Ilmtal-Weinstraße

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Ilmtal-Weinstraße
Deutschlandkarte, Position der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 4′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 51° 4′ N, 11° 27′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Weimarer Land
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 84,7 km2
Einwohner: 6270 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99510
Vorwahlen: 03643, 03644, 036462, 036463, 036451, 036373
Kfz-Kennzeichen: AP, APD
Gemeindeschlüssel: 16 0 71 101
Landgemeindegliederung: 16 Ortsteile
Adresse der
Landgemeindeverwaltung:
Willerstedter Straße 1
99510 Ilmtal-Weinstraße
Website: www.ilmtal-weinstrasse.de
Bürgermeisterin: Katrin Wörpel (parteilos)
Lage der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße im Landkreis Weimarer Land
KarteAm EttersbergNauendorfVollersrodaHetschburgFrankendorfIlmtal-WeinstraßeIlmtal-WeinstraßeEttersburgObertrebraBallstedtHammerstedtOetternEberstedtKleinschwabhausenWiegendorfKiliansrodaBad SulzaMechelrodaKapellendorfGrammetalGroßheringenLehnstedtUmpferstedtBuchfartDöbritschenRittersdorfHohenfeldenNeumarkNiedertrebraTonndorfSchmiedehausenGroßschwabhausenMellingenKlettbachMagdalaKranichfeldApoldaBad BerkaBlankenhain
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Art unbekannt

Ilmtal-Weinstraße ist eine Landgemeinde im Landkreis Weimarer Land (Thüringen). Der Verwaltungssitz ist im Ortsteil Pfiffelbach. Die Gemeinde entstand am 31. Dezember 2013.

Der Name der Gemeinde verweist auf die Lage einiger Ortsteile im Tal der Ilm und an der mittelalterlichen Altstraße „Weinstraße“, die heute als regionaler Wanderweg ausgeschildert ist.[2]

Ilmtal-Weinstraße liegt zentral im Landkreis Weimarer Land mit Grenzen zur kreisfreien Stadt Weimar und zum Landkreis Sömmerda.

Die Ortsteile der Landgemeinde sind Denstedt, Goldbach, Kromsdorf (bestehend aus Großkromsdorf und Kleinkromsdorf), Leutenthal, Liebstedt, Mattstedt, Niederreißen, Niederroßla, Nirmsdorf, Oberreißen, Oßmannstedt, Pfiffelbach, Rohrbach, Ulrichshalben, Wersdorf und Willerstedt.

Im Gebiet der Gemeinde liegen zudem 15 mittelalterliche Wüstungen, aus östlicher Richtung: Stedten bei Mattstedt; Zeptritz bei Utenbach; Poselitz, Oberhöfen, Weiden, Dölitsch, Gaßla, Dielstedt, Putschendorf und Niederndorf bei Pfiffelbach; Crellwitz, Hohendorf und Reißen bei Oberreißen; Lützen und Rockstedt bei Oßmannstedt; Schirmsdorf bei Ulrichshalben.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ilmtal-Weinstraße hat folgende Nachbargemeinden: Bad Sulza, Apolda, Wiegendorf, Umpferstedt, Weimar, Am Ettersberg und Buttstädt.

Buttstädt
Am Ettersberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bad Sulza
Weimar Umpferstedt, Wiegendorf Apolda

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde entstand zum 31. Dezember 2013 aus dem Zusammenschluss von neun der zehn Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße. Die Gemeinde Oßmannstedt entschied sich erst aufgrund eines Bürgerentscheides im Oktober 2013 der Landgemeinde beizutreten.[3] Am 19. Dezember 2013 wurde die Fusion in das Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung im Jahr 2013 aufgenommen.[4] Die vorläufige Hauptsatzung und Geschäftsordnung wurde am 21. Januar 2014 beschlossen.

Die Gemeinde nahm für Kromsdorf – die letzte Gemeinde der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße – die Aufgaben einer erfüllenden Gemeinde wahr.[5]

Kromsdorf, Leutenthal und Rohrbach wurden am 1. Januar 2019 nach Ilmtal-Weinstraße eingemeindet.[6]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Einwohner 4638 4576 4540 4534 4540 4520 4480 6348* 6393 6341 6308
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Werte jeweils vom 31. Dezember
* zum 1. Januar 2019 drei umliegende Gemeinden eingemeindet
GoldbachLiebstedtMattstedtNiederreißenNiederroßlaNirmsdorfOberreißenOßmannstedtPfiffelbachUlrichshalbenWersdorfWillerstedtRohrbachLeutenthalDenstedtKromsdorf
Ortsteile von Ilmtal-Weinstraße (anklickbare Karte)

Der Gemeinderat von Ilmtal-Weinstraße besteht aus 20 gewählten Gemeinderatsmitgliedern. Zusätzlich gehört die Bürgermeisterin dem Gemeinderat an.

Das Ergebnis der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 führte zu 11 Sitzen für die Listenverbindung CDU/FDP (Stimmenanteil 50,4 %) und 9 Sitzen für die Liste Freie Wähler (49,6 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 71,6 %.

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2024 kam es zu folgendem Ergebnis:[7]

Gemeinderat 2024
Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
CDU 39,4 % 8
FDP 17,0 % 3
Freie Wähler Ilmtal-Weinstraße (FWI-W) 43,5 % 9
Wahlbeteiligung 71,7  %

Nach der Bildung der Landgemeinde wurde am 25. Mai 2014 Thomas Gottweiss (CDU) zum ersten Bürgermeister von Ilmtal-Weinstraße gewählt. Nach seiner Wahl in den Thüringer Landtag 2019 hatte Anita Diener das Amt der amtierenden Bürgermeisterin inne. Bei der Neuwahl am 15. März 2020 setzte sich die parteilose Bewerberin Katrin Wörpel mit 60,8 % der abgegebenen gültigen Stimmen im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerber durch.[8]

Blasonierung: „Auf silbernem Schild ein roter, nach rechts blickender, goldbewehrter Rotmilan über drei Wellen (silbern, blau, silbern) und einem gebogenen grünen Schildfuß mit neun, durch grüne Lindenblätter mit halbseitiger schwarzer Schraffur symbolisierten, Linden. Die Flügel des Rotmilans verfügen zusammen über 16 Schwungfedern.“[9]
Wappenbegründung: Der Rotmilan wurde gewählt, da sich in der Gemeinde das größte Rotmilan-Dichtezentrum der Bundesrepublik befindet. Der grüne Schildfuß symbolisiert den historischen Höhenweg der Weinstraße, die Wellen die Ilm. Die neun grünen Lindenblätter stehen für die Gründungsortschaften der Landgemeinde, die 16 Schwungfedern die Anzahl der Hauptortschaften im Jahr 2019, als die Landgemeinde sich dieses Wappen gab.

Partnerverbandsgemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Partnerschaft besteht seit 1995 – damals noch mit der Verwaltungsgemeinschaft begründet – mit der Verbandsgemeinde Freinsheim in Rheinland-Pfalz.[10]

Partnergemeinden der Evangelischen Kirche

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Evangelische Lamprechtskirche Meßstetten

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg[11] versuchte, die deutsche Teilung mit zugewiesenen Gemeindepartnerschaften zu überwinden.[12] Mitten im Kalten Krieg wurde bei Besuchen von Rentnern der Gemeinde Ilmtal-Weinstraße in Jugendkreisen in Meßstetten über das Leben im Ilmtal-Weinstraße berichtet und von Siggi Zimmer das Lied Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer...Und dennoch sind da Mauern zwischen Menschen, und nur durch Gitter sehen wir uns an… angestimmt[13] Dieser Vers wird Lesern und Zuhören oft vorenthalten.[14][15] Pfarrer Richard Reininghaus aus Meßstetten besorgte die in der DDR angeblich nicht lieferbaren Kupfernägel, um Korrosionsschäden am Kirchendach in Ilmtal-Weinstraße vorzubeugen.[16] Alphornbläser empfingen die Gruppe aus Ilmtal-Weinstraße 2019.[17] Der Schwäbische Albverein in Hossingen gab Einblick in seine vielfältigen Aktivitäten für den Erhalt der Landschaft und Natur.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Ortschaften Niederreißen und Oberreißen ist der Abwasserzweckverband „Finne“ mit Sitz in Sömmerda für die Abwasserbehandlung und Abwasserbeseitigung zuständig.

Die Abwasserbehandlung und Abwasserbeseitigung obliegt in den Ortschaften Rohrbach und Leutenthal dem Abwasserzweckverband „Nordkreis Weimar“ mit Sitz in Buttelstedt.

In allen anderen Ortschaften obliegt die Hoheit der Abwasserbeseitigung und Abwasserbehandlung dem Abwasserzweckverband Apolda mit Sitz in Apolda.

Commons: Ilmtal-Weinstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thomas Waschke: Alte Straßenzüge in Apolda – die Weinstraße. In: Apoldaer Heimat. Band 7, 1989, S. 24–25; online. Europäisches Kultur- und Informationszentrum in Thüringen, abgerufen am 3. Mai 2017. Darin wird der Zusammenhang mit „Wein“(-straße bzw. Weinweg [aus Wagenweg]) verworfen und die Herkunft von der 1295 und 1318 urkundlich erwähnten „via Wintwech“ (Wendenstraße; von slawisch wiritwinwein) abgeleitet.
  3. Oßmannstedts Beitritt zu Landgemeinde wird ermöglicht. In: Thüringer Allgemeine. 6. November 2013, abgerufen am 4. März 2017.
  4. Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2013. Vom 19. Dezember 2013. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen. Nr. 12 – Tag der Ausgabe: Erfurt, den 30. Dezember 2013, S. 353–356, hier: 355, § 18. In: thueringen.de, abgerufen am 3. Mai 2017 (PDF; 1,5 MB).
  5. Gemeinde: Kromsdorf. Allgemeine Angaben. In: statistik.thueringen.de, Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 4. Oktober 2018.
  6. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018, S. 795 ff. aufgerufen am 4. Januar 2019.
  7. Thüringer Landesamt für Statistik – Gemeinderatswahl 2024 in Thüringen, endgültiges Ergebnis: Ilmtal-Weinstraße
  8. Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahlen in Ilmtal-Weinstraße. Abgerufen am 21. März 2020.
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Ilmtal-Weinstraße vom 24. Juni 2020 (8/2019) (608,26 kB)
  10. Partnerschaftsgemeinde Ilmtal-Weinstraße auf vg-freinsheim.de
  11. Historie
  12. Meßstetten
  13. Vollständiges Lied
  14. Lied und Text, abgerufen am 28. September 2020.
  15. Anders Frostenson 1967: Evangelisches Gesangbuch. In: Evangelische Landeskirche in Württemberg (Hrsg.): Stammausgabe des Evangelischen Gesangbuchs. Nr. 643. Stuttgart 1996, S. 1170.
  16. Pfarrer Reininghaus, Nachruf in „Schwarzwälder Bote“ vom 15. Februar 2019.
  17. Partnerschaft