Seele
Seele, die arme gequälte … umgangssprachlich im Schwäbischen: Verkleinerungsform von „die See“ oder in korrekt verkehrtem Französisch: „Le See“. Diese kleine Ansammlung von Salzwasser ergießt sich bisweilen in Taschentücher, die dann von den zivilisierten Wesen in besagte Seen geworfen werden. Soweit zur profaneren Historie des Begriffes für die nichtsahnende breite Masse, die außer Tränen nichts damit verbinden kann.
Tatsächlich handelt es sich natürlich um eine erheblich komplexere Angelegenheit, die, weil sie grundlegend nicht verstanden wird, in den Bereich des Okkulten abgedrängt wird. So rufen bereits seit Jahrtausenden philosophische Unken, dass die Seele gar älter sei als jedes Wesen selbst auf diesem Planeten und gleichsam auch wesentlicher Bestandteil neben Geist und Körper seien. Genau hier beginnen die schwindelerregenden Zustände, denen sich die denkenden Wesen ausgesetzt sehen.
Der Körper selbst ist vor dem Spiegel leicht zu identifizieren. Auf den Geist könne man schließen: „Ich denke, also bin ich!“, aber optisch konnte auch der Geist noch nicht nachhaltig bewiesen werden, wird aber schon mal stillschweigend akzeptiert. Bei der stummen Seele hingegen gerät es zum Hornberger Schießen zwischen den Beseelten und den Darwinisten. Da außer der Körperlichkeit nichts dem Schlamm entstiegen ist (Darwinismus und Evolution und so), gibt es gerade für die Seele keinerlei physische Beweise, obgleich einige völlig verwegene Puristen der Meinung sind, diese wiege 4 Gramm.
Noch härter gesottene stellen dafür gar die Pyramide auf den Kopf, die bislang in der Reihenfolge der Wertigkeit lautet: „Körper, Geist und Seele“ und beschreiben diese wie folgt: „Seele, Geist und Körper“. Demnach wäre die Seele der unbewusste Kern des Seins, gefolgt vom Geist als dem Bewusstsein und letztlich der Billigverkleidung des Ganzen, dem Körper. Da derlei Spekulantentum nicht nur unsere Blondinen an den Rand ihrer denkbaren Kapazitäten bringt, sondern auch den ganzen Körperkult ad absurdum führen würde, wird derlei Abnormität nur in kirchlichen und esoterischen Zirkeln verbreitet.
Der durchschnittlich oder gar nicht beseelte Mensch setzt sich besser vor die Glotze und fühlt sich danach auch völlig selig, was für den Zweck, für den er hier gebraucht wird - zur Humusbildung auf dem Planeten – auch völlig ausreichend ist. Die „Anderen“ glauben indes durch viel Nachdenken und Meditation ihre Seele und deren Heil zu finden.
Siehe vielleicht: Ich
