Netphen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 55′ N, 8° 7′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein | |
Höhe: | 466 m ü. NHN | |
Fläche: | 137,39 km2 | |
Einwohner: | 23.430 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 171 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57250 | |
Vorwahlen: | 02738, 02737, 0271, 02732, 02733 | |
Kfz-Kennzeichen: | SI, BLB | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 70 032 | |
LOCODE: | DE NPN | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Amtsstraße 2–6 57250 Netphen | |
Website: | www.netphen.de | |
Bürgermeister: | Paul Wagener (parteilos) | |
Lage der Stadt Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein | ||
Netphen [mundartlich Netphe) ist eine Mittelstadt im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.
] (Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Netphen liegt im Südwesten des Rothaargebirges im Siegerland, das an der nordöstlichen Stadtgrenze an das Wittgensteiner Land grenzt. Die Kernstadt von Netphen befindet sich etwa 6,5 km (Luftlinie) nordöstlich der Innenstadt von Siegen. Das Stadtgebiet ist geprägt durch eine Landschaft mit zahlreichen Bergrücken und Tälern. Einige Stadtteile liegen im Südteil des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Netphen fließt die Sieg. Größere Fließgewässer im Stadtgebiet sind unter anderem der Werthenbach, dessen Zufluss Geiersgrundbach, die Netphe, der Dreisbach und die Obernau, welche die nach ihr benannte Obernautalsperre bei Brauersdorf speist. Sie ist neben der Breitenbachtalsperre bei Hilchenbach die zweite Talsperre, die vom Wasserverband Siegen-Wittgenstein betrieben wird. Im Netphener Stadtgebiet entspringen die Siegquelle (nordöstlich von Walpersdorf), die Lahnquelle bei Lahnhof, und wenige Kilometer nordwestlich der Sieg die Eder.
Berge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Große Teile des Netphener Stadtgebiets befinden sich im Rothaargebirge oder in den Siegerländer Rothaar-Vorhöhen. Höchste Berge im Stadtgebiet sind mit jeweils 676,5 m ü. NHN die Oberste Henn und mit 676,3 m ü. NHN der Jagdberg. Die meisten der hohen Berge im Netpherland befinden sich westlich und östlich entlang der Eisenstraße. Weitere markante Berge in Netphen sind der Söhler, der Haferhain, die Alte Burg mit gleichnamiger Wallanlage und der Heinenberg.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden bzw. -städte Netphens sind Hilchenbach im Norden, Erndtebrück im Nordosten, Bad Laasphe im Osten, Dietzhölztal (Lahn-Dill-Kreis, Hessen) im Südosten, Haiger (Lahn-Dill-Kreis) und Wilnsdorf im Süden, Siegen im Südwesten und Westen sowie Kreuztal im Nordwesten.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Netphen besteht aus 21 Ortsteilen, die teilweise schon Teil des alten Amtes Netphen waren:
- Afholderbach
- Beienbach
- Brauersdorf (Gemarkungen Brauersdorf, Nauholz und Obernau)
- Deuz
- Dreis-Tiefenbach
- Eckmannshausen
- Eschenbach
- Frohnhausen
- Grissenbach
- Hainchen
- Helgersdorf
- Herzhausen
- Irmgarteichen
- Nenkersdorf
- Netphen (umfasst die Gemarkungen Nieder- und Obernetphen)
- Oelgershausen
- Salchendorf
- Sohlbach
- Unglinghausen
- Walpersdorf
- Werthenbach
Kernort Netphen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kernstadt Netphen ist der größte Stadtteil Netphens. Der Ort liegt auf rund 283 m Höhe und dehnt sich in den Gemarkungen Nieder- und Obernetphen über etwa 10,7 km² Fläche aus. Die Bevölkerung umfasst 6104 Einwohner (Stand 31. Dezember 2013).
Netphen verfügt über die Grundschule Netphen mit ihren zwei Standorten Obernetphen und Niedernetphen, eine Sekundarschule, ein Gymnasium, das Rathaus der Stadt sowie den Freizeitpark Netphen (N-Flow) mit einem Hallen- und Freibad inklusive Saunabereich, zwei Indoorsoccer-Feldern, einem Fitnessstudio sowie einer Trampolinhalle.
Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die evangelische Martinikirche, die simultane St. Peterskapelle, die katholische Pfarrkirche St. Martin und die katholische Kreuzbergkapelle.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der hohen Erhebungen außerhalb des Stadtgebiets ist das Klima in Netphen sehr unterschiedlich. Nicht selten wird im Ortskern bereits der Frühling ausgerufen, während auf den Bergen noch Schnee liegt. Die Temperatur nimmt mit der Höhe stark ab. Dies kann man besonders gut in den Wintermonaten beobachten. Dabei unterscheiden sich die Temperaturen zwischen Berg und Tal (Höhenunterschied etwa 400 m) teilweise um 5 bis 6 °C. Bei Inversionswetterlagen werden oft Temperaturen von unter −15 °C erreicht. Die Schneehöhe variiert je nach Höhenlage zwischen 20 und 30 cm im Tal und bis zu 70 cm in den Bergen.
Die Meteomedia AG hat eine vollautomatische Wetterstation in Netphen stationiert. In klaren, windstillen Nächten kann es auch im Sommer empfindlich kalt werden. Im Talkessel, in dem die Kaltluft zu Boden sinkt, können dann Temperaturen nahe der 0 °C-Marke erreicht werden.[2] Daher befindet sich Netphen auch häufig in der von Meteomedia ausgestellten „Hitliste“ der kältesten Orte mit morgendlichen Minimumtemperaturen. Die Temperatur steigt im Laufe des Tages jedoch rapide, sodass durchaus 25 °C erreicht werden können. Im Höhepunkt des Sommers werden dann meist Temperaturen von bzw. über 30 °C gemessen. Mit rund 900 mm im Stadtgebiet und bis zu 1350 mm Niederschlag beim Forsthaus Hohenroth pro Jahr wird die Landwirtschaft erheblich erschwert.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siedlungsreste deuten auf eine frühe Besiedlung aus der Zeit um 500 v. Chr. hin, da aus der La-Tène-Zeit archäologische Funde vorliegen. Schon die Kelten haben zu jener Zeit den Holz- und Erzreichtum der Region genutzt, wurden im Laufe der Zeit jedoch von den nach Süden wandernden Germanen vertrieben. In dieser Zeit sind wohl einige Festungen der Kelten entstanden, so z. B. die sog. alte Burg, ein Berg, auf dem höchstwahrscheinlich eine keltische Fliehburg stand. Im Mittelalter gehen die ersten Erwähnungen dieser Netpher Region auf das 11. Jahrhundert zurück. Wie in den meisten Teilen des alten Kreises Siegen, wurde das Fürstenhaus Nassau als Landesherren von Netphen genannt. 1215 wurden die Herren von Hain auf Burg Hainchen aufgeführt.
1239 übertrug Graf Heinrich II. der Reiche von Nassau auf Bitten seines Lehnsmannes Friedrich vom Hain dem Prämonstratenserinnen-Kloster Stift Keppel die Einkünfte des Netphener Kirchspiels. Dieses ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung von Netphen. Der Ortsteil Niedernetphen wurde im Jahr 1439 erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Am 28. Juli 1590 zerstörte ein Blitzschlag den Turm der Netphener Kirche.[5]
Namensgebend für den Nordost-Teil des Siegerlandes – das Netpherland – insbesondere der Gegend um Irmgarteichen, war Graf Johann VII. von Nassau-Siegen, durch dessen Testament aus dem Jahr 1621 die Region an seinen ältesten Sohn Johann VIII. (1583–1638) fiel. In den Jahren von 1635 bis 1637 wütete die Pest. Für den 3. Mai 1643 liegen Berichte von einem Überfall räuberischer Truppen auf Netphen vor, bei dem die Siedlung geplündert und weitgehend zerstört wurde.[6] Im Jahre 1742 gelangte Netphen – wie alle anderen Gebiete nördlich der Lahn – an den Prinzen Wilhelm Karl Friso von Oranien, Fürst von Nassau-Dietz und Erbe der Vereinigten Niederlande. Napoleon schlug das Siegerland im Zuge seiner Neuordnung Deutschlands dem Großherzogtum Berg zu. Diese Veränderung wurde allerdings 1813 rückgängig gemacht und Netphen wurde wieder Eigentum der Oranier. 1815 verzichteten diese auf alle deutschen Landesteile und Netphen kam 1816 an das Königreich Preußen.
Am 1. Januar 1969 entstand im Zuge der kommunalen Neuordnung die Großgemeinde Netphen.[7] Diese erlangte am 30. Juni 1997 mit der Überschreitung der 25.000-Einwohnermarke Stadtstatus. Kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends am 1. Januar 2000 wurde Netphen offiziell zur Stadt erklärt[8] und hat den Status einer mittleren kreisangehörigen Stadt.
Vom 15. bis zum 17. August 2014 fand die 775-Jahr-Feier von Netphen mit einem stehenden Festzug statt. Es wurden etwa 40.000 Besucher gezählt.
Telefonvorwahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurios ist bis heute, dass es in Netphen mehr als zwei Telefonvorwahlen gibt. Während dem Hauptort die Vorwahl 02738 zugewiesen wurde, sind das Amt Netphen-Deuz und die östlicheren Ortschaften über die Vorwahl 02737 zu erreichen. In einigen Orten werden jedoch Vorwahlen angrenzender Städte verwendet, so sind Dreis-Tiefenbach über 0271 (Siegen), Unglinghausen über 02732 (Kreuztal, seit 1911) und Herzhausen über 02733 (Hilchenbach) zu erreichen. Die angrenzenden Wilnsdorfer Ortsteile Gernsdorf, Rudersdorf und Flammersbach sind dagegen über die Netphen-Deuzer Vorwahl 02737 zu erreichen, stehen aber im Telefonbuch unter Wilnsdorf. Diese Zuordnung wurde von der Post vor der heutigen Gliederung Netphens vorgenommen und hat sich bis heute im Telefonnetz erhalten. Sie liegt hauptsächlich in der Entfernung der Dörfer zu den Vermittlungsstellen begründet.
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1239 ist der Ort als Nepphe verschriftlicht und 1257 als Netphe. Der Ortsname geht auf den Fluss Netphe zurück, dessen Ausgangswort *Natapa (siehe -apa) gewesen sein könnte. Die Bedeutung wäre dann ‚benetzender Wasserlauf‘.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadt Netphen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amtliche Einwohnerzahlen der Gemeinde bzw. Stadt Netphen seit ihrer Gründung[10]
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Kernort Netphen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahlen der Kernstadt:[11]
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Netphen gesamt gibt es annähernd gleich viel römisch-katholische wie evangelische (reformierte und lutherische) Christen, wobei es zwischen den einzelnen Orten durchaus Unterschiede gibt. In der Stadt bestehen einige Freikirchen: Die Christliche Versammlung Dreis-Tiefenbach, die Freie evangelische Gemeinde Netphen und die Gemeinschaft Deuz.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 34 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
CDU | SPD | UWG | GRÜNE | FDP | Die Linke | Gesamt | |
2020[19] | 12 | 9 | 7 | 4 | 2 | – | 34 |
2014[20] | 14 | 10 | 5 | 2 | 2 | 1 | 34 |
Hinzu kommt die Stimme des Bürgermeisters Paul Wagener (parteilos).
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1969–1989: Gerhard Josef Zimmermann (CDU) (* 23. Januar 1923; † 2. März 2009)[21]
- 1989–1994: Helmut Buttler (SPD)[22]
- 1994–2009: Rüdiger Bartsch[23] (* 17. April 1943; † 25. Juni 2015)
- seit 21. Oktober 2009: Paul Wagener (parteilos); bei der Kommunalwahl 2015 mit 59,31 %[24] und 2020 mit 53,0 %[25] der Stimmen wiedergewählt worden.
Wappen und Banner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Erhöht geteilt von Blau und Gold; oben ein von sieben goldenen Schindeln begleiteter, wachsender, rot bewehrter goldener Löwe, unten ein springender, rot gezungter, schwarzer Keiler.“ | |
Wappenbegründung: Es handelt sich oben um den nassauischen Löwen. Der springende Eber ist eine Nachbildung des ältesten erhaltenen Siegerländer Gerichtssiegels aus dem Jahr 1467. Es gehörte den „Schöffen tzo Netfe ind Irmgarteichen“. Das Sinnbild des Netpher hat seinen Ursprung im heidnischen Julfest, wo der Eber den Göttern geopfert wurde. Das Recht, das Wappen zu führen, wurde der Stadt Netphen mit Urkunde vom 17. August 1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen verliehen. |
Der Stadt Netphen ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Arnsberg vom 8. März 1974 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels und eines Banners verliehen worden. Das Banner wird in der Hauptsatzung der Stadt folgendermaßen beschrieben: „Die Flagge in Bannerform ist von blau zu gelb im Verhältnis 1:1 längs gestreift und zeigt in der Mitte des oberen Drittels den Wappenschild der Stadt Netphen.“
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnerschaftliche Beziehungen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heimatmuseum
- Seit 1996 existiert im Heimatmuseum ein großer Ausstellungsraum mit Zeugnissen der Vor- und Frühgeschichte. Schwerpunkt ist die traditionelle Wirtschaft des Netpherlandes mit Gerberei, Köhlerei sowie Haubergswirtschaft, Hude und Imkerei. Im selben Gebäude befindet sich auch das Kultur- und Touristikbüro.
- Martinikirche
- Die evangelische Martinikirche ist eine Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Bei einbrechender Dunkelheit und in der Nacht wird der romanische Turm der Kirche beleuchtet. Nach dem durch den am 11. Dezember 1651 in Siegen abgeschlossenen Religionsvergleich wurde die Nutzung der Netphener Martini-Kirche durch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde geregelt. Beide Gemeinden erhielten feste Gottesdienstzeiten im Wege des sog. Simultaneum, welches am 11. November 1895 durch Weihe der katholischen Kirche St. Martin zu Ende ging.[27] Die katholische St. Martin-Kirche ist im neogotischen Stil aus unverputztem Feldstein errichtet.
- Die Obernautalsperre ist mit 15 Mio. m³ die größte Trinkwassertalsperre des Siegerlands. Ein rund 9,6 km langer Wirtschaftsweg, der komplett um die Talsperre herumführt, lädt zu Wanderungen ein. Sie wird überragt von der Alten Burg (633 m), einer Fliehburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr. Dort wird jedes Jahr am 31. Dezember ein Volkslauf ausgetragen.
- Wasserburg Hainchen
- Im Stadtteil Hainchen befindet sich die wiederaufgebaute Wasserburg Hainchen.
- Die Geschichte der Mühle geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie gehörte bis in das 14. Jahrhundert den Schlossherren von Hainchen. Der damalige Schlossherr schenkte sie dann seinem Pächter. Sie ist seitdem über fünf Generationen im Besitz der Familie Weber. Die im Kreis einzigartige Mühle besitzt ein oberschlächtiges Wasserrad mit drei Mahlwerken, je zwei Walzenstühlen und einem Schrotgang. Alle Mahlwerke und der Aufzug für die Getreidesäcke können über Wasserkraft angetrieben werden.
- Kohlenmeiler Walpersdorf
- Die Köhlerei zur Herstellung von Holzkohle hat im Siegerland aufgrund der Eisenverhüttung eine lange Tradition. In Walpersdorf befinden sich die einzigen noch betriebenen Kohlenmeiler im Siegerland. Verkohlt wird Holz von Eichen, Birken und Buchen. Aus vier Tonnen Holz wird etwa eine Tonne Holzkohle hergestellt.
- Sendeturm Ederkopf
- Auch der 161 Meter hohe Betonturm des Senders Ederkopf steht im Stadtgebiet von Netphen.
- Kriegerehrenmal
- Ferner existiert in Netphen ein am 20. Januar 1935 durch den Kaisersohn Prinz August Wilhelm von Preußen eingeweihtes Kriegerehrenmal.[28]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- SV Netphen
- Der Fußballverein SV Netphen kann auf die längste Tradition im Ort sowie auf sportliche Erfolge im Senioren- und Juniorenfußball zurückblicken.
- SV Netphen – Hockeyabteilung
- Mit der Hockeyabteilung verfügt der SV Netphen über die einzige sowohl im Feld- als auch Hallenspielbetrieb teilnehmende Hockeymannschaft im Landkreis Siegen-Wittgenstein.
- TVE Netphen
- Der örtliche Turnverein TVE Netphen ist einer der ältesten und mit etwa 1300 Mitgliedern[29] auch einer der größten Vereine in Netphen. Der Verein bietet Turnen, Badminton, Handball, Volleyball, Leichtathletik, Schwimmen, Triathlon an. Außerdem gibt es noch Rehasport und andere Kursangebote.
- Der EHC Netphen ’08 wurde 2008 als Nachfolger des EC Siegerland und des früheren EHC Netphen gegründet. Die erste Mannschaft spielte zuletzt in der Saison 2016/17 in der Bezirksliga NRW, bis nach der Saison der Spielbetrieb eingestellt wurde. Heimstätte des Vereins war der Sportpark Siegerland in Netphen.
- Eisflitzer Netphen e. V.
- Der einzige Frauen-Eishockey-Verein im Siegerland. Zwischen 1984 und 2014 wurde in Netphen im Fraueneishockey am Ligenspielbetrieb teilgenommen. Die Frauen begannen in der Eishockeyabteilung der TEG Netphen und machten sich 1986 als eigener Verein unter dem Namen Eisflitzer Netphen e. V. selbstständig.
- Eissportgemeinschaft Siegerland (EGS) e. V.
- Eiskunstlauf- und Eistanz-Verein, der 1983 gegründet wurde. Hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Eislaufen erlernen. Auch der Leistungssport wird gefördert. Mit Saskia Stähler und ihrem Partner Sven Autorsen stellte die EGS 1990 sogar die Deutschen Meister im Eistanzen. Alljährlich finden die bundesweit beliebten Wanderpokale im Eistanzen und Eiskunstlaufen, der Dilldappen-Pokal und der Krönchen-Pokal, statt.
- Freizeitpark
- Der Freizeitpark mit Tennishalle, Eisstadion, Hallenbad und Trampolinhalle. Die Tennishalle und das Eisstadion wurden im Oktober 1976 fertiggestellt und im 14. Mai 1977 zusammen mit dem Hallenbad eröffnet. Das Freibad folgte kurze Zeit später. Die Trampolinhalle wurde am 1. November 2018 eröffnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansässige Firmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fa. Walzen Irle GmbH
- Die Walzen Irle GmbH ist ein Walzenhersteller. Das Traditionsunternehmen kann auf eine über 200-jährige Firmengeschichte zurückblicken und war das erste Unternehmen in Deutschland, das Hartgußwalzen herstellte. WALZEN IRLE beschäftigt über 300 Mitarbeiter in zwei Werken in Deuz.
- Deutsche Telekom AG
- Die Deutsche Telekom eröffnete 1997 im Netpher Stadtteil Dreis-Tiefenbach eine Niederlassung. In dem Gebäude waren in den ersten Jahren unter anderem die Technikniederlassung Siegen, Teile der Kundenniederlassung Wuppertal/Hagen sowie ein Call-Center „Technik“ von T-Online untergebracht. Teile des Gebäudes sind derzeit an andere Firmen vermietet; zum Beispiel ist seit Frühjahr 2012 die Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebes Straßenbau in dem Gebäude untergebracht.[30] Das Gebäude wird von der Firma STRABAG verwaltet.
- Flender-Flux
- Flender-Flux ist ein im Stadtteil Deuz ansässiges Traditionsunternehmen mit einer 250-jährigen Firmengeschichte, dessen Hauptgeschäft die Herstellung von Metall-Dachsystemen ist.
- Gerberei Jüngst
- Gerberei Jüngst ist ein Familienbetrieb seit 1897. Produkte und Leistungen der Gerberei: Gerbung von Fellen, Bälgen und Schwarten; Vorarbeiten für Tierpräparationen; Autofelle, Lammfelle und Fellprodukte.
- Deuzer Maschinenfabrik Heitze GmbH & Co.
- Die Firma begann am 1. Mai 1939 als Kommanditgesellschaft zum Zwecke der Herstellung von Maschinen und Apparaten sowie zum Handel mit denselben unter dem Namen Maschinenfabrik M Heitze, Kommanditgesellschaft unter dem persönlich haftenden Gesellschafter Montagemeister Martin Heitze, dem Ingenieur Edmund Dietrich und dem Geschäftsführer Ernst Zimmermann.
- Bis Ende 1939 wurde die erste Werkshalle in einer Größe von 600 m² erstellt und mit drei kleinen Drehmaschinen, einer Bohrmaschine, einer Handschweißanlage und fünf Montagearbeitsplätzen ausgerüstet. Zu einer Maschinenproduktion kam es vor Kriegsbeginn 1939 nicht.
- 1939 betrug die Belegschaft sechs Personen, sie stieg bis Ende 1945 auf acht an. Es wurden zunächst Holzbearbeitungsmaschinen wie Brennholzschneidemaschinen, Tischlerkreissägen, Holzbohrmaschinen und Blockbandsägen gebaut. Diese Fertigung wurde 1945, nachdem über 200 Maschinen fertiggestellt waren, eingestellt.
- Auf Grund der Verbindung von Herrn Honig, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Konstrukteur und später als Teilhaber in die Firma eintrat, mit seinem früheren Arbeitgeber Fa. Waldrich in Siegen wurde Ende 1945 in Zusammenarbeit mit der Firma Eugen Waldrich, Bad Godesberg, mit der Herstellung von Flachglasbearbeitungsmaschinen begonnen.
- Das Programm wurde festgelegt auf Gelenkarmpoliermaschinen, kombinierte Schleif- und Poliermaschinen, Horizontalschleifmaschinen, Glasbohrmaschinen und Rillenschleifmaschinen. Die Fertigung ist etwa 1965 nach der Erfüllung des Nachholbedarfs der Glasindustrie langsam eingestellt worden.
- Alstom
- In Dreis-Tiefenbach liegt ein Werk von Alstom, in dem Drehgestelle gefertigt werden. Es handelt sich dabei um die ehemalige SEAG Waggonbau, später Waggon Union und Bombardier Transportation.
- Eisen- und Blechwarenwerke Siegerland
- In Netphen liegt das Werk, das Behälter und Apparate herstellt.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2014 wurde die Stiftung Gut für Netphen als Treuhandstiftung der Siegener Sparkassenstiftung gegründet. Deren Vorstand wird vom Rat der Stadt Netphen bestellt. Sie möchte insbesondere Projekte zur Integration fördern.[31]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet ist hauptsächlich über die B 62, die es von Südwesten nach Nordosten durchschneidet, zu erreichen. Ab dem Stadtteil Dreis-Tiefenbach besteht ein Anschluss an die Stadtautobahn Siegen.
Eisenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Güterverkehr existierte die Kleinbahn Weidenau–Deuz, die in früheren Jahren von Irmgarteichen nach Siegen-Weidenau verlief. Die Eisenbahnstrecke wurde 2004 stillgelegt. Es wird nunmehr lediglich ein Inselbetrieb zwischen den Werken von Walzen Irle durchgeführt. Ansonsten wird der Öffentliche Personennahverkehr durch Linienbusse der VGWS abgewickelt. Über das Stadtgebiet verläuft im Nordosten ein kurzes Stück der Bahnstrecke Kreuztal–Cölbe, jedoch ohne einen Haltepunkt.
Bus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Netphen führte die von der Netphener Omnibusgesellschaft am 18. März 1895 eröffnete erste Omnibuslinie der Welt mit einem benzinbetriebenen Omnibus.
Luftverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An den internationalen Luftverkehr ist der Ort über den Flughafen Siegerland in der Gemeinde Burbach südwestlich von Netphen angeschlossen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Grube (1803–1871), Dichterin und Schriftstellerin
- Katharina Diez (1809–1882), Schriftstellerin
- August Kreuz (1873–um 1960), Landwirt, Domänenverwalter und Fachautor, im Ortsteil Herzhausen geboren
- Paul Scheuerpflug (1896–1945), Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
- Werner Grebe (* 1935), Bibliothekar und Hochschullehrer für Bibliotheks- und Informationswesen
- Albert Kühn (1938–2017), Fußballspieler und Amateurnationalspieler
- Hans Grieger (1941–1998), Fußballspieler und Amateurnationalspieler, begann seine Karriere beim SV Netphen
- Klaus-Peter Thaler (* 1949), Radrennfahrer
- Elke Büdenbender (* 1962), Juristin, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, im Ortsteil Salchendorf aufgewachsen
- Friedrich Böhm (* 1980), Regisseur und Filmproduzent, im Ortsteil Brauersdorf aufgewachsen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Baales, Ingrid Koch: Letzte Jäger und Sammler Südwestfalens – das Spätmesolithikum von Netphen. In: Archäologie in Westfalen-Lippe. 2009, S. 27–30.
- Katholische und Evangelische Kirchengemeinden (Hrsg.): 750 Jahre Kirche in Netphen. Netphen 1989.
- Frank Thomas: Der mesolithische Oberflächenfundplatz auf dem Wittig bei Netphen, Kreis Siegen-Wittgenstein. In: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe. 4/1986 (1987), S. 1–32.
- Alexander Wollschläger: Netphen. Bilder einer neuen Stadt. Netphen 2000, ISBN 3-923483-34-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
- ↑ Täglich aktualisierte Hitliste der kältesten Orte Deutschlands
- ↑ http://www.dreis-tiefenbach-wetter.de/html/daten_archiv.html
- ↑ Karte Fürstentum Nassau-Siegen: Urkundliche Zeugnisse der Besiedlung bis 1500 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Zurückgeblättert..., Siegener Zeitung vom 30. Juli 2011, S. 43
- ↑ Adolf Müller: Meilensteine aus der Siegerländer Vergangenheit. In: Siegerländer Heimatkalender 1966, S. 98
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- ↑ Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 433.
- ↑ Landesdatenbank NRW
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
- ↑ Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110–111
- ↑ Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 112–115
- ↑ gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
- ↑ genealogy.net: Amt Netphen
- ↑ a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 229 und 232.
- ↑ Bernhard Oltersdorf: Netphen ( vom 7. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 9,0 MB), ca. 1995
- ↑ Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Netphen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Ratswahl – Sitzverteilung, abgerufen am 25. März 2016
- ↑ Mit dem Wachsen Netphens verbunden. (Nachruf auf Gerhard Zimmermann) ( vom 12. März 2016 im Internet Archive) In: derwesten.de. 6. März 2009, abgerufen am 16. März 2016.
- ↑ Siegerländer Chronik vom 1. September 1989 bis 31. August 1990. In: Siegerländer Heimatkalender 1991, S. 173–174, 66. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V., Verlag für Heimatliteratur
- ↑ Rüdiger Bartsch auf der Zielgeraden. In: www.derwesten.de. 16. April 2008, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Januar 2016; abgerufen am 15. Juli 2011.
- ↑ Bürgermeister Paul Wagener. Stadt Netphen, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Bürgermeisterwahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Netphen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Zu Besuch bei Freunden. In: Siegerland-Kurier. 14. Oktober 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Dezember 2019; abgerufen am 18. März 2024.
- ↑ Heinz Stötzel: Der Siegener Religionsvergleich
- ↑ Zurückgeblättert…, Siegener Zeitung vom 29. Januar 2011
- ↑ Wir über uns. TVE Netphen, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Pressemitteilung des Landesbetriebs Straßenbau ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) vom 27. Februar 2013, abgerufen am 8. Juni 2013.
- ↑ „Gut für Netphen“ hat Geld. In: WAZ. 5. Dezember 2014, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2015; abgerufen am 18. März 2024.