Bischoffen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 8° 27′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 271 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,37 km2 | |
Einwohner: | 3335 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35649 | |
Vorwahl: | 06444 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 002 | |
LOCODE: | DE BQF | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 23 35649 Bischoffen | |
Website: | www.bischoffen.de | |
Bürgermeister: | Marco Herrmann (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Bischoffen im Lahn-Dill-Kreis | ||
Bischoffen (im Ortsdialekt Boschoffe) ist eine Gemeinde im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bischoffen liegt im Niederweidbacher Becken an der Aartalsperre. Mit dieser wird die Aar, ein linker Zufluss der Dill, zu einem 57 ha großen See aufgestaut, der hauptsächlich dem Hochwasserschutz dient, aber mittlerweile auch für Freizeitaktivitäten genutzt wird.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bischoffen grenzt im Norden an die Gemeinde Bad Endbach und die Stadt Gladenbach, im Osten an die Gemeinde Lohra (alle drei im Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Südosten an die Gemeinde Biebertal (Landkreis Gießen), im Süden an die Gemeinde Hohenahr, im Südwesten an die Gemeinde Mittenaar sowie im Westen an die Gemeinde Siegbach (alle drei im Lahn-Dill-Kreis).
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Bischoffen besteht aus den Ortsteilen Bischoffen, Niederweidbach (Sitz der Gemeindeverwaltung), Oberweidbach, Roßbach und Wilsbach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nieder- und Oberweidbach wurden bereits um das Jahr 800 im Codex Eberhardi des Klosters Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Die Ersterwähnung der anderen Orte erfolgte Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Dörfer gehörten zu verschiedenen geistlichen und weltlichen Herrschaften, im Laufe der Zeit erwarb jedoch, verbunden mit Besitzteilungen, Verpfändungen und Fehden die Grafschaft Solms große Teile des heutigen Gemeindegebiets.
Zwischen den Herrschaftsgebieten der Landgrafen von Hessen, der Kurfürsten von Mainz, der Freien Reichsstadt Wetzlar und der Grafen von Nassau war die politische Lage stets unruhig. Im Dreißigjährigen Krieg erlitten die Bewohner Not, Drangsal und Zerstörung. Hiervon erholten sich die Orte nur langsam wieder.
Der heutige Ort Bischoffen war im Mittelalter in die beiden Ortschaften Ober- und Niederbischoffen unterteilt. Oberbischoffen wurde infolge Hungersnöten, kriegerischer Einwirkungen und der Pest zwischen 1356 und 1432 wüst. Niederbischoffen wurde in späteren Urkunden nur noch Bischoffen genannt. Nach dem Niedergang der alten Köln-Leipziger-Handelsstraße nach der Dernbacher Fehde, die über die langen Wasserscheiden (Gladenbach, Rachelshausen, Hülshof, Angelburg, Lixfeld) verlief, gewann die neue Trasse der jüngern Köln-Leipziger-Handelsstraße im Aartal an Bedeutung. Sie verlief von Dillenburg/Herborn kommend über Offenbach, Bischoffen, Niederweidbach, Roßbach, Altenvers nach Marburg. Ein Anhang an der hessischen Außenheege (→Mittelhessische Landheegen) sperrte diese Straße bei Bischoffen mit einem hessischen Zollschlag. Die Nachfolgerin der alten Handelsstraße ist die heutige B 255, die aber ab Niederweidbach von der alten Linienführung abweicht.
Das solmsische Amt Königsberg, wozu Bischoffen ehemals gehörte, verwalteten Hessen und Solms gemeinsam. Am 30. Oktober 1628 schlossen die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und die Grafschaft Solms einen Vertrag, wonach das Amt Königsberg endgültig zur Landgrafschaft kam. Seit dieser Zeit gehörten die Ortschaften der heutigen Gemeinde Bischoffen bis zum verlorenen preußisch-österreichischen Krieg 1866 zu Hessen-Darmstadt und wurden dann von Preußen annektiert. Danach wurden sie bis 1945 der preußischen Provinz Hessen-Nassau, Landkreis Biedenkopf, zugeschlagen.[2]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Bischoffen:
„Bischoffen (L. Bezirk Gladenbach) evangel. Filialdorf; das zur Preussischen Pfarrei Altenkirchen eingepfarrt ist; der Ort liegt 3 St. von Gladenbach, hat 74 Häuser und 390 evangel. Einwohner. Man findet 1 Kapelle, 5 Mahlmühlen, mit denen 3 Oelmühlen verbunden sind, ein Grenznebenzollamt I. Classe, und in der Gemarkung Streusandgruben, die verpachtet und gewinnreich sind. – In dem Hauptvergleich zwischen Hessen und Solms vom 30 Okt. 1629 kam der Ort ausschließend an Hessen.“[3]
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Juli 1974 die Gemeinden Bischoffen, Niederweidbach, Oberweidbach und Wilsbach kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Bischoffen zusammengeschlossen.[4] Bereits am 1. April 1972 wurde die Gemeinde Roßbach in die Gemeinde Niederweidbach eingegliedert.[5] Auf Grund ihrer geographischen Lage und wirtschaftlichen Orientierung wurde die Gemeinde Bischoffen ebenfalls zum 1. Juli 1974 dem Landkreis Wetzlar zugeordnet und ging mit diesem am 1. Januar 1977 in den Lahn-Dill-Kreis über.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bischoffen angehört(e):[7][2][8]
- vor 1357: Heiliges Römisches Reich, Grafen von Solms
- ab 1357: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen und Hohensolms gemeinschaftlich, Amt Königsberg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg und Hohensolms gemeinschaftlich, Amt Königsberg[9]
- 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
- ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Hohensolms gemeinschaftlich, Amt Königsberg
- ab 1629: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Königsberg[10]
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Königsberg[11]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 2] Fürstentum Oberhessen, Amt Königsberg[12][13]
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Königsberg[14]
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach[Anm. 3]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1867: Königreich Preußen,[Anm. 4] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[10]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Biedenkopf
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 5] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Biedenkopf
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetzlar, Großgemeinde Bischoffen
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Großgemeinde Bischoffen
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Großgemeinde Bischoffen
Gerichte seit 1803
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Bischoffen das „Amt Königsberg“ zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. „Landgericht Gladenbach“ war daher von 1821 bis 1866 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Bischoffen zuständig war.
Nach der Abtretung des Kreises Biedenkopf an Preußen infolge des Friedensvertrags vom 3. September 1866 zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Preußen wurde der Landgerichtsbezirk Gladenbach preußisch.[15] Im Juni 1867 erging eine königliche Verordnung, die die Gerichtsverfassung im vormaligen Herzogtum Nassau und den vormals zum Großherzogtum Hessen gehörenden Gebietsteilen neu ordnete. Die bisherigen Gerichtsbehörden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster, Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden.[16] Im Zuge dessen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Landgerichts in Amtsgericht Gladenbach. Die Gerichte der übergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Dillenburg und das Appellationsgericht Wiesbaden.[17] Aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes 1877 kam es mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 zum Wechsel des Amtsgerichts in den Bezirk des neu errichteten Landgerichts Marburg.[18]
Vom 1. Oktober 1944[19] bis 1. Januar 1949[20] gehörte das Amtsgericht Gladenbach zum Landgerichtsbezirk Limburg, danach aber wieder zum Landgerichtsbezirk Marburg. Am 1. Juli 1968 erfolgte die Aufhebung des Amtsgerichts Gladenbach[21], welches fortan nur noch als Zweigstelle des Amtsgerichts Biedenkopf fungierte.[22] Am 1. November 2003 wurde diese Zweigstelle schließlich aufgelöst.[23] Mit dem Wechsel von Bischoffen 1974 in den Kreis Wetzlar erfolgte auch die Zulegung zum Bereich des Amtsgerichts Wetzlar.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bischoffen 3420 Einwohner. Darunter waren 84 (2,5 %) Ausländer, von denen 38 aus dem EU-Ausland, 36 aus anderen europäischen Ländern und 10 aus anderen Staaten kamen.[24] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 4,8 %.[25]) Nach dem Lebensalter waren 540 Einwohner unter 18 Jahren, 1401 zwischen 18 und 49, 750 zwischen 50 und 64 und 727 Einwohner waren älter.[26] Die Einwohner lebten in 1387 Haushalten. Davon waren 329 Singlehaushalte, 418 Paare ohne Kinder und 494 Paare mit Kindern, sowie 122 Alleinerziehende und 24 Wohngemeinschaften.[27] In 254 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 912 Haushaltungen lebten keine Senioren.[28]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[2] | |
• 1577: | Hausgesesse | 27
• 1677: | Beisassen, 6 Witwen, 9 Jungmannschaften | 24 Männer, 7
• 1742: | 83 Haushalte |
• 1806: | 339 Einwohner, 55 Häuser[13] |
• 1829: | 390 Einwohner, 74 Häuser[3] |
Bischoffen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 328 | |||
1800 | 336 | |||
1806 | 339 | |||
1829 | 390 | |||
1834 | 420 | |||
1840 | 431 | |||
1846 | 458 | |||
1852 | 457 | |||
1858 | 449 | |||
1864 | 427 | |||
1871 | 397 | |||
1875 | 387 | |||
1885 | 449 | |||
1895 | 435 | |||
1905 | 501 | |||
1910 | 539 | |||
1925 | 577 | |||
1939 | 696 | |||
1946 | 1.019 | |||
1950 | 1.034 | |||
1956 | 1.060 | |||
1961 | 1.056 | |||
1967 | 1.082 | |||
1970 | 1.109 | |||
1972 | 1.135 | |||
1975 | 2.990 | |||
1980 | 3.111 | |||
1985 | 3.112 | |||
1990 | 3.431 | |||
1995 | 3.557 | |||
2000 | 3.574 | |||
2005 | 3.584 | |||
2010 | 3.470 | |||
2011 | 3.420 | |||
2015 | 3.378 | |||
2020 | 3.297 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [2][29]; 1972:[30]; ab 1975:[25]; Zensus 2011[24] Ab 1976 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1829: | 390 evangelische (= 100 %) Einwohner[3] |
• 1885: | 449 evangelische (= 100 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 864 evangelische (= 81,82 %), 149 katholische (= 14,11 %) Einwohner[2] |
• 1987: | 2344 evangelische (= 71,5 %), 388 katholische (= 11,8 %), 549 sonstige (= 16,7 %) Einwohner[31] |
• 2011: | 2171 evangelische (= 63,5 %), 375 katholische (= 11,0 %), 874 sonstige (= 25,6 %) Einwohner[32] |
Historische Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1867: | Erwerbspersonen: 177 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 6 Bergbau und Hüttenwesen, 32 Gewerbe und Industrie, 3 Verkehr, 1 Gesundheitspflege, 1 Erziehung und Unterricht, 2 Gemeindeverwaltung, 1 Personen ohne Berufsausübung[2] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[33] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[34][35][36]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
FW | Freie Wähler Bischoffen (bis 2011 FWG) | 41,7 | 10 | 43,2 | 10 | 37,0 | 9 | 32,4 | 7 | 33,8 | 8 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 29,6 | 7 | 33,6 | 8 | 32,7 | 8 | 38,3 | 9 | 33,8 | 8 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 15,1 | 3 | 15,1 | 3 | 19,6 | 4 | 16,7 | 4 | 16,0 | 3 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 13,6 | 3 | 8,0 | 2 | — | — | — | — | — | — | |
KD | Kommunal Direkt | — | — | — | — | 10,6 | 2 | 12,7 | 3 | 16,5 | 4 | |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 53,0 | 51,3 | 42,2 | 45,8 | 51,2 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Bischoffen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören.[37] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2022 Marco Herrmann (FW), der bis dahin als Erster Beigeordneter dem Gemeindevorstand angehörte.[38] Er wurde als Nachfolger von Ralph Venohr, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[39] am 6. Februar 2022 im ersten Wahlgang bei 52,81 Prozent Wahlbeteiligung mit 50,64 Prozent der Stimmen gewählt.[40]
- 2022–2028 Marco Herrmann (FW)[38]
- 2010–2022 Ralph Venohr[39]
- 1998–2010 Harald Semler (anschließend Bürgermeister von Wetzlar, dann Direktor beim Hessischen Städte- und Gemeindebund (HSGB))[43]
- 1993–1998 Manfred Thielmann (FWG) (anschließend Dezernent im Magistrat der Stadt Wetzlar)[44]
- 1987–1993 Wolfgang Salamon
- 1975–1986 Walter Rink (1924–2004, letzter Bürgermeister von Niederweidbach)
- 1974 Ernst Sommer (1919–1981, Staatsbeauftragter und letzter Bürgermeister vor der Gebietsreform)
Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bischoffen verfügt über einen fünfköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist der Ortsvorsteher Dieter Schneider.[45]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großgemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 18. Dezember 1987 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen der neuen Großgemeinde Bischoffen mit folgender Beschreibung:[46]
Blasonierung: „Das Wappen der Gemeinde Bischoffen zeigt in dem durch einen silbernen Wellenbalken schräg links geteilten Schild oben in Blau die einwärtsgekehrte goldene Krümme eines Bischofsstabes, unten in Grün eine goldene Muschel.“ | |
Wappenbegründung: Der schräglinke Wellenbalken versinnbildlicht die das Gemeindegebiet durchfließende Aar, während die Krümme des Bischofsstabes für den Namen der Gemeinde steht. Die Jakobsmuschel ist das Symbol einer der Figuren, die im Altar der Evangelischen Marienkirche Niederweidbach steht, des Heiligen Jakobus. Niederweidbach lag seit 1357 an einem Jakobsweg. |
Ortsteil Bischoffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 26. April 1957 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen der ehemaligen Gemeinde Bischoffen mit folgender Beschreibung:[47]
Blasonierung: „In Blau ein steigender rotbewehrter silberner Löwe mit einem goldenen Bischofsstab in der rechten Vorderpranke.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt einen Löwen als Symbol für die ehemaligen Herrscher, die Grafen von Solms und die Grafen von Hessen; der Bischofsstab steht als redendes Element für den Ortsnamen. |
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Bischoffen
Flächennutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 3537 Hektar, davon entfallen in ha auf:[25]
Nutzungsart | 2011 | 2015 | |
---|---|---|---|
Gebäude- und Freifläche | 142 | 143 | |
davon | Wohnen | 93 | 95 |
Gewerbe | 9 | 9 | |
Betriebsfläche | 6 | 6 | |
davon | Abbauland | 0 | 0 |
Erholungsfläche | 12 | 11 | |
davon | Grünanlage | 7 | 7 |
Verkehrsfläche | 237 | 236 | |
Landwirtschaftsfläche | 1060 | 1058 | |
davon | Moor | 0 | 0 |
Heide | 0 | 0 | |
Waldfläche | 2022 | 2023 | |
Wasserfläche | 56 | 56 | |
Sonstige Nutzung | 3 | 4 |
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Gladenbach) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b c d e f g Bischoffen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 283
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Königsberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkte 1&1#41; und 6b&1#41; (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 202 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 f., 428 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 266 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
- ↑ Art. 14 des Friedensvertrages zwischen dem Großherzogthum Hessen und dem Königreiche Preußen vom 3. September 1866 (Hess. Reg. Bl. S. 406–407)
- ↑ Verordnung über die Gerichtsverfassung in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Großherzoglich Hessischen Gebietstheilen mit Ausschluß des Oberamtsbezirks Meisenheim vom 26. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1094–1103)
- ↑ Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 26. Juni d. J. in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Großherzoglich Hessischen Gebietstheilen, mit Ausschluß des Oberamtsbezirks Meisenheim, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 218–220)
- ↑ Verordnung, betreffend die Errichtung der Amtsgerichte vom 26. Juli 1878 (PrGS 1878, S. 275–283)
- ↑ Erlaß zur Änderung von Oberlandesgerichtsbezirken vom 20. Juli 1944 (RGBl. I S. 163)
- ↑ Gerichtsorganisation (Änderung von Landgerichtsbezirken) vom 14. Dezember 1948. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1948 Nr. 52, S. 563, Punkt 728 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,4 MB]).
- ↑ Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 1, Abs. 6 b) und Artikel 2, Abs. 8 a) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
- ↑ Gerichtsorganisation (Errichtung von Zweigstellen der Amtsgerichte) vom 1. Juli 1968. In: Der Hessische Minister der justiz (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 28, S. 1037, § 1, Abs. 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,8 MB]).
- ↑ Dritte Verordnung zur Anpassung gerichtsorganisatorischer Regelungen (Ändert GVBl. II 210–33; GVBl. II 210–86) vom 10. Oktober 2003. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2003 Nr. 16, S. 291, Artikel 1, Abs. 3) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 531 kB]). bezieht sich auf Anordnung über die Errichtung und Zuständigkeit von gerichtliche Zweigstellen (Ändert GVBl. II 210-33) vom 24. Mai 1974. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 18, S. 539 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,6 MB]).
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Bischoffen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ a b c Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
- ↑ Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Bischoffen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Haushalte nach Familien: Bischoffen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Haushalte nach Seniorenstatus: Bischoffen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Gemeindedatenblatt: Bischoffen. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH
- ↑ Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
- ↑ Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 27, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021 .
- ↑ Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit: Bischoffen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ a b Bischoffener wählen Marco Herrmann
- ↑ a b Gemeinde Bischoffen, 30. Mai 2016: Amtseinführung von Bürgermeister Ralph Venohr ( vom 20. August 2016 im Internet Archive)
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Bischoffen 2022
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Bischoffen ( vom 2. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
- ↑ Gemeinde Bischoffen, 2014: „Eindrücke aus 40 Jahren“, mit Amtszeiten der Bürgermeister (36 Präsentations-Seiten, online nur über docplayer)
- ↑ Manfred Wagner, 31. Mai 2019: Harald Semler verabschiedet
- ↑ Rede am 28.08.2019 in der Stadtverordnetenversammlung von Dr. Andreas Viertelhausen nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Stadt Wetzlar; er begrüßt auch „unseren ehemaligen Dezernenten Manfred Thielmann“.
- ↑ Ortsbeirat Bischoffen im Internetauftritt der Gemeinde, abgerufen im Februar 2017.
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Bischoffen, Lahn-Dill-Kreis vom 18. Dezember 1987. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1988 Nr. 3, S. 182, Punkt 82 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,8 MB]).
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Bischoffen im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 11. Mai 1957. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1957 Nr. 19, S. 430, Punkt 466 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Bischoffen nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bischoffen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).