Stephan Hocke

deutscher Skispringer

Stephan Hocke (* 20. Oktober 1983 in Suhl) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Sein größter Erfolg ist der Gewinn der Goldmedaille im Teamwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City.

Stephan Hocke
Hocke am Holmenkollen 2012

Hocke am Holmenkollen 2012

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 20. Oktober 1983
Geburtsort SuhlDDR
Beruf Sportsoldat
Karriere
Verein WSV Oberhof 05
WSV Schmiedefeld
Pers. Bestweite 208,5 m (Planica 2005)
Status zurückgetreten
Karriereende 29. Dezember 2012
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
OPA-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 2 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2002 Salt Lake City Team
 Nordische Skispiele der OPA
Gold 1999 Baiersbronn Einzel
Gold 1999 Baiersbronn Team
 Deutsche Meisterschaften
Silber 2005 Hinterzarten Mannschaft
Gold 2007 Winterberg Einzel
Gold 2007 Winterberg Mannschaft
Silber 2009 Garmisch-Partenkirchen Mannschaft
Silber 2010 Oberhof Mannschaft
Bronze 2011 Hinterzarten Mannschaft
Silber 2012 Klingenthal Mannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 23. November 2001
 Weltcupsiege (Einzel) 01  (Details)
 Gesamtweltcup 09. (2001/02)
 Skiflug-Weltcup 51. (2008/09)
 Vierschanzentournee 10. (2001/02)
 Nordic Tournament 21. (2005)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 0 1
 Teamspringen 0 0 4
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 11. August 2001
 Gesamtwertung Grand Prix 21. (2002)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Teamspringen 0 1 0
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 10. März 2001
 COC-Siege (Einzel) 09  (Details)
 COC-Siege (Team) 02  (Details)
 Gesamtwertung COC 23. (2010/11)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 9 3 4
 Teamspringen 2 0 0
 

Werdegang

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Hocke begann 1992 mit der Ausübung der Nordischen Kombination, bei der sein Vater Trainer eines DSV-Kaders war und wechselte im Alter von 14 Jahren zum Spezialspringen. In der Saison 1997/98 konnte er mit dem Sieg bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft seinen ersten Erfolg feiern. Beim Sommer Grand Prix 2001 startete er erstmals bei einem internationalen Wettbewerb. Nachdem er dort auf Anhieb den 20. Platz belegen konnte, nahm er auch an den sich anschließenden Grand Prix Wettbewerben in Japan teil, wo er mit einem neunten Platz in Sapporo erstmals unter die besten zehn sprang.

Beim Ende November 2001 im finnischen Kuopio stattfindenden Saisonauftakt des Skisprung-Weltcups 2001/02 konnte er mit einem siebten und einem fünften Platz abermals Plätze unter den besten zehn belegen. Beim folgenden Weltcup in Titisee-Neustadt konnte er als dritter seinen ersten Podestplatz belegen. Eine Woche später, am 15. Dezember 2001 konnte er beim Weltcupspringen von der Gross-Titlis-Schanze in Engelberg seinen einzigen Weltcupsieg feiern. Bei der folgenden Vierschanzentournee brachte er stabile Leistungen und belegte am Ende den zehnten Platz in der Tourneewertung. Beim darauf stattfindenden Weltcup in Willingen konnte er im Teamwettbewerb mit der Mannschaft mit dem dritten Platz einen weiteren Podestplatz belegen.

Aufgrund seiner Leistungen wurde Hocke für die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City nominiert. Nachdem er im Wettbewerb von der Normalschanze nicht eingesetzt worden war, konnte er im Einzelwettbewerb von der Großschanze den zwölften Platz belegen. Beim zum Abschluss stattfindenden Teamwettbewerb von der Großschanze gewann er zusammen mit Sven Hannawald, Martin Schmitt und Michael Uhrmann die Goldmedaille.

Der Rest der Weltcupsaison verlief für Hocke durchwachsen: Zwar wurde er mit dem Team in Lahti Dritter, doch konnte er bei den Einzelwettbewerben keine vorderen Platzierungen mehr belegen. Seine guten Resultate vom Saisonbeginn waren jedoch ausreichend für den neunten Platz in der Gesamtweltcupwertung.

In den folgenden Jahren wechselte Hocke immer wieder zwischen dem Weltcup, wo ihm nur noch selten Spitzenresultate gelangen, und dem zweitklassigen Continental Cup.

Ende August 2003 stürzte er bei einem Trainingssprung von der Bergiselschanze in Innsbruck schwer und zog sich unter anderem eine Fraktur des Brustwirbels sowie mehrere Haarrisse zu.[1] Trotzdem konnte er bereits im November 2003 wieder am Weltcup teilnehmen.

Im Winter 2004/05 zeigte er zunächst ähnlich durchwachsene Leistungen wie in den Jahren zuvor, konnte sich jedoch im Laufe der Zeit steigern und erzielte am 11. Februar 2005 in Pragelato mit dem fünften Platz sein bestes Ergebnis seit über zwei Jahren. Am 12. Februar 2005 wurde er im Teamwettbewerb eingesetzt und konnte mit der Mannschaft einen dritten Platz feiern. Aufgrund dieser guten Leistungen wurde er in das Deutsche Aufgebot für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf berufen. Dort konnte er sich jedoch bei der teaminternen Ausscheidung nicht durchsetzen und nahm als Ersatzmann nur an den offiziellen Trainingsdurchgängen teil. Beim zum Saisonabschluss stattfindenden Skifliegen im slowenischen Planica konnte er seine persönliche Bestweite von 208,5 m aufstellen.

Mitte November 2006 stürzte er bei einem Trainingslehrgang in Ramsau am Dachstein und brach sich das linke Schlüsselbein.[2] Bereits am letzten Dezemberwochenende konnte er wieder in den Continental Cup einsteigen. Beim Teamspringen am 11. Februar 2007 in Willingen belegte er einen weiteren dritten Platz. Im Anschluss nahm er an den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007 in Sapporo teil. Von der Großschanze verpasste er den zweiten Durchgang nur knapp, von der Normalschanze belegte er den 27. Rang. Im Teamwettbewerb war die deutsche Mannschaft mit Hocke aufgrund der zuvor erfolgten Verletzung von Michael Uhrmann chancenlos und landete abgeschlagen auf dem achten Platz.

Unmittelbar vor der Vierschanzentournee 2012/13 gab Stephan Hocke sein sofortiges Karriereende bekannt. Grund sei die Materialschlacht im Skispringen sowie schlechte Trainingsbedingungen in seiner Heimat in Thüringen.[3]

Hocke ist Absolvent des Sportgymnasiums Oberhof und trat im Sommer 2003 der Sportfördergruppe der Bundeswehr bei. Später studierte er Sportwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.[4]

Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 15. Dezember 2001 Schweiz  Engelberg Großschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 18. August 2001 Norwegen  Rælingen Normalschanze
2. 11. Januar 2008 Japan  Sapporo Normalschanze
3. 9. Dezember 2008 Finnland  Rovaniemi Normalschanze
4. 10. Dezember 2008 Finnland  Rovaniemi Normalschanze
5. 13. Dezember 2008 Norwegen  Vikersund Großschanze
6. 14. Dezember 2008 Norwegen  Vikersund Großschanze
7. 7. Dezember 2010 Finnland  Rovaniemi Normalschanze
8. 8. Dezember 2010 Finnland  Rovaniemi Normalschanze
9. 12. Dezember 2010 Norwegen  Vikersund Großschanze

Continental-Cup-Siege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 5. August 2001 Deutschland  Oberstdorf Normalschanze
2. 30. September 2001 Deutschland  Oberhof Großschanze

Statistik

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Weltcup-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
2001/02 09. 508
2002/03 52. 036
2003/04 34. 115
2004/05 27. 183
2005/06 82. 002
2006/07 65. 016
2007/08 45. 038
2008/09 32. 145
2009/10 80. 003
2010/11 31. 132
2011/12 36. 107

Grand-Prix-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
2001 22. 69
2002 21. 61
2003 57. 02
2005 53. 12
2006 62. 14
2007 34. 58
2008 39. 61
2009 44. 36
2010 79. 03
2011 37. 58

Schanzenrekorde

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Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Engelberg Schweiz  Schweiz 134,0 m
(HS: 137 m)
15. Dezember 2001 15. Dezember 2001
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Commons: Stephan Hocke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ahonen dominiert Qualifikation - Hannawald verzichtet
  2. Nadine Gärtner: Zwangspause für Stephan Hocke (Memento vom 12. März 2010 im Internet Archive) In: live-wintersport.ch, 14. November 2006.
  3. Stephan Hocke beendet Karriere. (Memento vom 31. Dezember 2012 im Internet Archive) In: skispringen.com, 29. Dezember 2012.
  4. Anja Blankenburg: Gold in Salt Lake City: „Knapper ging es wohl nicht“. Ostthüringer Zeitung, 7. Februar 2014, abgerufen am 9. Februar 2014 (Bezahlschranke, archiviert 2014 von Archive.today).