Raymond Sommer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Raymond Sommer
Raymond Sommer 1932
Nation: Frankreich Frankreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Monaco 1950
Letzter Start: Großer Preis von Italien 1950
Konstrukteure
1950 Ferrari, Raymond Sommer, Talbot
Statistik
WM-Bilanz: WM-16. (1950)
Starts Siege Poles SR
5
WM-Punkte: 3
Podestplätze:
Führungsrunden: 5 über 70 km
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Raymond Pierre Sommer (* 31. August 1906 in Mouzon; † 10. September 1950 in Cadours) war ein französischer Automobilrennfahrer.

Der Sohn eines Flugpioniers hatte aufgrund seiner beherzten Fahrweise den Spitznamen „Raymond Löwenherz“. Sommer lehnte alle Angebote der großen Werksteams ab und war lieber sein eigener Chef. Die Unterlegenheit seiner Privatautos versuchte er mit Mut und Fahrgeschick wettzumachen. Ins Rampenlicht rückte Raymond Sommer durch seine zwei Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1932 und 1933, wobei er 1932 nach Erkrankung seines Partners über 21 Stunden fuhr. Weitere Sportwagenerfolge folgten, so der Sieg beim Grand Prix von Frankreich 1935.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestritt Sommer Rennen mit einem BMW 328 sowie mit Maserati und gewann 1946 den Grand Prix de Saint-Cloud bei Paris. Im ersten Automobil-Weltmeisterschaftsjahr 1950 trat er auf einem privaten Ferrari und einem Talbot-Lago an. Sein bemerkenswertestes Rennen war der Große Preis von Belgien am 18. Juni 1950, in dem er mit den überlegenen Alfa Romeos mithalten konnte, aber durch einen Defekt ausscheiden musste. Ende August 1950 war Sommer der erste Pilot, der mit dem unter öffentlicher Beobachtung entwickelten Sechzehnzylinderrennwagen B.R.M. P15 von British Racing Motors bei einem Formel-1-Rennen an den Start ging. Unmittelbar nach dem Start der BRDC International Trophy, einem Formel-1-Rennen, das keinen Weltmeisterschaftsstatus hatte, brach an Sommers Auto die Antriebswelle, sodass sich der B.R.M. nur wenige Zentimeter aus eigener Kraft bewegte.[1] Die von B.R.M. enttäuschten Zuschauer warfen daraufhin zum Spott Geldstücke in Sommers Cockpit.[2]

Drei Wochen später verunglückte Sommer in Frankreich tödlich. Am 10. September 1950 nahm er an dem Grand Prix de Cadours teil, einem Formel-2 in der französischen Provinz. In der fünften Runde des Rennens brach die Lenkung an seinem Cooper 1100 twin, woraufhin er in einer schnellen Kurve von der Strecke abkam und sich tödliche Verletzungen zuzog.[3]

Vorkriegs-Grands-Prix

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison 1 2 3 4 5 6 7 Punkte Position
1933
DNF 4 7 DNA
1934
DNA 3
1935 39 7.
6 6 DNF 9 7
1936 21 5.
7 9 DNF
1937 27 6.
5 DNF 7 8
1939 23 9.
4 5 DNF DNA
Legende
Farbe Bedeutung EM-Punkte
Gold Sieg 1
Silber 2. Platz 2
Bronze 3. Platz 3
Grün Klassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt 4
Blau nicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt 5
Violett nicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt 6
Rot nicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt 7
Farbe Abkürzung Bedeutung EM-Punkte
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) 8
Weiß DNS nicht gestartet (did not start)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
sonstige P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
DNF Rennen nicht beendet (did not finish)

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1950 Scuderia Ferrari Ferrari 125 Ferrari 1.5 V12s 1 3 16.
Ferrari 166F2 Ferrari 1.5 V12 1
Raymond Sommer Talbot-Lago T26C Talbot 4.5 L6 2
Automobiles Talbot-Darracq Talbot-Lago T26C-GS Talbot 4.5 L6 1
Gesamt 5 3

Einzelergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison 1 2 3 4 5 6 7
1950
4 DNF DNF DNF DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1931 FrankreichFrankreich Henri de Costier Chrysler CD Eight FrankreichFrankreich Jean Delemer Ausfall Kühler
1932 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 8C 2300 LM Italien 1861 Luigi Chinetti Gesamtsieg
1933 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo Alfa Romeo 8C 2300 MM-LM Italien 1861 Tazio Nuvolari Gesamtsieg
1934 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 8C 2300 FrankreichFrankreich Pierre Félix Ausfall Wagenbrand
1935 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 8C 2300 FrankreichFrankreich Raymond de Saugé Destrez Ausfall verschmutztes Benzin
1937 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 8C 2900A Spider Italien 1861 Giovanni Battista Guidotti Ausfall Motorschaden
1938 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 8C 2900B Touring Italien 1861 Clemente Biondetti Ausfall Aufhängung
1939 FrankreichFrankreich Raymond Sommer Alfa Romeo 6C 2500SS Thailand Prinz Bira Ausfall Motorschaden
1950 Vereinigte Staaten 48 Luigi Chinetti Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans ItalienItalien Dorino Serafini Ausfall Elektrik
Commons: Raymond Sommer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik der BRDC International Trophy 1950 auf der Internetseite www.formula2.net (archivierte Version) (abgerufen am 8. Januar 2018).
  2. Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945–1965, Motor Racing Publications 1998, ISBN 1899870393, S. 35.
  3. „The heart of a lion“ - biographischer Artikel über Raymond Sommers Rennfahrerkarriere (englisch), Forix.com - 8W