Audomar Scheuermann
Audomar Scheuermann (* 3. Juli 1908 in Nürnberg als Konrad Scheuermann[1]; † 6. Mai 2000 in München) war ein deutscher römisch-katholischer Priester, Kanonist und Professor für kanonisches Straf- und Prozessrecht.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Scheuermann trat 1926 in den Franziskanerorden ein und nahm den Ordensnamen Audomar an. Er studierte an der ordenseigenen Hochschule in München bis 1932 Philosophie und Katholische Theologie. Am 19. März 1932 wurde er in München zum Priester geweiht. Ab 1935 studierte er Kanonistik an der Ludwig-Maximilians-Universität, parallel dazu Rechtswissenschaften. 1938 erwarb er den Dr. theol. mit einer Arbeit über die Exemtion im Fachbereich Kirchenrecht.[2] Daraufhin arbeitete er bis 1942 als Lehrer für Kirchenrecht am Priesterseminar in Freising und wurde im gleichen Jahr Prosynodalrichter am erzbischöflichen Konsistorium und Metropolitangericht des Erzbistums München-Freising.
1953 erfolgte die Ernennung zum erzbischöflichen Vizeoffizial. Ab 1956 wirkte Scheuermann als Professor für kanonisches Prozess- und Strafrecht sowie für Eherecht an der LMU München. 1957 wurde Scheuermann in den Klerus der Erzdiözese inkardiniert. In den Jahren 1961 und 1962 war Scheuermann Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und von 1963 bis 1987 Mitglied des Bayerischen Senats. Von September 1968 bis August 1969 war er Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität München.[3]
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966: Päpstlicher Ehrenprälat
- 1971: Bayerischer Verdienstorden
- 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1978: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland[4]
- 1980: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich
- 1981: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
- 1982: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
- 1986: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 1988: Apostolischer Protonotar
- 1988: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liebfrauenpredigten, Gregorius-Verlag (vormals Pustet), Regensburg 1948.
- Der bessere Mensch. Wegweisungen vom Heute ins Morgen. Pfeiffer, München 1948.
- zusammen mit Louis de Naurois: Der Christ und die kirchliche Strafgewalt. Hueber, München 1964.
- zusammen mit Karl Siepen: Das Konzil und die Orden. Die Lehre des 2. Vatikanischen Konzils über den Ordensstand. Mit einem ausführlichen Kommentar. Wienand, Köln 1966.
- als Hrsg. zusammen mit Georg May: Ius sacrum. Klaus Mörsdorf zum 60. Geburtstag. Schöningh, München-Paderborn-Wien 1969.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Siepen, Joseph Weitzel, Paul Wirth (Hrsg.): Ecclesia et ius. Festgabe für Audomar Scheuermann zum 60. Geburtstag. Schöningh, München-Paderborn-Wien 1960.
- Ludwig Mödl, Winfried Aymans u. a., Nachruf auf Audomar Scheuermann, in: AKathKR 169 (2000), S. 109–121.
- Margit Weber: Audomar Scheuermann als Senator, in: Winfried Aymans, Stephan Haering, Heribert Schmitz (Hrsg.), Iudicare Inter Fideles. Festschrift für Karl-Theodor Geringer zum 65. Geburtstag. EOS, St. Ottilien 2002, S. 523–551.
- Wolfgang F. Rothe: SCHEUERMANN, Audomar (Konrad). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 1223–1228 .
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Audomar Scheuermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Audomar Scheuermann in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl-Theodor Geringer: Audomar Scheuermann zum Gedächtnis. In: Münchner Theologische Zeitschrift. Band 52, 2001, S. 99.
- ↑ Audomar Scheuermann: Die Exemtion nach geltendem kirchlichen Recht mit einem Überblick über die geschichtliche Entwicklung. Schöningh, Paderborn 1938.
- ↑ Scheuermann, Audomar (Konrad) - Katholisch-Theologische Fakultät - LMU München. Abgerufen am 14. Februar 2018.
- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 30, Nr. 194, 13. Oktober 1978.
Personendaten | |
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NAME | Scheuermann, Audomar |
ALTERNATIVNAMEN | Scheuermann, Konrad (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher römisch-katholischer Priester, Kanonist und Professor für kanonisches Straf- und Prozessrecht |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1908 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 6. Mai 2000 |
STERBEORT | München |
- Kirchenrechtler (kanonisches Recht)
- Vizeoffizial
- Kirchenrechtler (20. Jahrhundert)
- Mitglied des Bayerischen Senats
- Person (Bayerische Franziskanerprovinz)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
- Ehrensenator der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
- Deutscher
- Geboren 1908
- Gestorben 2000
- Mann