Grave

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Grave
Flagge des Ortes Grave
Flagge
Wappen des Ortes Grave
Wappen
Provinz  Noord-Brabant
Gemeinde Flagge der Gemeinde Land van Cuijk Land van Cuijk
Fläche
 – Land
 – Wasser
3,24 km2
2,89 km2
0,35 km2
Einwohner 8.575 (1. Jan. 2024[1])
Koordinaten 51° 46′ N, 5° 44′ OKoordinaten: 51° 46′ N, 5° 44′ O
Bedeutender Verkehrsweg N321 N324
Vorwahl 0486
Postleitzahlen 5361, 5363–5364, 5438
Website Homepage von Grave
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Grave (anhören/?) ist ein Ortsteil der Gemeinde Land van Cuijk in der niederländischen Provinz Noord-Brabant mit 12.482 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Bis zum 1. Januar 2022 war er eine eigenständige Gemeinde. Ihre Gesamtfläche betrug 28 km², zu ihr gehörten die Kleinstadt Grave und die drei kleinen Bauerndörfer Escharen, Velp und Gassel.

Die kleine Hafenstadt Grave liegt im äußersten Nordosten der Provinz an der Maas, südwestlich von Nijmegen. Die John-S.-Thompson-Brücke führt über die Maas nach Wijchen und weiter nach Nijmegen.

Karte von Grave während der Belagerung 1602
Grave, das ehemalige Rathaus

Die alte Festungsstadt Grave, die schon um 1250 Stadtrechte besaß, war im 14. Jahrhundert Sitz der Herren von Cuijk oder Kuyk. Johann von Cuijk ließ die Stadt 1285 ummauern. Das strategisch bedeutende Grave war zwischen 1300 und 1550 oft ein Zankapfel zwischen dem Herzogtum Geldern und dem Herzogtum Brabant. Am Anfang des Achtzigjährigen Kriegs wurde die Stadt durch den Herzog von Alba für Spanien in Besitz genommen. 1568 eroberten sie die Truppen des Prinzen von Oranien unter Sander Turck, aber Alba nahm sie noch in demselben Jahr wieder. 1577 verjagten die Bürger die spanische Besatzung, aber 1586 erstürmte der Prinz von Parma die Festung erneut. 1602 fiel Grave schließlich in die Hände von Moritz von Nassau und wurde so Teil der Republik der Niederlande.[2] Der Festungsbauer Menno van Coehoorn entwarf eine neue Befestigung, die trotz erfolgreicher Belagerungen durch französische Truppen 1672 und 1794 bis 1874 bestand.

Während des Holländischen Krieges (1672–1678) kam Grave im Juli 1672 nach mehrmonatiger Belagerung auf zwei Jahre in die Hände der Franzosen. Die Stadt war im Jahre 1674 von einer 4.000 bis 5.000 Mann starken französischen Garnison besetzt. Ab Juli 1674 wurde die Stadt von einer 16.000 Mann starken Streitmacht von Niederländern und Brandenburgern unter der Führung von General Carl von Rabenhaupt belagert. Die Franzosen verfügten über genügend Geschütze sowie einen großen Schießpulvervorrat und verteidigten sich unter der Leitung des Marschalls von Chamilly vehement. Die Belagerung machte kaum Fortschritte, aber im Oktober gingen die Vorräte der Belagerten zur Neige. Nachdem der Fürst Wilhelm III. von Oranien mit frischen Truppen am 9. Oktober zu den Belagerern gestoßen war, einigte man sich am 27. Oktober 1674 auf den freien Abzug der Franzosen. Beide Seiten hatten hohe Verluste zu beklagen; die Belagerten über 2.000, die Belagerer 7.000 bis 8.000 Mann.[3]

Im Lauf des französischen Revolutionskriegs wurde Grave Ende 1794 vom französischen General Jean-Charles Pichegru nach zehnwöchiger Belagerung durch Kapitulation erobert. Am 16. Mai 1814 ergab sich die dortige französische Besatzung den Alliierten.

Grave hatte, vor allem im 18. und 19. Jahrhundert, oft durch Überschwemmungen der Maas zu leiden. Es liegt nicht weit vom Gebiet Beerse Overlaat, das bis etwa 1920 oft absichtlich dem Wasser preisgegeben wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs war die Maas-Brücke im Rahmen der Operation Market Garden auf Seiten der Amerikaner von Einheiten der 82. Airborne-Division heftig umkämpft. Weil „Grave“ auf Englisch „Grab“ bedeutet, wurde es für die Operation kurzerhand in „Graawi“ umgetauft.

Die Lokale Partij Grave gewann die letzte Kommunalwahl am 21. März 2018 mit deutlichem Abstand auf die zweitstärkste Wählergruppe, die CDA. Jene bilden in der Legislaturperiode 2018–2022 eine Koalition mit der CDA.

Kommunalwahl am 21. März 2018[4]
Wahlbeteiligung: 58,32 %
 %
40
30
20
10
0
38,4
16,7
15,6
13,6
8,0
7,6
n. k.
LPGa
K2010c
VPGd
TLLVCg
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+12,4
+0,5
−2,4
−6,2
−6,6
+7,6
−5,5
LPGa
K2010c
VPGd
TLLVCg
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Lokale Partij Grave
c Keerpunt 2010
d Verenigd Progressief Grave
g Trots Liberaal Land van Cuijk

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[4]
1982 1986 1990 1993 a 1998 2002 2006 2010 2014 2018
Lokale Partij Grave 3 4 3 3 3 4 6
CDA 4 3 4 2 2 3 3 3 2 3
Keerpunt 2010 2 3 2
Verenigd Progressief Grave b 3 3 2
VVD 3 2 2 1 2 2 3 3 2 1
D66 2 1 1 0 1
Trots Liberaal Land van Cuijk 1
Trots op Nederland 1
3Dorpenpartij c d 3 2
SP 2
PvdA 2 3 2 1 2 1 2
GroenLinks 1 1 1 2 0
Combinatie Velp-Escharen e 2 3 3 3 2
Dorpslijst Gassel 2 1
Lijst Verhaaren 2 3
Lijst Vollenberg 2 1
PPR 1 1
Lijst ter Braak 1
Gesamt 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15
Anmerkungen
a 
Aufgrund der Eingemeindung von Gassel (Gemeinde Beers) nach Grave zum 1. Januar 1994 fand die Gemeinderatswahl bereits im Jahre 1993 statt.
b 
Verenigd Progressief Grave ist ein Zusammenschluss der örtlichen GroenLinks-, PvdA- und SP-Fraktionen.
c 
Die 3Dorpenpartij entstand aus der Fusion der Combinatie Velp-Escharen und Dorpslijst Gassel.
d 
Bei der Kommunalwahl 2010 ging die 3Dorpenpartij in die lokale CDA-Wählergruppe auf.
e 
Bis einschließlich 1986 kandidierte die Combinatie Velp-Escharen als Lijst van den Hoogen.

In Grave gibt es Fabriken für Backstein, Dachziegel und andere Baumaterialien. Weiter ist die Landwirtschaft von Bedeutung.

Sehenswürdigkeiten

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Durch die vielen Kriegsschäden ist vom historischen Stadtkern verhältnismäßig wenig übrig geblieben. Der Tourismus beschränkt sich auf Wassersport auf der Maas.

Graver Persönlichkeiten

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Commons: Grave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Grave – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 14. Oktober 2024, abgerufen am 20. Oktober 2024.
  2. Illustration von Frans Hogenberg: Grave. Hier wirt gezeigt die große macht, So Graff die Stat hat under bracht, … In: Geschichtsnblätter. Hogenberg, Köln [1560], urn:nbn:de:hbz:061:1-91758, S. 238.
  3. Olaf van Nimwegen: The Dutch Army and the Military Revolutions, 1588–1688. Übersetzung von Andrew May. Boydell & Brewer, Woodbridge 2010, ISBN 978-1-84383-575-2, S. 482–483, hier: S. 283 (Vorschau in der Google-Buchsuche; Originaltitel: „Deser landen crijchsvolck.“ Het staatse leger en de militaire revoluties [1588–1688]. Bakker, Amsterdam 2006, ISBN 90-351-2941-5).
  4. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018, abgerufen am 23. Februar 2019 (niederländisch)