Burg Wolkenstein (Südtirol)
Burg Wolkenstein | ||
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Burgruine Wolkenstein – Die Talwand | ||
Staat | Italien | |
Ort | Wolkenstein in Gröden | |
Entstehungszeit | vor 1240 | |
Burgentyp | Variante einer Höhlenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 46° 34′ N, 11° 46′ O | |
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Die Burg Wolkenstein ist eine mittelalterliche Burgruine in Wolkenstein in Gröden, in Südtirol, Italien.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ruine liegt an der Einmündung des Langentals ins Grödner Tal über 1600 Meter hoch in der Felswand der Stevia und damit in der Puezgruppe der Dolomiten. Die kleine Burg hatte mit der Bewachung des Übergangs über das Grödner Joch ins Gadertal eine wichtige strategische Funktion.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg ist die Stammburg der Tiroler Adelsfamilie Wolkenstein-Trostburg – einer Seitenlinie der Herren von Villanders –, in deren Besitz sich die Ruine bis heute befindet. Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und war um 1240 im Besitz von Heinrich von Kastelruth. Sie wurde 1293 zusammen mit dem Gericht Wolkenstein von Randolt von Villanders erworben, einem Vorfahren des späteren Geschlechts der Wolkensteiner.[1] Bei einer Erbteilung 1407 fiel sie an Michael von Wolkenstein († 1443), den älteren Bruder des spätmittelalterlichen Dichterkomponisten Oswald von Wolkenstein. Die Burg wurde Ende des 15. Jahrhunderts von den Venezianern erstürmt, 1525 zunächst wiederaufgebaut, diente dann als Gerichtssitz und verfiel schließlich. Erhalten sind nur noch die nach Süden gerichtete Talwand und der Vorhof.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg war ursprünglich als Variante einer Höhlenburg direkt an die Felswand gebaut und hatte offenkundig einen dreieckigen Grundriss. Sie ist unter einem Felsüberhang gelegen, der zugleich als Dach diente.
Galerie
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Lithografie nach einer Zeichnung von Gottfried Seelos (ca. 1850)
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Stevia am Eingang des Langentals mit der Burgruine Wolkenstein
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Burgruine Wolkenstein, kaum in der Felswand der Stevia zu erkennen
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Burgruine Wolkenstein, nur noch die Talwand ist erhalten
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Burgruine Wolkenstein
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Ansicht aus dem Inneren der Ruine
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Huter (Hrsg.), Hanns Bachmann: Handbuch der historischen Stätten. Band: Österreich. Teilband 2: Alpenländer mit Südtirol (= Kröners Taschenausgabe. Band 279). Kröner, Stuttgart 1966, DNB 366104535, S. 577.
- M. Perlunger: Ruine Wolkenstein. In: Der Schlern, 1, 1920, S. 388–389.
- Nicolò Rasmo: Wolkenstein. In: Oswald Trapp (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. IV. Band: Eisacktal. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1977, S. 223–234.
- Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol (= Schlern-Schriften. Bd. 40). Innsbruck 1937–1939, S. 381–384.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- Wolkenstein In: Heinrich Noë (Text), B. Johannes (Bilder): Die Burgen von Tirol in Wort und Bild. Partenkirchen, ca. 1890, Nr. 20
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Anton Schwob: Oswald von Wolkenstein. Eine Biographie. Athesia, Bozen 1977, ISBN 88-7014-073-3, S. 14–16.