Rademin
Rademin Stadt Arendsee (Altmark)
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Koordinaten: | 52° 48′ N, 11° 20′ O | |
Höhe: | 38 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,12 km² | |
Einwohner: | 120 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039034 | |
Lage von Rademin in Sachsen-Anhalt
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Dorfkirche Rademin, Straßenansicht
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Rademin ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rademin, ein X-förmiges Straßendorf mit Kirche, liegt 14 Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Der Ort ist kreuzförmig angelegt. Im Südosten fließt der Rademiner Graben.[3] [4]
Ortschaftsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Ortschaft Rademin gehören der Ortsteil Rademin mit dem Wohnplatz Ortwinkel und der Ortsteil Ladekath.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis 20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rademin wurde am 1. November 1285 erstmals urkundlich als villa Rademin erwähnt, als die Markgrafen Otto IV. und Otto V. von Brandenburg Grundbesitzungen zu einem Altar in Salzwedel vereigneten. Die Gebrüder von Visne hatten hier Lehngüter.[5] 1345 erwarb das Kloster Krevese das Patronsrecht in Rademyn vom Markgrafen Ludwig.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Rademyn aufgeführt.[7] 1536 hatten die von der Schulenburg und die Propstei Salzwedel hier Einkünfte.[8] Weitere Nennungen sind 1687 Rademien[4] und 1804 Rademin, ein Dorf mit Schmiede, Krug und Windmühle.[9]
Die Windmühle stand links des Weges nach Klein Gartz im Norden des Dorfes. Sie wurde 1502 erstmals erwähnt.[10][11] Nördlich der Windmühle stand die Ziegelei Rademin.
Herkunft des Ortsnamens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den slawischen Personennamen „Radomin“ zurück.[12] Aleksander Brückner leitet den Namen vom altslawischen Wort „radъ“ für „froh“ ab.[13]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1807 gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 bis 1813 im Landkanton Salzwedel auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen.[4]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ladekath in die Gemeinde Rademin eingemeindet.[14] Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Rademin zum Kreis Salzwedel und am 1. Juli 1994 zum heutigen Altmarkkreis Salzwedel.[15]
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Rademin in die Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) per Landesgesetz eingemeindet.[16][17] Somit wurde Rademin zur Ortschaft mit den Ortsteilen Rademin und Ladekath.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993[4]
Ortsteil
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Quelle, wenn nicht angegeben, 2011 bis 2017[21]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Rademin gehörte bis Januar 1811 zur Pfarrei Ladekath. Diese wurde durch ein Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Rademin kam zur Pfarrei Klein Gartz.[22][23] Rademin war im 16. Jahrhundert eine selbständige Pfarrei.[24]
Heute gehört die Kirchengemeinde Rademin zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[25]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[26]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frank Rossau ist seit Juli 2024 Ortsbürgermeister der Ortschaft Rademin.[27]
Sein Vorgänger war Eckhard Kamieth, der von 2014 bis Juni 2024 amtierte.[28] Letzter Bürgermeister der Gemeinde Rademin war Lutz Schermer.[29]
Ortschaftsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 waren 5 Sitze zu vergeben.[30] Je 1 Sitz wurde vergeben an:
- Einzelbewerber Tegerbeckers
- Frank Rossau „Freie Liste“
- Einzelbewerber Gregor
- Einzelbewerberin Franz
Aufgrund der prozentualen Verteilung der Stimmen erreichte der Einzelbewerber Maahs keinen Sitz. Ein Sitz blieb damit unbesetzt. Die Wahlbeteiligung betrug 70,59 Prozent.[30]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Dorfkirche Rademin ist ein im 13. Jahrhundert errichteter Feldsteinbau.[31] Sie ist vom Ortsfriedhof umgeben.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rademin liegt südlich der Bahnstrecke Stendal–Uelzen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1732–1737, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 343, 131. Rademin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortschaften – Stadt Arendsee. In: arendsee.info. Stadt Arendsee
- Rademin im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Christian Ziems: Arendsee verliert über 100 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 25. Januar 2024, DNB 954815971, S. 16.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Dezember 2022 (arendsee.info [PDF; abgerufen am 14. August 2024]).
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1732–1737, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 32 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 326 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 393 (uni-potsdam.de ( vom 19. April 2019 im Internet Archive)).
- ↑ a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 347 (Digitalisat ).
- ↑ Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 13. Januar 2018.
- ↑ Ortschaften – Stadt Arendsee. In: arendsee.info. Stadt Arendsee
- ↑ Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 358–361.
- ↑ Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 79 (Digitalisat ).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 24. September 2021]).
- ↑ Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011. StBA
- ↑ a b c d e f g h i Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / 103). Halle (Saale) Februar 2009 (statistischebibliothek.de [PDF]).
- ↑ a b Bevölkerung der Gemeinden (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). Halle (Saale) – (statistischebibliothek.de). (Jahr anklicken)
- ↑ a b Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
- ↑ Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) (Hrsg.): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- ↑ Le Moniteur westphalien - Westphälischer Moniteur. Nr. 7, 10. Januar 1811, ZDB-ID 10666-5, S. 1, Königliche Dekrete (Digitalisat ).
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 368, 401.
- ↑ Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 6. August 2022.
- ↑ Politik – Stadt Arendsee, Ortschaftsräte. In: arendsee.info. Arendsee (Altmark), abgerufen am 15. August 2024.
- ↑ Ortschaftsrat Rademin. In: stadt-arendsee.eu. Stadt Arendsee (Altmark), archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2021; abgerufen am 24. September 2021.
- ↑ Bürgermeisterwahlen in den Gemeinden 2008, Gemeinde Rademin - Altmarkkreis Salzwedel. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, 7. März 2008, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September; abgerufen am 24. September 2021.
- ↑ a b Amtliches Endergebnis. Ortschaftsratswahl Rademin vom 9. Juni 2024. In: votemanager.kdo.de. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark), 9. Juni 2024, abgerufen am 15. August 2024.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 383.