Pepperl+Fuchs

deutsches Unternehmen

Pepperl+Fuchs ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Mannheim.[2] Das Unternehmen stellt elektronische Bausteine und Sensoren für die Fabrik- und Prozessautomatisierung her,[3] dazu zählen zum Beispiel Komponenten für Chemieanlagen und Bohrinseln oder Bauteile für die Automobilindustrie und den Maschinen- und Anlagenbau.[4] Die Pepperl+Fuchs Gruppe wies im Jahr 2022 erstmals einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro aus.[5] Gunther Kegel, Vorstandsvorsitzender von Pepperl+Fuchs, ist gleichzeitig Präsident des ZVEI und des VDE.[6]

Pepperl+Fuchs SE

Logo
Rechtsform Europäische Gesellschaft
Gründung 1945[1]
Sitz Mannheim
Leitung Gunther Kegel (CEO), Werner Guthier (CFO), Lutz Liebers (COO), Reiner Müller (COO), Florian Ochs (CHRO)
Mitarbeiterzahl 7100
Umsatz >1 Mrd. EUR (2022)
Branche Automatisierung, Sensorik, Explosionsschutz
Website www.pepperl-fuchs.de
Stand: 2023
Luftbild des Unternehmens Pepperl+Fuchs in Mannheim

Geschichte

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Gegründet wurde das Unternehmen 1945 von Walter Pepperl und Ludwig Fuchs in Mannheim.[1] Zunächst betrieb man eine Werkstatt zur Reparatur von Rundfunkgeräten, begann nach eigener Aussage aber parallel mit der Herstellung von Transformatoren.[7] 1958 entwickelte Pepperl+Fuchs den ersten induktiven Näherungsschalter,[8] welcher die Position von Gegenständen elektronisch messen kann und beispielsweise in Verpackungs- und Abfüllanlagen benötigt wird.[1] Maßgeblich für die Verbreitung des Produkts war die Tatsache, dass dieses im Unterschied zu mechanischen Schaltern verschleißfrei funktioniert.[1] Die Nachfrage nach dem Näherungsschalter führte dazu, dass sich das Unternehmen in der Folgezeit auf elektronische Bausteine und Sensoren spezialisierte.[9] Ab den 1970er Jahren wurden für Produktion und Vertrieb Niederlassungen im Ausland eingerichtet, darunter in China, Indien, Indonesien, Italien, Singapur und Ungarn sowie den Vereinigten Staaten.[1] Zuvor war Pepperl+Fuchs von einer offenen Handelsgesellschaft in eine GmbH & Co. KG umgewandelt worden.[10]

Im Dezember 1987 schieden die beiden Gründer Walter Pepperl und Ludwig Fuchs aus der Geschäftsführung von Pepperl+Fuchs aus,[11] seitdem wurde als Rechtsform die Gesellschaft mit beschränkter Haftung geführt. Nachdem Pepperl+Fuchs zunächst in Mannheim-Sandhofen ansässig war, befindet sich der Hauptsitz seit 1971 in Schönau.[7] In Deutschland ist Pepperl+Fuchs zum Beispiel auch in Neuhausen ob Eck präsent, wo sämtliche Drehgeber des Unternehmens entworfen und hergestellt werden.[12] Im asiatischen Raum wird unter anderem in Vietnam produziert.[13] Beginnend im Jahr 2000 tätigte Pepperl+Fuchs mehrere Übernahmen, was für einen Anstieg des Umsatzes auf über 500 Millionen DM sorgte.[4] Zu den erworbenen Firmen gehörten unter anderem Visolux aus Berlin und Elcon aus Mailand sowie die Näherungsschalter und Lichtschranken von Honeywell International.[4] Größere Bekanntheit wurde dem Unternehmen zuletzt 2010 im Zuge der Übernahme des Geschäfts mit Näherungsschaltern von Siemens zuteil.[14] Mit dieser Akquisition erweiterte man das Geschäft insbesondere im Bereich der Ultraschall-Sensorik.[15] Außerdem ist Pepperl+Fuchs neben der Technischen Universität Kaiserslautern und anderen Partnern an der sogenannten Smart Factory beteiligt.[16]

Im Januar 2017 übernahm Pepperl+Fuchs die ecom instruments GmbH aus Assamstadt, den Technologieführer für mobile explosionsgeschützte Geräte.[17] Zum 1. Februar 2019 hat Pepperl+Fuchs alle Gesellschafteranteile der Polyplan GmbH in Strasslach übernommen.[18] Im Juli 2019 wandelte sich die Pepperl+Fuchs GmbH in die Pepperl+Fuchs AG um. Dieser Schritt sei laut Vorstand eine notwendige Vorstufe, um im Jahr 2020, wie geplant, in die Pepperl+Fuchs SE umfirmieren zu können.[19] Im Juli 2020 erfolgte anschließend die planmäßige Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE).[20]

Produkte

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Pepperl+Fuchs stellt unter anderem berührungslos wirkende Sensoren, Drehgeber, Zähler, Schaltwerke und Umformer her. Dazu kommen Feldbuskomponenten und Feldbussysteme, Datenlichtschranken, Identifikationssysteme und Sicherheitsbarrieren sowie Produkte für die Bildverarbeitung.[21] Das Unternehmen selbst gliedert sein Portfolio in industrielle Sensoren und Prozess-Interfaces für die Fabrik- und Prozessautomatisierung.[22] Pepperl+Fuchs ist außerdem Anbieter von Systemlösungen für die Prozessautomation in explosionsgefährdeten Bereichen, die in den sogenannten Solution Engineering Centern unter anderem in Bühl entwickelt werden.[23] Durch die Übernahme der ECOM Instruments GmbH wurden explosionsgeschützte Produkte aus den Sparten Mobile Computing, Kommunikation, Mess- und Kalibriertechnik sowie Handlampen mit ins Portfolio aufgenommen.[24]

Neben dem europäischen Lager in Mannheim unterhält das Unternehmen jeweils ein weiteres Logistikzentrum in Amerika und Asien. Des Weiteren wurde ein Global Distribution Center in Singapur errichtet.[25]

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Commons: Pepperl+Fuchs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Guido Schneider: Von der Tüftlergarage zum Global Player. In: Handelsblatt, Nr. 97, 19. Mai 2004, S. 6.
  2. Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 14. August 2014 (Amtsgericht Mannheim, HRB 4713).
  3. Pepperl + Fuchs AG. In: Automation, abgerufen am 16. August 2014 (Unternehmensprofil).
  4. a b c Pepperl + Fuchs baut Weltmarktführung aus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 32, 7. Februar 2001, S. 26.
  5. Pepperl+Fuchs erreicht erstmals die Milliarden-Marke. 24. Januar 2023, abgerufen am 25. Januar 2023 (deutsch).
  6. VDE erhält neuen Präsidenten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 158, 11. Juli 2014, S. 22.
  7. a b Chronik von Pepperl+Fuchs. Pepperl+Fuchs, abgerufen am 16. August 2014.
  8. Pepperl+Fuchs: Induktive Näherungsschalter gestern und heute. In: SPS-Magazin, Nr. 11/2008, 23. Oktober 2008, abgerufen am 20. April 2021.
  9. Tibor Krainz: Roboter mit fünf Sinnen. In: medianet, Nr. 1143, 18. April 2008, S. 37.
  10. Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, (Amtsgericht Mannheim, HRA 617), abgerufen am 16. August 2014.
  11. Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, (Amtsgericht Mannheim, HRB 3437), 9. Dezember 1987, abgerufen am 16. August 2014.
  12. Vier Millionen für neuen Standort. In: Südkurier, 23. November 2012, S. 30.
  13. Florian Willershausen: Lahme Preußen. In: WirtschaftsWoche, Nr. 33, 11. August 2014, S. 32.
  14. Pepperl+Fuchs übernimmt Näherungsschalter von Siemens. In: Industrielle Automation, MSR Magazin, Heft 7–8, 2010, S. 6.
  15. Sabine Spinnarke: Interview Pepperl+Fuchs: Erfolg mit Ultraschall. (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive). In: Produktion, 4. März 2011, abgerufen am 16. August 2014.
  16. Die Smart Factory, eine Erfolgsgeschichte. In: Rhein-Zeitung, 22. Mai 2014, S. 9.
  17. Pepperl+Fuchs: ecom instruments | Pepperl+Fuchs. In: www.pepperl-fuchs.de. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  18. Übernahme der Polyplan GmbH. In: Wirtschaftsmeldungen, 3. April 2019. Fachmagazin für die Polyurethanindustrie FAPU 108, ISSN 1616-0401. Auf FAPU.de, abgerufen am 20. April 2021.
  19. Pepperl+Fuchs: Mehr Flexibilität für globale Aufgaben: Pepperl+Fuchs wird zur SE. 12. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  20. Pepperl+Fuchs: Bereit für die Zukunft: Pepperl+Fuchs schließt Umwandlung zur SE erfolgreich ab. 16. Juli 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
  21. Herstellerprofil: Pepperl+Fuchs GmbH. In: Elektro-Elektronik Einkaufsführer (ZVEI), abgerufen am 15. August 2014.
  22. Produkte. Pepperl+Fuchs, abgerufen am 16. August 2014.
  23. Thomas Weichsel: Nicht gleich in die Luft gehen. In: Autocad Magazin, Nr. 5/2014, S. 56–57.
  24. Pepperl+Fuchs: ecom instruments | Pepperl+Fuchs. In: www.pepperl-fuchs.de. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  25. Thomas Wöhrle: Fit für die Zukunft. In: dhf Intralogistik, Nr. 4/2014, abgerufen am 25. August 2014.

Koordinaten: 49° 32′ 40,4″ N, 8° 28′ 1,1″ O