Schlacht am Mang-Yang-Pass

Letzte Schlacht des ersten Indochinakriegs

Als Schlacht am Mang-Yang-Pass oder auch Schlacht bei An Khe oder auch Operation Eglantine bezeichnet man eine Reihe von Gefechten zwischen Kolonialtruppen und den Viet Minh während des Indochinakriegs im Juni und Juli 1954. Dabei versuchte eine französische Einheit über den Landweg auf eine besser verteidigte Basis zurückzufallen, wurde dabei aber in mehreren Hinterhalten der Viet Minh fast vollständig vernichtet.

Schlacht am Mang-Yang-Pass
Teil von: Indochinakrieg
Datum 24. Juni bis 17. Juli 1954
Ort Mang Yang Distrikt, Vietnam
Ausgang Sieg der Viet Minh
Konfliktparteien

Frankreich 1946 Frankreich

Vietnam Nord 1945 Viet Minh

Befehlshaber

Pierre Chasse

Võ Nguyên Giáp

Truppenstärke

ca. 2500 Mann

ca. 2500 Mann

Verluste

500 Tote
600 Verwundete
800 Gefangene

147 Tote
200 Verwundete

Indochinakrieg, 1954

Hintergrund

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Im zentralen Hochland bestand die französische Präsenz aus drei Groupes Mobiles (GM) in jeweils unterschiedlichen Stützpunkten. GM 42 war in Pleiku stationiert, GM 41 in Ban Me Thuot, GM 100 in An Khe. Die lokalen Viet Minh, die Kräfte analog zu 10 Bataillonen umfassten, hatten seit dem Abbruch der Opération Atlante die Initiative erlangt und isolierten die französischen Kräfte immer mehr voneinander. Die Viet Minh konnten den Landweg von An Khe nach Pleiku über die Route Coloniale 19 durch Hinterhalte im Sommer 1954 sperren. An Khe wurde weiter über den Luftweg versorgt.[1]

Nach der Schlacht um Điện Biên Phủ fürchtete die französische Führung um den neuen Oberkommandanten Paul Ély eine weitere Einschließung eines vorgeschobenen Postens. Infolgedessen wurde der Groupe Mobile 100 befohlen, sich aus An Khe, im zentralen Hochland, nach dem sichereren Pleiku zurückzuziehen. Dies beinhaltete eine Bewegung der Einheit rund 100 Kilometer über die Route Coloniale 19.[2]

Bei dieser als Operation Eglantine bezeichneten Aktion sollte die GM 100 durch die GM 42 unterstützt werden, die von Pleiku aus auf der RC 19 der GM 100 entgegenkommen sollte.[1]

Operationsverlauf

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Die Viet Minh waren über die französischen Absichten bereits tags zuvor informiert. Infolgedessen wurde der Befehl zum Abmarsch der GM 100 einen Tag vor dem eigentlichen Plan gegeben. Die Einheit setzte sich in vier aufeinanderfolgenden Kolonnen am 24. Juni 1954 auf der RC 19 in Bewegung. Die Nachhut wurde bereits bei ihrer Abfahrt durch Angriffe der Viet Minh an der Einhaltung des veranschlagten Zeitplans gehindert. Am Wegkilometer 15 gerieten die französischen Truppen in einen Hinterhalt der Viet Minh, der sie in den frühen Morgenstunden zum Verlassen der Fahrzeuge und Ausweichen auf das Gelände neben der Straße zwang. Die GM 42 errichtete währenddessen eine Auffangstellung bei Wegkilometer 22. Am 27. Juni konnten sich die beiden mobilen Gruppen vereinen und wie geplant Richtung Pleiku marschieren. Nach einem weiteren schweren Hinterhalt am Mang-Yang-Pass erreichten die überlebenden Franzosen am 28. Juni Pleiku. Sie hatten ihre gesamte Artillerie, 85 % der Fahrzeuge sowie rund die Hälfte der Soldaten der GM 100 verloren. Die Verwundeten inklusive des befehlshabenden Obersten der GM 100 mussten zurückgelassen werden und gerieten in die Gefangenschaft der Viet Minh.[1]

Historiographie

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In der vietnamesischen Literatur über den Indochinakrieg wird die Zerschlagung der GM 100 zusammen mit den Gefechten im Rahmen der Opération Atlante als Schlacht im zentralen Hochland (Chien Dich Tay Nguyen) als zusammenhängende Operation betrachtet.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c Martin Windrow: The Last Valley – Dien Bien Phu and the French Defeat in Vietnam Oxford 2004, S. 633–636.
  2. Jacques Dalloz: Dictionnaire de la Guerre de l’Indochine Paris 2006, S. 15.
  3. Christopher E. Goscha: Historical Dictionary of the Indochina War (1945 - 1954), Kopenhagen, 2011, S. 46