Erlenbach bei Kandel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 7′ N, 8° 11′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Kandel | |
Höhe: | 120 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,47 km2 | |
Einwohner: | 719 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76872 | |
Vorwahl: | 07275 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 004 | |
LOCODE: | DE EBK | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 8 76870 Kandel | |
Website: | www.erlenbach-pfalz.de | |
Ortsbürgermeister: | Maik Wünstel | |
Lage der Ortsgemeinde Erlenbach bei Kandel im Landkreis Germersheim | ||
Erlenbach bei Kandel ist eine Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Germersheim, innerhalb dessen sie gemessen an der Einwohnerzahl die drittkleinste Ortsgemeinde darstellt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kandel an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erlenbach liegt zwischen Karlsruhe und Landau in der Pfalz innerhalb der Oberrheinischen Tiefebene. Zur Gemeinde gehören zusätzlich die Wohnplätze Erlenhof und Waldhof.[2] Im Süden des Dorfes fließt der namensgebende Erlenbach, der größtenteils die Gemarkungsgrenze zur Stadt Kandel bildet. Dabei nimmt er von links den Waidlachgraben auf. Durch den Norden der Gemeindegemarkung verläuft außerdem der Grüne Graben. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Herxheim bei Landau/Pfalz, Hatzenbühl, Kandel, Steinweiler und Insheim.
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Ortsbild von Erlenbach
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erlenbach ist eine der kleinsten Gemeinden des Landkreises Germersheim. In der Vergangenheit wurde Erlenbach häufig als „Irlenbach“ bezeichnet. Bei seiner Ersterwähnung im Jahr 1330 befand sich das ursprüngliche Reichsdorf bereits im Pfandbesitz der Kurpfalz.[3] Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte er zum kurpfälzischen Amt Billigheim, das dem Oberamt Germersheim unterstellt war.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Erlenbach in den Kanton Kandel eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte der Ort dem Landkommissariat Germersheim an; aus diesem ging das Bezirksamt Germersheim hervor. Seit 1939 ist Erlenbach Bestandteil des Landkreises Germersheim.
Nach dem Krieg wurde Erlenbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 in die neu gebildete Verbandsgemeinde Kandel eingegliedert.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 waren 52,8 Prozent der Einwohner evangelisch und 24,4 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[7] Im Jahr 1871 waren von insgesamt 643 Einwohnern 569 evangelisch (88 Prozent) und 74 katholisch (12 Prozent).[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Erlenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8] Bei der Wahl im Jahre 2009 wurden die Ratsmitglieder noch in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maik Wünstel (parteilos) wurde 2018 Ortsbürgermeister von Erlenbach.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 92,66 %[10] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 90,9 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11] Sein Vorgänger Klaus Bolz war 2018 im Amt verstorben.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Von Silber und Schwarz gespalten, rechts auf grünem Grund ein grüner Erlenbaum, links ein rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe.“[12] | |
Wappenbegründung: Der Pfälzer Löwe symbolisiert die ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz.
Es wurde 1955 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1753. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort existieren insgesamt zehn Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die Simultankirche.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Niederbruch existiert innerhalb der Gemeindegrenzen ein Naturdenkmal.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 22. April 2012 fand vor Ort die Jahreshauptversammlung des Vereins Pfälzisch-Rheinische Familienkunde statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort hatte früher der Anbau von Tabak große Bedeutung. Im Gemeindegebiet sind mehrere Tabaktrockenschuppen erhalten geblieben.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Erlenbach verläuft die Landesstraße 542, die den Ort mit Herxheim und Kandel verbindet. Zudem ist die Gemeinde über die A 65 an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen. Nächstgelegener Bahnhof ist Kandel an der Bahnstrecke Winden–Karlsruhe.
Behörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gehört zum Zuständigkeitsbereich des Amtsgericht Kandel.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Lampert (* 1982), Schauspieler, lebte zeitweilig vor Ort
- Roger Lutz (* 1964), Fußballspieler, spielte von 2008 bis 2011 beim SV Erlenbach
- Bernhard Würschmitt (1788–1853), katholischer Priester und Bildhauer, schuf das örtliche Friedhofskreuz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Erlenbach
- Ortsgemeinde Erlenbach auf den Seiten der Verbandsgemeinde Kandel
- Literatur über Erlenbach bei Kandel in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 141 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 30.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Erlenbach
- ↑ a b c Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungs-Bezirkes der Pfalz. 1863, S. X des Anhangs.
- ↑ a b Ergebnisse der Volkszählung im Königreiche Bayern vom 1. Dezember 1871 nach einzelnen Gemeinden. 1873, S. 65.
- ↑ Ewois, Stand: 31. Juli 2012
- ↑ Ergebnisse (Mehrheitswahl): Gemeinderat Erlenbach 2024. Verbandsgemeinde Kandel, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ a b Lothar Nernn: Ein zeitaufwendiges Ehrenamt. Die Rheinpfalz, 25. September 2018, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 25. April 2020 (siehe Kandel, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
- ↑ Erlenbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Erlenbach. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Gräber, Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.