Johann Ernst Fabri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grab von Johann Ernst Fabri auf dem Neustädter Friedhof in Erlangen

Johann Ernst Fabri (* 16. Juli 1755 in Oels; † 30. Mai 1825 in Erlangen) war ein Schriftsteller, Geograph, Statistiker und Hochschullehrer.

Johann Ernst Fabri war ein Sohn Johann Ehregott Fabris, des Prorektors am Oelser Gymnasium bei Breslau. Nachdem er bei seinem Vater Privatunterricht erhalten hatte, nahm er 1776 an der Universität Halle das Studium der Evangelischen Theologie auf, unter anderem bei Johann Salomo Semler, dann wechselte er zur Geschichtswissenschaft, zur Geographie und zur Klassischen Philologie. 1781 wurde er Privatdozent und 1786 außerordentlicher Professor der Geographie und Statistik an der Universität Jena.[1]

1794 wechselte Fabri nach Erlangen. Dort gab er zum einen die Erlanger Realzeitung heraus und leitete deren Redaktion bis 1804.[2] Zum anderen hielt er als Professor „extra facultatem“ (lat.: außerhalb der Fakultät) und ohne Gehalt Vorlesungen über Geographie und Geschichte. 1805 wurde er zum ordentlichen Professor der Philosophie ernannt, allerdings ohne Sitz und Stimme im Senat der Universität.[3] Erst 1815 wurde ihm ein festes Gehalt zugesprochen.

Fabri verfasste zahlreiche, zum Teil vielfach aufgelegte geographische Handbücher und Lehrbücher sowie mehrere Sammelwerke.

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Georg Wolfgang Augustin Fikenscher: Vollständige akademische Gelehrten-Geschichte der Königlich Preußischen Friedrich-Alexanders Universität zu Erlangen von ihrer Stiftung bis auf gegenwärtige Zeit, Bd. 3: Von den ausserordentlichen Professoren, Adjuncten der philosophischen Fakultät, Privat-Lehrern, Lectoren, Zeichen- und Exercitienmeistern. Lechner, Nürnberg 1806, S. 236–142 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek).
  • Julius LöwenbergFabri, Johann Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 499–501.
  • Gerhard Lutz: Johann Ernst Fabri und die Anfänge der Volksforschung im ausgehenden 18. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 69 (1973), S. 19–42.
  • Art. Fabri, Johann Ernst, Geograph. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 192.
Wikisource: Johann Ernst Fabri – Quellen und Volltexte
  1. Mit „Statistik“ war im damaligen Sprachgebrauch – anders als heutzutage – weniger das Teilgebiet der Mathematik gemeint als die Staatsbeschreibung: die Beschreibung des „Status“ eines Staates oder eines anderen Territoriums, wozu auch dessen zahlenmäßige Erfassung (Einwohner, Gewerbe), also statistische Angaben im heutigen Sinn, gehörten.
  2. Übernahme durch Johann Christian Fick
  3. Johann Georg Veit Engelhardt: Die Universität Erlangen von 1743 bis 1843. Zum Jubiläum der Universität. Deichert, Erlangen 1842, S. 88.