Fischer & Wittig
Fischer & Wittig oder Fischer und Wittig war eine 1862 in Leipzig gegründete Druckerei mit Buchbinderei und angeschlossenem Kunstverlag.[1] Das Unternehmen druckte und verlegte auch Ansichtskarten,[2] firmierte später unter anderem als Buchbinderei Altmann, zuletzt als VEB Kunst- und Verlagsbuchbinderei und heute als Kuve GmbH.[3]
Geschichte
BearbeitenDie Firma wurde am 22. September 1862 durch den Leipziger Buchdruckerei-Besitzer Johann Christian Ferdinand Fischer sowie den in Reudnitz tätigen Buchdruckerei-Besitzer Christian Friedrich Wittig gegründet und eine Woche später im Königlich Sächsischen Handelsregister des Bezirksgerichts Leipzig eingetragen.[4]
Erster Sitz des Unternehmens war die Dörrienstraße 5, später in einem von Hans Eger erbauten – während der Luftangriffe auf Leipzig zerstörten – Gebäude in der Johannisallee 8.[3]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete die Stahlbeton-Firma Max Pommer nach Plänen des Architekten Otto Walther im Graphischen Viertel einen dreigliedrigen Erweiterungsbau unter der Adresse Teubnerstraße 12.[3]
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Annonce um 1914
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Buchdeckel Der Rauchwarenhandel und seine Beziehungen zu Leipzig, 1923
Im 20. Jahrhundert gehörte dem neuen Firmeninhaber Otto Fischer zeitweilig zudem die in Leipzig-Gohlis gelegene „Villa Ida“ in der Menckestraße 27.[3]
Das im Zweiten Weltkrieg teilzerstörte Druckereigebäude von Fischer & Wittig wurde noch zur Zeit der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1948 der bekannten Druckerei Altmann zugewiesen, die sich am Wiederaufbau des Gebäudes und des Betriebes beteiligte. Ab 1959 wurde der Betrieb zunächst unter staatlicher Beteiligung der DDR weitergeführt und – nach der Verstaatlichung 1972 – an die VOB Union verkauft, die bald darauf in VOB Kunst- und Verlagsbuchbinderei umbenannt wurde.[3]
Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die „Altmann-Binderei“ von einem VOB in eine GmbH umgewandelt. Als Nachfolgerin der VOB Union wurde die Union Verwaltungsgesellschaft (Mit-)Gesellschafterin der im Gewerbegebiet Baalsdorf ansässigen Kuve GmbH.[3]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Leipzig, Sachsen: Grimmaische Straße, Caféhaus Felsche (2) auf der Seite zeno.org
- ↑ a b c d e f Sabine Knopf: Die Buchstadt Leipzig, Mythos und Symbole, limitierte Sonderausgabe, Markkleeberg, Beucha: Sax-Verlag, 2015, S. 59; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Die Glocke. Illustrirte Zeitung, zweite Beilage zu No. 236 der Leipziger Zeitung vom 4. Oktober 1862, S. 5056; Google-Books