Deutsche Milliardenkredite für grüne Energieprojekte in Südafrika
Grüner Strom vom schwarzen Kontinent – mithilfe von deutschen Steuergeldern soll das in einigen Jahren möglich sein. So plant die Bundesregierung eine Beteiligung an einer 22 Milliarden US-Dollar schweren Investition in Südafrika.
Kritik an langsamer Umsetzung
Die benötigt das Land, um mehr Solar- und Windenergie in das nationale Netz einzubinden und seine Energiesicherheit zu gewährleisten, berichtet „Bloomberg“ (hinter Bezahlschranke). Zuständig in Deutschland ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Vertreten wird die Behörde bei dem Vorhaben von Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth.
Noch sei allerdings der Umfang des Netzausbauprojekts nicht festgelegt, zitiert das Portal einen Sonderbeauftragten für einen Klimafinanzierungspakt zwischen Südafrika und einigen der wohlhabendsten Länder der Erde. Der 2021 geschlossene Pakt sei wegen seiner langsamen Umsetzung in die Kritik geraten.
Mit dabei sind neben Deutschland auch die USA, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Dänemark. Die Europäische Union (EU) ist ebenfalls beteiligt. Abgesehen von Zuschüssen seien bisher lediglich 1,1 Milliarden Euro an Krediten aus Deutschland und Frankreich aus der Vereinbarung bereitgestellt worden.
Unklar, wie Südafrika seine Klimaziele erreichen will
Auf Anfrage von Epoch Times erläuterte ein Sprecher Einzelheiten zum Projekt. Demnach bezieht sich das Volumen von 22 Milliarden Euro auf die Planungen des staatlichen Energieversorgers Eskom für den gesamten Netzausbau in Südafrika bis zum Jahr 2029. Zwar habe Deutschland seine Unterstützung signalisiert, doch gebe es zum jetzigen Zeitpunkt keine konkrete Finanzierung.
„Grundsätzlich würde eine Beteiligung Deutschlands in Form eines rückzahlbaren Kredits im Rahmen der mit weiteren internationalen Partnern vereinbarten Just Energy Transition Partnerschaft erfolgen“, heißt es aus dem Ministerium.
Der Netzausbau ist nach Auskunft des Sprechers erforderlich, „um die nach dem neuen südafrikanischen Energierecht möglichen Einspeisungen privater Investitionen in Wind- und Solaranlagen zu ermöglichen“.
BMZ engagiert sich auch in Namibia
1,4 Millionen Euro steuert das BMZ „zur Unterstützung der namibischen Energiewende“ durch das zentrale europäische Energiewendeprogramm Get.Pro bei. Es hat ein Gesamtbudget von 2,7 Millionen Euro, neben dem deutschen Geld gibt es 1,3 Millionen Euro von der Europäischen Union (EU). Dazu fand in der vergangenen Woche in Windhuk, der Hauptstadt des südafrikanischen Nachbarlandes, ein Wasserstoffgipfel statt. In dessen Verlauf wurde die Vereinbarung zur Unterstützung unterzeichnet.
In Namibia geht es laut Ministerium um eine Verbesserung auf Planungs- und Rechtsebene, um eine „nachhaltige Energiewende“ voranzutreiben. Die „Unternehmensallianz Grüner Wasserstoff“ steht zudem für eine Zusammenarbeit deutscher und namibischer Unternehmen. So entstehe ein „internationales Netzwerk mit dem Ziel, eine nachhaltige Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff zu fördern“.
Grüner Wasserstoff aus Afrika auch für Deutschland
Staatssekretär Jochen Flasbarth vom BMZ betonte, dass die Projekte in Afrika auch Deutschland bei der Energieversorgung der Zukunft helfen. So orientiere sich das Engagement im Bereich des grünen Wasserstoffs (gH2) klaren Nachhaltigkeitskriterien. Es trage dazu bei, „die lokale Wirtschaft unabhängiger von fossilen Energieträgern zu machen und die globale Energiewende voranzubringen“. Der Import für die Dekarbonisierung in Deutschland dürfe jedoch nicht zu mehr Emissionen führen. Die gH2-Produktion müsse „in die lokale Energiewende eingebettet sein“.
In Deutschland könne grüner Wasserstoff – aus Namibia oder anderen Ländern – in Bereichen helfen, die nur schwer durch die direkte Nutzung heimischen erneuerbaren Stroms dekarbonisiert werden können. Das Ministerium nannte als Beispiele die Chemie- und Stahlproduktion, Schiff- und Luftfahrt und den Schwerlastverkehr. „Welche Infrastrukturmaßnahmen für den Transport dann nötig sein werden, kann erst entscheiden werden, wenn klar ist, welche Mengen man von wo nach wo zu welchem Zweck transportieren will“, hieß es abschließend auf die Fragen von Epoch Times.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion