Kevin Keegan

englischer Fußballspieler

Joseph Kevin Keegan OBE (* 14. Februar 1951 in Armthorpe, Doncaster) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und -trainer. Der Stürmer wechselte nach Stationen bei Scunthorpe United und dem FC Liverpool, mit dem er u. a. 1973, 1976 und 1977 englischer Meister, 1973 und 1976 UEFA-Cup-Sieger sowie 1977 Europapokalsieger der Landesmeister wurde, 1977 in die Bundesliga zum Hamburger SV. Während seiner drei Jahre beim HSV wurde Keegan zwei Mal mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres[2] ausgezeichnet und wurde 1979 deutscher Meister. 1980 kehrte Keegan nach England zurück und spielte noch vier Jahre für den FC Southampton und für Newcastle United, ehe er seine Karriere bis 1985 ausklingen ließ.

Kevin Keegan
Kevin Keegan, 2008
Personalia
Voller Name Joseph Kevin Keegan
Geburtstag 14. Februar 1951
Geburtsort Armthorpe, DoncasterEngland
Größe 173 cm
Position Sturm
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1968–1971 Scunthorpe United 124 (18)
1971–1977 FC Liverpool 230 (68)
1977–1980 Hamburger SV 90 (32)
1980–1982 FC Southampton 68 (37)
1982–1984 Newcastle United 78 (48)
1984–1985 Tigers Kuala Lumpur
1985 Black Town City FC 2 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1972–1982 England 63 (21)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1992–1997 Newcastle United
1997–1999 FC Fulham
1999–2000 England
2001–2005 Manchester City
2008 Newcastle United
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Autogramm von Keegan aus seiner Zeit beim HSV (1978/79)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Head over Heels in Love
 DE1018.06.1979(15 Wo.)
 AT2015.08.1979(8 Wo.)
 UK3109.06.1979(6 Wo.)
England
 DE6123.06.1980(5 Wo.)

Sportlicher Werdegang

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Keegan war der beliebteste und einer der besten Fußballspieler Englands in den 1970er Jahren. Der kleine Stürmer, der seine Karriere bei Scunthorpe United begann, wurde liebevoll „Mighty Mouse“[3] genannt und gewann mit dem FC Liverpool 1973 und 1976 den UEFA-Pokal sowie 1977 den Europapokal der Landesmeister.

Zur Saison 1977/78 wechselte Keegan in die Bundesliga zum Hamburger SV. Auch in Deutschland wurde er schnell zu einem populären Sportsmann. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg des HSV zu einem der bestimmenden Klubs in Deutschland Anfang der 1980er Jahre. In seiner ersten Saison 1977/78 belegte man nur den zehnten Platz.[4] In der Saison 1978/79 wurde der HSV Deutscher Meister, wobei Keegan 17 Treffer beisteuerte. Im Januar 1979 erhielt Keegan nach Angeboten aus Spanien[5] die hochdotierte Offerte, in den Sommermonaten bei den Washington Diplomats in den Vereinigten Staaten zu spielen, lehnte aber ab, um sich auf den HSV zu konzentrieren.[6] 1980 erreichte er mit dem HSV das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister, das gegen Nottingham Forest mit 0:1 verloren wurde. Zudem wurde der HSV Vize-Meister hinter dem FC Bayern München, nachdem der HSV das entscheidende Spiel mit 1:2 beim damaligen Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen verloren hatte.

In der Nationalmannschaft Englands war seine Laufbahn nicht so glücklich. Als Spieler nahm er an der Europameisterschaft 1980 in Italien teil, aber seine Mannschaft schied in der Vorrunde aus. Bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien fehlte er größtenteils verletzungsbedingt; es kam nur zu einem Kurzeinsatz in der zweiten Finalrunde, als Keegan gegen den Gastgeber eingewechselt wurde. Durch das 0:0 scheiterte England (ungeschlagen) an Deutschland.

Als englischer Nationaltrainer hatte Keegan ebenfalls kein Glück. Bei der Europameisterschaft 2000 bezwang seine Mannschaft zwar Deutschland in der Vorrunde mit 1:0, schied aber nach zwei 2:3-Niederlagen gegen Portugal und Rumänien ebenso wie Deutschland nach der Vorrunde aus. Das erste Spiel der WM-Qualifikation gegen Deutschland in Wembley wurde auch mit 0:1 verloren. Es war sein letztes Spiel als Nationaltrainer und das letzte Spiel im altehrwürdigen Wembley-Stadion vor dessen Abriss für einen Neubau an gleicher Stelle.[7]

Bis zu seinem vorläufigen Rückzug vom Fußball im März 2005 trainierte Keegan die Mannschaft von Manchester City in der englischen Premier League.[8] Nach fast drei Jahren ohne Anstellung übernahm Kevin Keegan im Januar 2008 dann zum zweiten Mal den Trainerposten bei den „Magpies“ von Newcastle United und feierte sein Trainer-Comeback. Am 4. September 2008 trat er als Trainer zurück.[9]

Keegan als Sänger

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Keegans Beliebtheit drückte sich auch darin aus, dass während seiner aktiven Zeit in der Bundesliga der Vorname „Kevin“ erhöhte Beliebtheit bei deutschen Eltern erlangte. Die Mutter von Kevin Kühnert verehrte ihn.[10] Außerdem war Keegan als Popsänger erfolgreich. Der britische Sänger der Gruppe Smokie, Chris Norman, produzierte mit ihm zwei Hits für die deutschen Charts. Die Single Head over Heels in Love (mit Smokie), in Deutschland Platz zehn in der Verkaufshitparade, kletterte 1979 auch in den britischen Charts bis auf Platz 31.[11][12]

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Commons: Kevin Keegan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Chartquellen: DE UK
  2. Stuart Rayner: Kevin Keegan, England’s only Ballon d’Or double-winner - sporting bygones. The Yorkshire Post, 20. Dezember 2021, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  3. "Vor Mighty Mouse haben alle Angst": Wie Keegan zu seinem Spitznamen kam. Abgerufen am 25. Juni 2023 (deutsch).
  4. Ben Redelings: Der schillerndste Star der Bundesligageschichte. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  5. Jetzt lockt Amerika Kevin Keegan mit zwei Millionen. In: Hamburger Abendblatt. 3. Januar 1979, abgerufen am 15. März 2021.
  6. Diplomatischer Keegan sagte den Diplomats ab. In: Hamburger Abendblatt. 26. Januar 1979, abgerufen am 15. März 2021.
  7. Kevin Keegan: Die "Mighty Mouse" wirft hin. In: Der Spiegel. 7. Oktober 2000, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Juni 2023]).
  8. David Clayton: The Keegan Years. Manchester City, 2022, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  9. Harry De Cosemo: The story of Kevin Keegan's farcical second coming at Newcastle United. 4. September 2022, abgerufen am 25. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Alfons Kaiser: Klingt einfach gut, in: F.A.S. Nr. 19, 16. Mai 2021, S. 20.
  11. Jens Hungermann: Wie Kevin Keegan in die Hitparade kam. 31. Dezember 2012, abgerufen am 25. Juni 2023 (deutsch).
  12. 50 Jahre Bundesliga - Teil 6: Als Kevin Keegan einmal Suzi Quatro ersetzte - WELT. 31. Dezember 2012, abgerufen am 25. Juni 2023.