Silvaplana

Gemeinde in der Schweiz

Silvaplana (rätoromanisch Silvaplauna/?) ist eine politische Gemeinde und ein Dorf in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Silvaplana
Wappen von Silvaplana
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Maloja
BFS-Nr.: 3790i1f3f4
Postleitzahl: 7513 Silvaplana
7513 Silvaplana-Surlej
Koordinaten: 781070 / 148128Koordinaten: 46° 27′ 36″ N, 9° 47′ 46″ O; CH1903: 781070 / 148128
Höhe: 1815 m ü. M.
Höhenbereich: 1788–3429 m ü. M.[1]
Fläche: 44,77 km²[2]
Einwohner: 1089 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 24 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
33,8 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.gemeinde-silvaplana.ch
Silvaplana mit Silvaplanersee
Silvaplana mit Silvaplanersee
Lage der Gemeinde
Karte von SilvaplanaAlbignaseeLej da ChampfèrLago BiancoLago di LeiLago di GeraLago di LivignoLago di S. Giacomo-di FraéleLago di PoschiavoLago di Monte SplugaLai da MarmoreraSilserseeSilvaplanerseeSt. MoritzerseeStazerseeSufnerseeItalienRegion AlbulaRegion BerninaRegion ViamalaRegion Engiadina Bassa/Val MüstairRegion PlessurRegion Prättigau/DavosBever GRBever GRBregagliaCelerina/SchlarignaMadulainMadulainPontresinaLa Punt Chamues-chSamedanSamedanS-chanfSils im Engadin/SeglSilvaplanaSt. MoritzZuozZuoz
Karte von Silvaplana
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Geographie

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Silvaplana-Surlej

Der bekannte Urlaubsort liegt am Silvaplanersee im Oberengadin auf einer Höhe von 1815 m am Beginn des Inntals. Der See ist der mittlere der drei Oberengadiner Seen und liegt zwischen dem St. Moritzersee und dem Silsersee. Zu Silvaplana gehören die Fraktionen Champfèr und Surlej. Der Dorfteil Surlej (romanisch für ‚über dem See‘) liegt auf der südlichen Seite des Inns am Fusse des Piz Corvatsch.

Unweit dieses Ortsteils befindet sich am Seeufer ein Felsblock, von dem Friedrich Nietzsche berichtet, dass er den Gedanken an die ewige Wiederkehr – der Schrift Also sprach Zarathustra zugrunde liegt – im August 1881 gefasst habe, als er an dieser Stelle haltmachte.

Der Ortsteil Champfèr befindet sich an der Grenze zu St. Moritz. So trennt der Suvrettabach (Ova da Suvretta) das Dorf in zwei Fraktionen, die politisch zu Silvaplana oder eben zu St. Moritz gehören.

Geschichte

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Luftbild von Walter Mittelholzer von 1934
 
Reformierte Kirche

Seit römischer Zeit ist Silvaplana ein wichtiges Passdorf. Auf dem Julierpass sind römische Säulenbruchstücke zu finden. 1356 erfolgte die erste Erwähnung einer Kirche, 1491 ein spätgotischer Neubau. 1556 wurde die Reformation eingeführt. 1962 erfolgte der Bau der katholischen Marienkirche in Silvaplana.[5]

Im 19. Jahrhundert wurde die Passstrasse ausgebaut, Tourismus kam auf, ein Elektrizitätswerk wurde errichtet. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe ging von 24 im Jahr 1806 auf drei im Jahr 2000 zurück. 1960 setzte ein Bauboom ein. Neben Hotels (2004 acht Hotels, vier Appart-Hotels) wurde eine unterirdische Parkgarage für 300 Fahrzeuge, eine unterirdische Kläranlage und 2010 bis 2018 eine Umfahrungsstrasse des Dorfs mit einem Tunnel gebaut. Silvaplana entwickelte sich zu einem beliebten Segel- und Kitesurf-Zentrum und ist zudem Austragungsort von Weltcup-Veranstaltungen im Windsurfen. 2005 stellte der dritte Wirtschaftssektor 80 Prozent der Arbeitsplätze.[5]

Blasonierung: In Silber auf blauem Schildfuss ein schwarzer, rot bewehrter Steinbock

Der Steinbock aus dem Gemeindesiegel wurde mit dem blauen Schildfuss als Hinweis auf den Silvaplaner See kombiniert.

Bevölkerung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1804 1850 1900 1950 1970 1980 1990 2000[5] 2006 2012 2020
Einwohner 348 205 319 333 714 790 720 913 946 1012 1121

Sprachen

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Ursprünglich sprachen alle Einwohner Puter, ein rätoromanisches Idiom. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wechselte eine Minderheit zum Deutschen. 1880 gaben 73,3 % und 1910 48,61 % Romanisch als ihre Muttersprache an. Dieser Wert stieg bis 1941 auf 54,9 %. Doch bis 1970 war Romanisch zur Minderheitensprache geworden (1970: 200 von 714 Einwohnern, das entspricht 28,01 %). Seither bricht die Sprache ein. Dank Romanischunterricht in der Schule konnten sich im Jahr 2000 noch 34,1 % in dieser Sprache verständigen. Zu diesem Zeitpunkt waren rund zwei Drittel der Einwohner von Silvaplana deutsch- und nur noch etwa 11 % romanischsprachig. Der rätoromanische Sprachanteil stabilisierte sich dann und erhöhte sich 2010 auf 33 %.[5] Zusammen mit Deutsch ist Romanisch Behördensprache. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Silvaplana
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 346 43,80 % 434 60,28 % 602 65,94 %
Rätoromanisch 207 26,20 % 141 19,58 % 97 10,62 %
Italienisch 138 17,47 % 127 17,64 % 145 15,88 %
Einwohner 790 100 % 720 100 % 913 100 %

Religion

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1556 wechselten die Bewohner zum protestantischen Glauben. Neben der reformierten Dorfkirche gibt es seit 1962 auch die Katholische Kirche Marä Himmelfahrt, die zur Pfarrei St. Mauritius in St. Moritz gehört.

Herkunft und Nationalität

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Von den Ende 2006 gezählten 946 Bewohnern waren 719 (= 76 %) Schweizer Staatsangehörige.

Der Talverkehr umfährt seit 1965 Silvaplana östlich. Für den Verkehr über den Julierpass wurde im Jahre 2010 mit dem Bau einer Umfahrungsstrasse begonnen, am 27. Juni 2018 wurde sie eröffnet.

Sehenswürdigkeiten

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Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Arturo Reich: Silvaplana, Chronik einer Gemeinde in Graubünden. 11. November 2002
  • Arturo Reich: Silvaplana, Flurnamen einer Gemeinde, 11. November 2006
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Commons: Silvaplana – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. a b c d Ottavio Clavuot: Silvaplana. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  6. Unterwerk Albanatscha (Foto) auf baukultur.gr.ch