Pielenhofen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 4′ N, 11° 57′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Regensburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Pielenhofen-Wolfsegg | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,52 km2 | |
Einwohner: | 1657 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 114 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93188 | |
Vorwahl: | 09409 | |
Kfz-Kennzeichen: | R | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 184 | |
Gemeindegliederung: | 10 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Judenberger Straße 4 93195 Wolfsegg | |
Website: | www.pielenhofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Rudolf Gruber (FW) | |
Lage der Gemeinde Pielenhofen im Landkreis Regensburg | ||
Pielenhofen ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pielenhofen-Wolfsegg. Bekannt ist der Ort auch durch das Kloster Pielenhofen und die ehemalige Grundschule der Regensburger Domspatzen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pielenhofen liegt in der Region Regensburg im Naabtal, umrahmt von steil abfallenden Jurafelsen.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Aignhof (Einöde)
- Berghof (Weiler)
- Dettenhofen (Dorf)
- Distelhausen (Einöde)
- Freiung (Einöde)
- Pielenhofen (Pfarrdorf)
- Reinhardshofen (Weiler)
- Reinhardsleiten (Dorf)
- Rohrdorf (Dorf)
- Zieglhof (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Pielenhofen, Pielenhofer Wald l.d.Naab und Schwaighauser Forst (nur Gemarkungsteil 3).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pielenhofen gehörte zum Reichsstift Kaisheim. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark des Kaisheimischen Subpriorates Kloster Pielenhofen. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und 1838 von den Salesianerinnen gekauft, die ein Institut für höhere Töchter einrichteten.
Ab dem 20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Gemeindegebietsreform war zunächst 1971 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Pettendorf und Wolfsegg vorgesehen. Dazu kam es jedoch zunächst nicht. Im Jahre 1975 wurde diese Planung von der Regierung wieder aufgenommen und realisiert. Am 1. Mai 1978 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Pettendorf, bestehend aus Pielenhofen, Pettendorf und Wolfsegg mit Sitz in Pettendorf, gegründet. Am 1. Januar 2002 wurde Pettendorf aus dieser Verwaltungsgemeinschaft entlassen und bildet seither eine Einheitsgemeinde. Der Verwaltungssitz der verbliebenen Gemeinschaft Pielenhofen-Wolfsegg wurde nach Wolfsegg verlegt.[5]
Zum 1. Oktober 2009 wurde eine 1.251.554 Quadratmeter große Teilfläche des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Schwaighauser Forst eingegliedert.[6]
In der Klosterkirche hing jahrzehntelang ein Bild des als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilten Josef Kollmer in SS-Uniform.[7][8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Pielenhofen hatte
- 1861: 883 Einwohner (342 Gebäude in zehn Orten)[9]
- 1871: 890 Einwohner (334 Gebäude, 150 Wohngebäude in zehn Orten)[10]
- 1900: 816 Einwohner (146 Wohngebäude)[11]
- 1925: 863 Einwohner (143 Wohngebäude)[12]
- 1950: 1116 Einwohner (148 Wohngebäude)[13]
- 1961: 995 Einwohner (177 Wohngebäude in zehn Orten)[14]
- 1970: 1051 Einwohner
- 1987: 1060 Einwohner (250 Gebäude mit Wohnraum, 346 Wohnungen)[15]
- 1991: 1090 Einwohner
- 1995: 1062 Einwohner
- 2000: 1145 Einwohner
- 2005: 1362 Einwohner
- 2010: 1414 Einwohner
- 2015: 1534 Einwohner
- 2020: 1612 Einwohner[16]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1058 auf 1563 um 505 Einwohner bzw. um 47,7 %.
Der Ort Pielenhofen hatte
- 1861: 551 Einwohner, 197 Gebäude[9]
- 1871: 606 Einwohner, 203 Gebäude[10]
- 1900: 557 Einwohner, 95 Wohngebäude[11]
- 1925: 591 Einwohner, 95 Wohngebäude[12]
- 1950: 790 Einwohner, 97 Wohngebäude[13]
- 1961: 739 Einwohner, 127 Wohngebäude[14]
- 1987: 737 Einwohner, 169 Wohngebäude, 234 Wohnungen[15]
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Kloster Pielenhofen
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Kloster Pielenhofen (2023)
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Innenansicht Klosterkirche
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Klosterwirtschaft
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Gemeindekanzlei Wolfsegg-Pielenhofen
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 12 Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.230 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Pielenhofen, 866 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 70,41 Prozent lag.[17]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990–2004: Franz Wittl
- 2004–2020: Reinhold Ferstl
- seit 2020: Rudolf Gruber (FW)
Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Rudolf Gruber mit 62,76 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt.[18]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Schwarz ein goldener Lilienstengel, der unten von einem gesenkten, in zwei Reihen von Silber und Rot geschachten Balken überdeckt ist.“[19] | |
Das Wappen wird seit 1970 geführt. |
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Crécy-la-Chapelle in Nordfrankreich
- Cerrione in Norditalien[20]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Quelle: [21])
- FC Pielenhofen/Adlersberg
- Reitsportclub Ziegelhof e. V.
- Turn und Sportverein Pielenhofen TSV
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 2020 gab es 159 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort.[16] Diese teilen sich wie folgt auf:
- 0 Bereich der Land und Forstwirtschaft
- 31 produzierenden Gewerbe 31
- 48 Handel, Verkehr, Gastgewerbe
- 59 öffentliche und private Dienstleister
- 21 sonstige
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 691. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 11 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 376 Hektar. Davon waren 323 Hektar Ackerfläche.[16]
Behörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Außenstelle des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg[22]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Schuljahr 2020/21 gab es folgende Einrichtungen:
- 2 Kindergärten und 1 Kinderhort mit 50 Plätzen[23][24]
- 1 Fachoberschule: eine Klasse mit 13 Schülern[16]
- 1 Realschule: privat mit sechs Klassen und 75 Schülern[16]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfram Menschick (1937–2010), Kirchenmusiker und Komponist von Kirchenmusik, Domkapellmeister in Eichstätt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Pielenhofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Gemeinde Pielenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 13. September 2022, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Sechstes Gesetz zur Änderung der Gliederung von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften vom 23. November 2001 (GVBl S. 738)
- ↑ Verordnung zur Auflösung des gemeindefreien Gebietes „Schwaighauser Forst“ (Landkreis Regensburg) Vom 1. September 2009 Az. 12-1406 R 6. In: Amtsblatt der Regierung der Oberpfalz Nr. 09/2009 vom 15.09.2009. 65. Jahrgang, Nr. 9, S. 80–84 (online [PDF]).
- ↑ SZ: Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen
- ↑ Patrick Wehner Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen, Süddeutsche Zeitung, 12. Dezember 2022, S. R8
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 769, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 951, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 950 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 966 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 594 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 272 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e Gemeinde Pielenhofen 09 375 184. In: Statisitik kummunal 2021. Bayerisches Landesamt für Statistik, 31. Januar 2022, abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ a b Wahl des Gemeinderats - Gemeinde Pielenhofen. Abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375184/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_67_Gemeinde_Gemeinde_Pielenhofen.html
- ↑ Eintrag zum Wappen von Pielenhofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Siehe die Webseite des Partnerschaftskomitees der Gemeinde Pielenhofen ( des vom 26. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vereine | Gemeinde Pielenhofen. Abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf Dienstort Regensburg Außenstelle Pielenhofen - BayernPortal. Abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ Mittagsbetreuung - Grundschule Pettendorf-Pielenhofen | Grundschule Pettendorf Pielenhofen. 25. Mai 2019, abgerufen am 17. April 2024 (deutsch).
- ↑ Kinderbetreuung | Gemeinde Pielenhofen. Abgerufen am 17. April 2024.