Camill Schaible
Camill Carl Ludwig Joseph Schaible, auch Kamill oder Camille (* 27. Mai 1837 in Renchen; † 15. Mai 1906 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Oberst und Militärschriftsteller.[1] Er ist im Kürschners Deutscher Literatur-Kalender eingetragen.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er heiratete Anna, geb. Ecker (* 2. März 1843 in Heidelberg; † 13. April 1924 in Freiburg im Breisgau), die einzige überlebende Tochter des Professors Alexander Ecker (* 10. Juli 1816 in Freiburg im Breisgau; † 20. Mai 1887 ebenda) und bekam mit ihr einen Sohn, nämlich den späteren badischen Beamten Alexander Schaible (* 16. Februar 1870 in Freiburg im Breisgau; † 4. Oktober 1933 in Ruvigliana bei Lugano).[3]
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis mindestens 1857 diente Schaible als Portepeefähnrich im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109, wonach er zum Unterleutnant befördert wurde.[4][5] Schaible diente später im 3. Badischen Infanterie-Regiment und wurde am 24. Oktober 1864 mit einem Patent zum Oberleutnant ernannt.[6] Am 19. September 1868 wurde er in das 5. Badische Infanterie-Regiment versetzt. Bis 1871 wurde er zum Hauptmann befördert.[7] 1870/71 diente er im Deutsch-Französischen Krieg, wonach ihm nach erfolgreichen Verdiensten das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern des Orden vom Zähringer Löwen[8] verliehen wurden.[9] In den folgenden Jahren wirkte Schaible als Inspektionsoffizier und Lehrer an der Kriegsschule Engers, bis er am 16. August 1876 seiner Position entbunden wurde.[10] Am 5. Februar 1878 wurde er zum Major befördert und am 14. Februar 1880 in das Infanterie-Regiment Nr. 77 versetzt. Ab 1882 wirkte Schaible als Direktor der Kriegsschule Erfurt[11][12] und nachdem die Kriegsschule Erfurt am 1. Oktober 1885 nach Glogau verlegt wurde als Direktor der Kriegsschule Glogau.[13] Bis 1885 erreichte er den Rang eines Oberstleutnants. Als Direktor der Kriegsschule wirkte er bis zum 4. Februar 1888, bevor er ab dem 22. März 1888 zur Dienstleistung als Kommandeur des 1. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 132 beauftragt wurde.[14]
Am 20. September 1889 schied er in dieser Position als Oberst mit Erlaubnis zum Tragen der Uniform aus der deutschen Armee aus[15] und lebte fortan bis zu seinem Tode in Freiburg im Breisgau. Im Ruhestand betätigte sich Schaible als Militärschriftsteller. Besonders sein Buch Standes- und Berufspflichten des deutschen Offiziers erreichte zahlreiche Auflagen und wurde vielfach zitiert.[16]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Standes- und Berufspflichten des deutschen Offiziers. 1896, R. Eisenschmidt
- Bleibende Werte, eine Citaten-Sammlung den Gebildeten, insonderheit dem deutschen Offizier gewidmet. 1898, R. Eisenschmidt
- Geistige Waffen: ein Aphorismen-Lexikon. 1901, Waetzel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schaible Kamill - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 8. August 2022.
- ↑ Heinrich Hart, Joseph Kürschner, Julius Hart, Hermann Hillger, Heinrich Klenz: Kürschners deutscher Literatur-Kalender. W. de Gruyter, 1845 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Beiträge zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. E. Albert Universitätsbuchhandlung, 1958 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Baden (Germany): Grossherzoglich badisches regierungs-blatt. 1857 (google.de [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Baden: Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden: 1858. Braun, 1858 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Grossherzoglich badischer Militär-Staat. 1865 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ https://www.google.de/books/edition/Allgemeine_Zeitung_M%C3%BCnchen/B5hTAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Camill+Schaible&pg=RA2-PA2998&printsec=frontcover
- ↑ Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden: 1876. Braun, 1876 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Wilhelm Schilling von Cannstatt: Geschichte des 5. Badischen Infanterie-Regiments Nr 113. Mittler, 1890 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Militär-Wochenblatt: unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht. Mittler, 1876 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. 1884 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Albert Krieger: Badische Biographieen. G. Braun, 1935 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. 1885 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Hans Schimmelpfeng: Geschichte des 2. Hannoverschen Infanterie-Regiments Nr. 77, 1866-1913. Gerhard Stalling, 1913 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Wilhelm Schilling von Cannstatt: Geschichte des 5. Badischen Infanterie-Regiments Nr 113. Mittler, 1890 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
- ↑ Klaus Franken: Von Schwarz-Weiß-Rot zu Schwarz-Rot-Gold: Der Übergang von Seeoffi zieren der Kaiserlichen Marine in die Marine der Weimarer Republik. BWV Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-3878-3 (google.com [abgerufen am 8. August 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Schaible, Camill |
ALTERNATIVNAMEN | Schaible, Camill Carl Ludwig Joseph (vollständiger Name); Schaible, Kamill; Schaible, Camille |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Oberst und Militärschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1837 |
GEBURTSORT | Renchen |
STERBEDATUM | 15. Mai 1906 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |