Die Ferrovia Circumetnea (FCE), auch Circumetnea, ist eine regionale Nahverkehrsgesellschaft auf Sizilien, die eine 950-mm-Schmalspurbahn fast rund um den Ätna betreibt. Nach der kompletten Stilllegung des ehemals ausgedehnten FS-Schmalspurbahnnetzes Siziliens ist sie die letzte verbliebene Schmalspurbahn auf der Insel.

Catania–Riposto
Triebwagen in der Station Randazzo
Triebwagen in der Station Randazzo
Strecke der Ferrovia Circumetnea
Streckenlänge:110,963 km
Spurweite:950 mm (ital. Meterspur)
Maximale Neigung: 36 
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Catania Porto bis 1993 m s.l.m.
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Bahnstrecke Messina–Syrakus
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Catania Gaito bis 1993 18 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Catania Corso Italia bis 1999 23 m s.l.m.
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
3,8 Catania Borgo Übergang zur
Tunnel
Tunnel Borgo
Haltepunkt / Haltestelle
5,5 Cibali
Bahnhof
7,2 Nesima 136 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
9,2 Lineri 172 m s.l.m.
Brücke
A18
Bahnhof
11,1 Misterbianco 205 m s.l.m.
Bahnhof
14,2 Belpasso-Camporotondo 252 m s.l.m.
Bahnhof
18,2 Valcorrente 264 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
20,8 Giaconia 297 m s.l.m.
Bahnhof
22,6 Paternò 254 m s.l.m.
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trasse bis 2009
StreckeHaltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
25,7 Scalilli bis 2009 335 m s.l.m.
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trasse bis 2010
TunnelanfangStrecke (außer Betrieb)
Tunnel Santa Maria di Licordia
Bahnhof (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
Santa Maria di Licodia Sud seit 2010
Haltepunkt / Haltestelle (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
Santa Maria di Licodia Centro seit 2010
Strecke (im Tunnel)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,2 Santa Maria di Licodia bis 2010 442 m s.l.m.
TunnelendeStrecke (außer Betrieb)
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trasse bis 2015
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
Biancavilla Poggio Rosso seit 2015
TunnelanfangStrecke (außer Betrieb)
Tunnel Biancavilla
Haltepunkt / Haltestelle (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
Biancavilla Centro seit 2015
Strecke (im Tunnel)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,5 Biancavilla bis 2015 508 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
Biancavilla Colombo seit 2015
TunnelendeStrecke (außer Betrieb)
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
Biancavilla Pozzillo seit 2015
StreckeBahnhof (Strecke außer Betrieb)
34,8 Biancavilla Circonvallazione bis 2015 544 m s.l.m.
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trasse bis 2011
TunnelanfangStrecke (außer Betrieb)
Tunnel Adrano
Haltepunkt / Haltestelle (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
38,6 Adrano Cappellone seit 2011
Strecke (im Tunnel)Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Adrano Cappellone bis 2011
Bahnhof (im Tunnel)Strecke (außer Betrieb)
39,0 Adrano Centro seit 2011
Strecke (im Tunnel)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
39,0 Adrano bis 2011 587 m s.l.m.
TunnelendeStrecke (außer Betrieb)
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof
41,2 Adrano Nord seit 2011
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Sacro Cuore
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Ruvolita
Bahnhof
45,5 Passo Zingaro 700 m s.l.m.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Quattromiglia
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
48,4 Ruvolazzo 775 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
53,8 Bronte Casello 54 811 m s.l.m.
Bahnhof
53,8 Bronte 833 m s.l.m.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Contrada Difesa
Tunnel
Tunnel Rocca Calanna
Bahnhof
62,8 Maletto 922 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
67,9 Gurrida 872 m s.l.m.
Bahnhof
73,6 Randazzo ehem. Übergang zur
Bahnstrecke Alcantara–Randazzo
753 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
79,2 Calderara 685 m s.l.m.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
81,6 Passopisciaro-Moio 653 m s.l.m.
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
ehem. Trasse bis 2011
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof
86,3 Solicchiata seit 2011 664 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke
Solicchiata bis 2011
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Rovittello bis 1981
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trasse 1926–1961
StreckeBahnhof (Strecke außer Betrieb)
Castiglione di Sicilia
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
90,7 Cerro 644 m s.l.m.
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof
93,8 Linguaglossa 554 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
97,8 Terremorte 489 m s.l.m.
Bahnhof
100,9 Piedimonte Etneo 362 m s.l.m.
Bahnhof
104,1 Santa Venera 282 m s.l.m.
Bahnhof
107,3 Mascali Nunziata 176 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
108,9 Cutula 132 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
111,4 Villa di Giarre 52 m s.l.m.
Bahnhof
112,1 Giarre Übergang zur FS 42 m s.l.m.
Kreuzung geradeaus unten
Bahnstrecke Messina–Syrakus
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Riposto-Villa Comunale
Kopfbahnhof Streckenende
113,5 Riposto 18 m s.l.m.

Geschichte

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Die Idee zur FCE wurde 1880 im Zuge des Aufbaus eines Eisenbahnnetzes auf Sizilien gefasst. Auf Antrag zahlreicher Gemeinden und Ortschaften rund um den Ätna wurde durch staatliches Dekret von 31. Dezember 1883 ein Konsortium zum Aufbau der FCE gegründet, in dem die Provinz Catania, die Handelskammer von Catania sowie die Gemeinden Riposto, Giarre, Mascali, Piedimonte Etneo, Linguaglossa, Castiglione di Sicilia, Randazzo, Maletto, Bronte, Adrano, Biancavilla, Santa Maria di Licodia, Paternò, Belpasso und Misterbianco zusammenarbeiteten.

Den entscheidenden Schritt zur Beilegung der latenten Unstimmigkeiten bezüglich der genauen Streckenführung und zur Realisierung der Circum machte dann der britische Investor Robert Trewhella, indem er am 11. September 1885 einen Kompromiss mit dem Konsortium schloss. Er versprach, die Strecke zu planen, anzulegen und auszustatten. Als Gegenleistung erhielt er die exklusiven Nutzungsrechte der zukünftigen Strecke. Die Bauarbeiten begannen schließlich im Jahre 1889. Am 2. Februar 1895 wurde der erste Streckenabschnitt von Catania Borgo nach Adrano eröffnet.

Während es der FCE lange Zeit gelang, den regelmäßigen, durch Erdbeben und Ausbrüche des Ätna hervorgerufenen Schäden zu widerstehen, geriet sie kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wegen aufwändig zu reparierender Bombenschäden in finanzielle Not, so dass sie schließlich vom Staat übernommen wurde. Seit 1999 betreibt die FCE die erste U-Bahn-Linie in Catania.

Ab Juni 2024 wird auf dem Streckenabschnitten Catania Borgo – Paternò kein planmäßiger Schienenverkehr mehr stattfinden. Langfristig soll die Metro bis Paternò (bzw. Adrano) verlängert werden.[1][2]

FCE heute

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Der auf der ursprünglichen Strecke der FCE zwischen Catania Borgo und Giarre–Riposto fahrende Zug wird auf Sizilien Littorina genannt, eine in Italien weit verbreitete Bezeichnung für Verbrennungstriebwagen. Ursprünglich führte die Bahnstrecke über ihren heutigen Endpunkt Borgo hinaus bis zum Hafen Catanias. Dieser Streckenabschnitt wurde im Jahre 1999 durch die neueröffnete U-Bahn Catanias ersetzt. Es gibt auf der FCE keine Zugfahrten, die die Gesamtstrecke bedienen. Der Zugverkehr wird grundsätzlich in Randazzo gebrochen. Der Abschnitt Catania–Randazzo wird fast stündlich bedient, teilweise mit weiteren Verstärkerfahrten bis Adrano Nord. Zwischen Randazzo und Riposto finden nur wenige Zugfahrten am Tag statt, die überwiegend dem Schülerverkehr dienen. Die FCE bietet ferner touristische Sonderfahrten an.[3]

Die FCE bedient neben ihrer Eisenbahnstrecke auch einige regionale und kommunale Buslinien im Großraum Catanias.

In den Gemeinden Adrano, Santa Maria di Licordia und Biancavilla wurde die Bahntrasse unterirdisch verlegt. Auf den neuen Streckenabschnitten entstanden neue Kreuzungsbahnhöfe. Bis auf wenige besetzte Bahnhöfe sind inzwischen alle unbesetzten Kreuzungsbahnhöfe mit Rückfallweichen ausgestattet.

Im Januar 2023 wurden 15 Triebwägen mit Wasserstoff-Antrieb ausgeschrieben.[4]

Triebfahrzeuge

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Auf der Strecke sind im Regelbetrieb nur Triebzüge bzw. Triebzüge mit Beiwagen im Einsatz.

2015 wurden vier dieselelektrische Doppeltriebwagen „Vulcano“ von Newag beschafft und 2016 in Betrieb genommen.

Für Sonderfahrten ist der historische Triebwagen ALn 56.05, genannt Littorina, vorhanden und wird nach seiner Aufarbeitung vor einigen Jahren auf Bestellung oder zu Feierlichkeiten gelegentlich eingesetzt.

Bei der Circumetnea sind noch zwei Dampflokomotiven vorhanden, die Nr. 10 (ex. MASCALI) und Nr. 14 (ex LA MEUSE der Ferrovia Alifana). Die Nr. 14 steht äußerlich aufgearbeitet auf einer Weiche aus der Gründerzeit mit einem Wasserkran neben dem Empfangsgebäude des Bahnhofes Catania-Borgo.

Aktuell eingesetzte Triebzüge auf der FCE

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Commons: Ferrovia Circumetnea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Facebook. Abgerufen am 13. Mai 2024.
  2. Andrea Tartaglia: Metropolitana di Catania. In: Mobilita Catania. 1. April 2022, abgerufen am 13. Mai 2024 (italienisch).
  3. Benvenuto nella sezione Turismo della Ferrovia Circumetnea. circumetnea.it, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2018; abgerufen am 17. Juni 2018 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.circumetnea.it
  4. Lieferungen - 6700-2023. In: TED Tenders Electronic Daily. Abgerufen am 5. Januar 2023.