Monte Kali
Lage der im Text beschriebenen Salzhalden |
Als Monte Kali, Kaliberg oder Kalimandscharo werden umgangssprachlich mehrere Salzhalden in Deutschland bezeichnet, die hauptsächlich aus Steinsalz bestehen. Sie stellen ein ökologisches Problem dar, weil Salze und Schwermetalle durch Niederschläge ausgewaschen werden und Böden, Grundwasser und Oberflächengewässer in der Umgebung belasten.[1][2][3]
Der bekannteste Kaliberg ist der Monte Kali bei Heringen (Werra) in Hessen; er überragt die Umgebung um mehr als 200 Meter und ist bis zu einer Höhe von 520 m ü. NHN genehmigt. Nach Höhenlinien auf amtlichen Karten ist er aktuell (2021) zumindest über 505 m über NHN hoch, sein Nachbar bei Philippsthal über 510 m.[4]
Kaliberge bestehen typischerweise zum Großteil aus Kochsalz, das als Abfallprodukt bei der Kaliproduktion anfällt. Die Verwertung des Salzes, z. B. als Streusalz oder Lebensmittel, ist aufgrund der Verunreinigungen unwirtschaftlich, da Salz an anderen Lagerstätten mit höherer Reinheit gefördert werden kann. Andere Entsorgungswege, wie die Lösung in Oberflächenwässern oder die Verpressung in der Erde, sind entweder unwirtschaftlich oder stoßen an umweltrechtliche Grenzen.[5]
Liste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaliberge in Deutschland sind:
- Monte Kali (Heringen) in Heringen (Werra)[6] (Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen), nah davon
- in Philippsthal (Werra)[7] (Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen)
- in Bokeloh, Lehrte, Ronnenberg und Sehnde (alle in der Region Hannover in Niedersachsen)
- in Giesen (Landkreis Hildesheim in Niedersachsen)[8]
- in Wathlingen (Landkreis Celle in Niedersachsen)
- die Salzhalden des Kaliwerks Zielitz[9] (Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt)
- die Salzhalde „Kalimandscharo“ des ehemaligen Kalibergwerkes Sollstedt (Landkreis Nordhausen in Thüringen)
- die Salzhalde „Monte Kali“ des Kalibergwerkes Neuhof-Ellers[10] (Landkreis Fulda in Hessen)
- die Salzhalde des ehemaligen Kalibergwerkes Johannashall (Saalekreis in Sachsen-Anhalt)
- die westliche Halde „Kalimandscharo“ des ehemaligen Kalibergwerkes Krügershall in Teutschenthal (Saalekreis in Sachsen-Anhalt)
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Monte Kali bei Heringen
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Kaliberg Philippsthal
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Abraumhalde Neuhof
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Abraumhalde Lehrte
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Kalimandscharo Teutschenthal
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Monte Kaolino, Halde im Stadtgebiet von Hirschau in der Oberpfalz (Bayern)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Monte Kali: Besondere Bergtour mit Weitblick. In: Werra-Kalibergbau-Museum. kalimuseum.de, abgerufen am 11. Januar 2017.
- Monte-Kali (Halde des Werkes Neuhof-Ellers). In: kpluss.com. K+S Minerals and Agriculture GmbH, abgerufen am 11. Januar 2017.
- Matthias Bartsch, Michael Fröhlingsdorf: Alarm am Monte Kali. In: Der Spiegel. Nr. 35, 2009 (online).
- Kalihalden in Deutschland. In: www.ruhrgebiet-industriekultur.de. Abgerufen am 31. März 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rückstandshalden: Ökologische Lasten für die Ewigkeit. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Schwermetalle belasten Grundwasser am Fuß der Kali-Abraumhalde. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Alarm am Monte Kali. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Das lästige Salz der Erde - Wohin mit den Rückständen der Kaliproduktion? In: deutschlandfunkkultur.de. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Der Monte Kali: Besondere Bergtour mit Weitblick. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Ungewöhnliche Bergtour mit Weitblick - Eine Besichtigung des Monte Kali. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ „Monte Kali“ versalzt alles. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Kalimandscharo.com. Abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Monte Kali. Unser Weißer Berg. In: kpluss.com. K+S Aktiengesellschaft, abgerufen am 18. Juni 2021.