, dem sogenannten Kohgraben und großem Walle Dannewerk im Herzogthum Schleswig, Cap. 128: Geschichte der Stadt Schleswig. In: Peter Friedrich von Suhm: Historie af Danmark, fra Aar 1157 til 1182. Band VII, Kopenhagen 1800.
  • Herbert Jankuhn: Die Wehranlagen der Wikingerzeit zwischen Schlei und Treene (= Die Ausgrabungen in Haithabu, Band 1). Vor- und frühgeschichtliche Untersuchungen aus dem Museum vorgeschichtlicher Altertümer in Kiel (Neue Folge) 1. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1937.
  • Henning Hellmuth Andersen: Danevirke. Kopenhagen 1976, ISBN 87-01-53861-6.
  • Dagmar Unverhau: Das Danewerk 1842. Beschreibung und Aufmaß. Neumünster 1988, ISBN 3-529-01832-5.
  • Henning Hellmuth Andersen: Danevirke og Kovirke. Arkæologiske undersøgelser 1861–1993. Højbjerg 1998.
  • Henning Hellmuth Andersen: Til hele rigets værn, Danevirkes arkæologi. Moesgård und Wormianum, 2004, ISBN 87-89531-15-9. (dänisch)
  • Astrid Tummuscheit: Das neu entdeckte Tor im Danewerk – einer der geschichtsträchtigsten Orte Schleswig-Holsteins. In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein 17, 2011, S. 84–87.
  • Astrid Tummuscheit: Über die Grenze hinweg: Ausgrabung am Danewerk im Jahr 2013. In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein 20, 2014, S. 72–75.
  • Astrid Tummuscheit, Frauke Witte: „Der einzige Weg durchs Danewerk“. Zu den Ausgrabungen am Danewerk im Jahr 2013. In: Arkaeologi i Slesvig – Archäologie in Schleswig, Band 15. Wachholtz Verlag, 2014, ISBN 978-87-87584-35-7, S. 153–163 (Volltext).
  • Willi Kramer: Schanze und Burg bei Rothenkrug, Klein Dannewerk. In: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 60, 2015.
  • The Archaeological Border Landscape of Hedeby and the Danevirke. Welterbe-Antrag der Landesregierung von Schleswig-Holstein, Schleswig 2016 (PDF; 98 MB).
  • Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Managementplan UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk 2020–2030. Schleswig 2020 (interaktives PDF [20 MB] hier verfügbar unter Der Managementplan).
  • Lars Erik Bethge, Nis Hardt: Danewerk: Bauwerk der Superlative und Erbe der Welt. Danevirke Museum (Hrsg.), 3. Auflage 2022, ISBN 978-3-923088-00-3.
  • Lars Erik Bethge: Das Danewerk im 19. und 20. Jahrhundert – Nationalismus, Nationalsozialismus, deutsch-dänische Verständigung und der Mythos von Søren Telling. Danevirke Museum, 2022, ISBN 978-3-923088-40-9.
Commons: Danewerk – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: Danewerk – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Ausgrabung 1937: Günther Haseloff, Die Ausgrabungen am Danewerk und ihre Ergebnisse. Offa 2, 1937, 111–113; Jankuhn 1937, 130–136.
  2. a b c d e Willi Kramer: Die Datierung der Feldsteinmauer des Danewerks. Vorbericht einer neuen Ausgrabung am Danewerk. In: Archäologisches Korrespondenzblatt, Band 14, 1984, S. 343–350 (Ausgrabung 1983).
  3. Ausgrabung 1990: Andersen 1998, 42–44, 51 f.
  4. Ausgrabung 2013, auf eine Wallphase zusammengezogen: Tummuscheit 2014.
  5. Hauptwall des Danewerks kuladig.de
  6. a b c d e f g h i j Das Danewerk danevirkemuseum.de
  7. Andersen 1998, 51–77.
  8. Knüppelhölzer waren im Sodenwall bei Schanze XVI bereits 1861 aufgezeichnet worden. Andersen 1998, Fig. 10, 12–13.
  9. a b Andersen 1998, 243; Helmut Erlenkeuser: Appendix 2: Neue C14-Datierungen zum Danewerk, Schleswig-Holstein. 189–201.
  10. Welterbe-Antrag für Haithabu und Danewerk, 2016 (englisch), S. 89.
  11. Welterbe-Antrag für Haithabu und Danewerk, 2016 (englisch), S. 74.
  12. Managementplan UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk (2020), S. 40.
  13. Andersen 1996, Fig. 119.
  14. Petersen 1800, 677.
  15. Jankuhn 1937, 165–169.
  16. Andersen 1976, 12–23, 90.
  17. Andersen 1998, 152; allgemein zum Osterwall: Matthias Maluck: Der Osterwall – Der östlichste Teil des Danewerks. In: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, Band 69, 2011, 105–114.
  18. Willi Kramer: Ein Seesperrwerk des 8. Jahrhunderts in der Schlei. Archäologie in Deutschland Heft 3, 1994.
  19. Willi Kramer: Das Seesperrwerk beim Reesholm in der Schlei. Arch. Nachrichten Schleswig-Holstein 6, 1995, 42–53.
  20. Willi Kramer: Das Seesperrwerk beim Reesholm in der Schlei. Ein Arbeitsbericht. Archäologie unter Wasser 1, Forschungen und Berichte zur Unterwasserarchäologie zwischen Alpenrand-Seen und Nordmeer. Stuttgart 1995, 135–143.
  21. Kramer 2015, 18.
  22. Willi Kramer, Sabine Müller, Gert Wendt: Ein frühwikingerzeitliches Seesperrwerk in der Ostseeförde Schlei als Entwicklungsfeld für ein Hochleistungs-Sedimentecholot. In: Einsatz neuer Technologien in den Geisteswissenschaften. Projektträger Biologie, Energie und Ökologie des BMBF (Hrsg.), 1997, 67–71.
  23. Willi Kramer: GPS-Ortung in der Unterwasserarchäologie. 2. Symposion der Saposforschung. Berlin 1999, S. 141–146 (PDF; 571 KB).
  24. Siedlung Haithabu kuladig.de.
  25. a b c Welterbe-Antrag für Haithabu und Danewerk, 2016 (englisch), S. 71.
  26. Halbkreiswall Haithabu haithabu-danewerk.de.
  27. Welterbe-Antrag für Haithabu und Danewerk, 2016 (englisch), S. 207.
  28. Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk (UNESCO Welterbestätte) bei kuladig.de, siehe rechts Untergeordnete Objekte. Dort sind die Wälle des Danewerks aufgelistet – mit Ausnahme des Halbkreiswalls. Dieser ist beim Unterthema Siedlung Haithabu zu finden, wo er nur kurz erwähnt wird.
  29. Andersen 1998, Kapitel 6: Halvkredsvolden (= Halbkreiswall).
  30. Text auf einer Hinweistafel des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein am Margarethenwall.
  31. H. Hellmuth Andersen, Hans Jørgen Madsen, Olfert Voss: Danevirke. In: Jysk Arkaeologisk Selskabs Skrifter XIII, 1976, 33–42, pl. VI–IX, Fig. 42, 54, 121–127.
  32. Andersen 1996, 250.
  33. Andersen 1996, 250–252, Abb. 130–139, Pl. 13, 15–16.
  34. a b Kograben des Danewerks kuladig.de
  35. a b Thyraburg des Danewerks kuladig.de
  36. Thyraburg haithabu-danewerk.de, siehe Lageskizze.
  37. Jankuhn 1937, 151, 172 f.
  38. Die Zusammenarbeit des Archäologen Schietzel mit dem Forstbotaniker Dieter Eckstein begann 1964; im Jahr 1971 war eine Standard-Dendrokurve bis ins frühe 8. Jahrhundert fertiggestellt. Kurt Schietzel: Spurensuche Haithabu. Dokumentation und Chronik 1963–2013. Neumünster 2014, 160 f.
  39. Andersen 1996, 228.
  40. a b Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung. Hrsg.: Robert Holtzmann. Weidmann, Berlin 1935, S. 103 f.: „Secunda Danos sibi rebelles petens, ad Sleswic properavit. Ibi etiam hostes suos foveam, quae ad defensionem patriae parata est, et portam, quae Wieglesdor vocatur, armis preoccupare videns consilio Bernhardi ducis et avi meimet Heinrici comitis omnes has munitiones viriliter exuperat.“
  41. a b Edith Marold: Haithabu in der altisländischen Literatur. In: Lars E. Worgull, Klaus Düwel, Edith Marold (Hrsg.): Von Thorsberg nach Schleswig: Sprache und Schriftlichkeit eines Grenzgebietes im Wandel eines Jahrtausends. Internationales Kolloquium im Wikinger Museum Haithabu vom 29. September bis 3. Oktober 1994. Berlin/New York 2001, S. 89. Zitat: „Danavirki er svo háttat, at firðir tveir ganga í landit, sinum megin lands hvárr, en milli fjarðabotna hofðu Danir gørt borgarvegg mikinn af grjóti ok torfi ok viðum ok grafit díki breitt ok djúpt fyrir útan, enkastalar fyrir borgarliðum“.
  42. a b „Cui [= dem Lothar] se Ericus apud Sleswicum classe obvium dedit. At Magnus utriusque hostis adventum accurata valli munitione praecurrens validum portis praesidium applicuerat. Interiectis diebus Nicolaus citeriora valli immenso Iutorum agmine circumfudit.“ In: Saxo Grammaticus, Gesta Danorum 13.8.5.
  43. a b c Tor im Hauptwall des Danewerks kuladig.de.
  44. Matthias Schultz: Archäologen finden das Tor zum Wikingerreich spiegel.de, 27. August 2010.
  45. Sensationsfund am Danewerk: Das Tor der Wikinger welt.de, 28. August 2010.
  46. Sensationsfund am Danewerk n-tv.de, 27. August 2010.
  47. H. Hellmuth Andersen, Hans Jørgen Madsen, Olfert Voss: Danevirke. In: Jysk Arkaeologisk Selskab Skrifter XIII, 1976, S. 20–28.
  48. Übersetzt nach Einhardi Annales 808: MGH SS rer. Germ. 6, Annales Regni Francorum (741–829) (Annales Laurissenses Maiores et Einhardi). Hrsg. Georg Heinrich Pertz. Hannover 1895, 195.
  49. Einhardi Annales 808. In: MGH SS rer. Germ. 6, 125.
  50. Anke Feiler-Kramer: Vor 1200 Jahren an der Grönsfurt bei Fockbek: „super fluvium Egidoram in loco qui vocatur…, … sacramentis pax confirmatur“ (am Flusse Eider an einem Ort, der … genannt wird, ist der Frieden beeidet worden). In: Rendsburger Jahrbuch Bd. 61 (2011) S. 7–28.
  51. Henning Unverhau: Untersuchungen zur historischen Entwicklung des Landes zwischen Schlei und Eider im Mittelalter (= Offa-Bücher. Band 69). Band 2. Wachholtz, Neumünster 1990, ISBN 3-529-01169-X, S. 15–35.
  52. Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum. Hrsg.: Georg Heinrich Pertz. Hahn, Hannover 1846, S. 75.
  53. „Lotharius imperator … venitque cum gravi exercitu prope civitatem Sleswich ad vallum illud notissimum Dinewerch ulturus mortem funestam optimi viri Kanuti. Consederat e regione Magnus cum inmenso Danorum exercitu defensurus terram suam.“ In: Chron. Regia Coloniens. Rez. I/II zu 1131, MGH SSrerGerm 18 S. 68. Helmold, Cron. Slav. I, 50, MGH SSrerGerm 32, 1951, S. 99 f. Online zitiert bei regesta-imperii.de: RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125–1197) – RI IV,1,1, Abschnitt Überlieferung/Literatur.
  54. RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125–1197) – RI IV,1,1 bei regesta-imperii.de.
  55. Petersen 1800, 670–695.
  56. Henrik Becker-Christensen: Protektionisme og Reformer. 1660–1814. Dansk Toldhistorie II. Toldhistorisk Selskab. København 1988, S. 440.
  57. Johannes von Schröder: Geschichte und Beschreibung der Stadt Schleswig. Schleswig 1827, 389.
  58. Unverhau 1988, 273.
  59. Das Danewerk danevirkemuseum.de, Abschnitt Die Schanze aus dem 17. Jahrhundert.
  60. Archäologie-Blog Welterbe Haithabu und Danewerk, Beitrag Halbzeit, 1. Juli 2022 (Verfasser wird nicht genannt).
  61. Kramer 2015, 91–112.
  62. Claus von Carnap-Bornheim, Lennart S. Madsen, Astrid Tummuscheit, Frauke Witte: Erwiderung auf W. Kramer, Schanze und Burg bei Rothenkrug, Klein Dannewerk. Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 60, 2015, 91–111 schleswiger-stadtgeschichte.de.
  63. Dannevirke auf denstoredanske.lex.dk.
  64. Unverhau 1988, 18 und Abb. 3.
  65. Jürgen Rohweder: Sprache und Nationalität. Nordschleswig und die Anfänge der dänischen Sprachpolitik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Glückstadt 1976, 1–37.
  66. Christian Degn: Die Herzogtümer im Gesamtstaat 1773–1830. In: Olaf Klose und Christian Degn, Die Herzogtümer im Gesamtstaat 1721–1830, Geschichte Schleswig Holstein Band 6, Neumünster 1960, S. 398.
  67. Unverhau 1988, 40–45.
  68. Inge Andriansen: Grundtvigs bidrag til udvikling af danske nationale symboler. In: Grundtvig Studier, Band 57, Nr. 1, 2006, S. 67–98 (Volltext).
  69. Henrik Becker-Christensen: Skandinaviske Drømmer og Politiske Realiteter (1830–1850). In: Arusia – Historiske Skrifter I, 1981, 26–30.
  70. Theo Christiansen: Schleswig 1836–1945. Eine Stadt und ihre Bürger in 110 Jahren des Wandels der Lebensbedingungen. In: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte. Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte, Schleswig 1981, 30.
  71. Johs. Nielsen: Der Deutsch-Dänische Krieg 1864. Kopenhagen 1991.
  72. Alexander Herz: Verlassen – geschleift – vergessen. Die Danewerkstellungen 1850–1864, Dannewerk 2004; ders.: Die Schleswiger Schanzen 1864. Beiträge Schleswiger Stadtgeschichte 50, 2005, 11 6, Abb. 1 u. 2.
  73. Unverhau 1988, 20.
  74. Andersen 1998, 30–41.
  75. Jørgen Kühl: Heinrich Himmler, Søren Telling og Danevirke. Museet ved Danevirke, Dansk Generalsekretariat, Sydslesvigsk Forening, Flensborg 1999, OCLC 464223963 (dänisch).
  76. Jørgen Kühl: Zwischen Nationalsozialismus und Nationalismus: Søren Telling und das Danewerk. In: Demokratische Geschichte, Band 19, 2008, S. 23–40 (PDF; 732 kB).
  77. Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, Verein Haithabu und Danewerk e. V. (Hrsg.): Fünf Jahre UNESCO-Welterbe: Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk. Schleswig 2023 (ein PDF der Jubiläumsbroschüre ist hier verfügbar), S. 9 f.
  78. a b c Welterbeantrag: Der Weg zum Welterbe haithabu-danewerk.de
  79. Kerstin Schmidt: UNESCO-Welterbetitel für die Wikinger dw.com, 30. Juni 2018.
  80. Managementplan UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk (2020).
  81. Das neue Danevirke Museum danevirkemuseum.de.
  82. Archäologen graben vor dem einzigen Tor des Danewerks ndr.de, 2. Mai 2022.
  83. Sliestorp-Haithabu-Schleswig. In: stadtmuseum-schleswig.de. Stadt Schleswig, abgerufen am 3. Juli 2018.
  84. Im Welterbe-Antrag für Haithabu und Danewerk (2016) werden diese Wälle nicht erwähnt, ebenso wenig etwa auf der Website des Danevirke Museums.
  85. Unverhau 1988, 193.
  86. Jankuhn 1937, 106–111 u. Abb. 42.
  87. Erik Pontoppidan: Den Danske Atlas eller Konge-Riget Dannemark. Kopenhagen 1763–1781, V, 30–31; siehe auch Unverhau 1988, 86, Abb. 20.
  88. Unverhau 1988, 236, 254.

Koordinaten: 54° 28′ 39″ N, 9° 29′ 12″ O