Arbeitgeber
Arbeitgeber können schwere gesellschaftliche Ausgrenzung verursachen!
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Arbeitgeber ist der Name für eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten (neben Asthma und Dieter Bohlen).
Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeder dürfte schon lästige Erfahrungen mit Arbeitgebern gemacht haben. Man braucht seine Marktwirtschaft nur ein paar Konjunkturzyklen lang nicht ordentlich zu planen und schon wächst eine kleine, hoch bezahlte Beule daraus hervor: Man hat sich einen Arbeitgeber eingefangen. Wenn er auch am Anfang klein und harmlos aussieht, so ist doch nicht mit ihm zu spaßen. Ohne Behandlung kann daraus leicht ein Megaunternehmen werden, dessen Entfernung eine globale Operation nötig macht. Der Arbeitgeber beginnt nämlich gleich nach seiner Entstehung, umliegendes Gewe(r)be auszubeuten, der Marktwirtschaft Ressourcen zu entziehen und Gebrauchsartikel abzusondern, die in die Blutbahn gelangen können. Wird er größer, bildet er außerdem Ableger, den sog. „Vorstand“.
Heilungsversuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt bereits eine Vielzahl von Behandlungsmethoden gegen Arbeitgeber, aber nach einer gewissen Zeit traten bisher immer resistente Arten auf, die sich ungehindert ausbreiten konnten.
Enteignung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste bekannte Heilungsmethode, entwickelt von Karl Marx, sieht vor, die Selbstheilungskräfte des Marktes zu aktivieren und den Arbeitgeber durch die sog. „Reservearmee der Industrialisierung“ ausschalten zu lassen, den wirksamsten Schutzmechanismus der Volkswirtschaft. Bei richtiger Aufstachelung stößt das Gewebe den Arbeitgeber einfach ab. Dies funktionierte gut, bis sich Arbeitgeber mit sog. „Betriebsrat“ entwickelten, eine Art Schutzhülle, die gesundes Gewebe vortäuscht und dem Arbeitgeber Sicherheit gewährt.
Antifaschistischer Schutzwall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Methode zur Abwehr von Arbeitgebern wurde von Walter Ulbricht erfunden. Durch Isolierung von betroffenem Gewebe wollte er die Ausbreitung von Arbeitgebern verhindern. Bereits aktive Arbeitgeber konnten so allerdings nicht beseitigt werden. Der Antifaschistische Schutzwall hielt, bis sich Arbeitgeber mit sog. „Korruption“ entwickelten, die den Wall von innen heraus morsch werden ließen.
Steuern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Behandlungsmethode wurde von Ludwig Erhard erfunden und basiert auf dem Allheilmittel des Mittelalters, dem Aderlass. Das Konzept ist einfach: Wenn dem Gewebe und dem Arbeitgeber selbst die Nährstoffe entzogen werden, verliert er seine Gewinne und seinen Absatzmarkt. Natürlich leidet der ganze Volkskörper an der Behandlung, aber durch konsequentes Abschöpfen der Ressourcen konnten viele Arbeitgeber in den Ruin getrieben werden. Leider traten auch hier bald Arbeitgeber auf, die sich zur Wehr setzen konnten: Bei Verlusten gingen sie „an die Börse“, d.h. sie verteilten sich über die gesamte Marktwirtschaft, wo sie nicht mehr gezielt entfernt werden können.
Bürokratie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieses Heilmittel versucht, die Ressourcen nicht aus dem System zu nehmen, sondern sie nur schwerer zugänglich zu machen. So wird der Arbeitgeber an der Ressourcenaufnahme gehindert. Tatsächlich gibt es bis heute keine bürokratieresistenten Arbeitgeber, diese Therapie ist allerdings ungleich schmerzhafter als ein Arbeitgeber und hat zahlreiche Nebenwirkungen, z.B. Beamte. Experten raten daher davon ab, solange der Arbeitgeber nicht lebensbedrohlich geworden ist.
Mindestlohn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese relativ neue Behandlungsmethode hindert den Arbeitgeber teilweise an der Ausbeutung des umliegenden Gewebes. Sie wird derzeit in Deutschland erprobt und konnte einige Arbeitgeber signifikant schwächen, in Bochum wurde sogar ein Arbeitgeber ganz vertrieben. Dies blieb jedoch bisher der einzige Erfolgsfall. Die bisherigen Tests lassen darauf schließen, dass diese Methode letztendlich nicht effizient genug ist, um dauerhaft vor Arbeitgebern schützen zu können.
Die Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amerikanische Wissenschaftler haben eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Therapie für Arbeitgeber entdeckt, gegen die es bis jetzt keine Resistenzen gibt: Den Arbeitgeberverband. Umwickelt man das befallene Gewebe fest mit einem Arbeitgeberverband und macht ihm regelmäßig neue Auflagen, vertreibt man selbst die hartnäckigsten Arbeitgeber. Nach zwei Wochen Behandlung kann man den Arbeitgeberverband entfernen und vorsichtig Sozialhilfe auftragen, damit das betroffene Gewebe sich erholt. Aber nicht zu viel, sonst kommt es zum „Gründerkrach“, d.h. viele übersubventionierte Arbeitslose entwickeln sich zu Kleinunternehmern.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Zivilisationskrankheit ist der Arbeitgeber schon seit den antiken Hochkulturen bekannt. Erstmals ausführlich beschrieben wird er von jüdischen Geschichtsschreibern. Die Juden glaubten, die Krankheit sei eine Art Besessenheit von einem "Unternehmergeist". Wesentlich fortschrittlicher waren bereits die Ägypter, nach neueren Untersuchungen benutzten sie schon Vorläufer des Unternehmerverbands. Die erste überlieferte Arbeitgeberepidemie gab es unter den Juden, die in Ägypten lebten. Aus ungeklärten Gründen wurden die israelitischen Männer von besonders hartnäckigen Arbeitgebern befallen. Die Angst vor Ansteckung bewog die Ägypter schließlich dazu, die Juden in die Wüste zu verbannen, wo sie 40 Jahre herumirrten. Als die europäischen Abenteurer anfingen, Amerika zu besiedeln, nahmen sie viele ihrer Krankheiten mit. Die Indianer, die keinerlei natürliche Abwehrkräfte gegen die neuen Krankheiten hatten, wurden sofort (und damals unheilbar) von Arbeitgebern befallen. In Goldminen wurden sie grausam ausgebeutet, letztlich hat die Krankheit ihr Volk ausgerottet. Dank zahlreicher Therapien sind Arbeitgeber in der westlichen Welt (insbesondere Deutschland) kein ernsthaftes Problem mehr, in Entwicklungsländern hat die schlechte medizinische Versorgung allerdings zu einer massiven Verbreitung von Arbeitgebern geführt. Den betroffenen Gebieten, im Volksmund "Billiglohnländer" genannt, fehlt es an Grundversorgung wie Sozialhilfe und Richterin Barbara Salesch, weshalb die Menschen dort extrem anfällig für Arbeitgeber sind.