Ardagger
Ardagger ist eine Marktgemeinde mit 3620 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Mostviertel in Niederösterreich. Ardagger wird auch als das Tor zum Strudengau bezeichnet.
Marktgemeinde Ardagger
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Amstetten | |
Kfz-Kennzeichen: | AM | |
Hauptort: | Ardagger Markt | |
Fläche: | 47,15 km² | |
Koordinaten: | 48° 10′ N, 14° 49′ O | |
Höhe: | 250 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.620 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3321 | |
Vorwahl: | 07479 | |
Gemeindekennziffer: | 3 05 03 | |
NUTS-Region | AT121 | |
UN/LOCODE | AT ADG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 55 3321 Ardagger | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johannes Pressl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Lage von Ardagger im Bezirk Amstetten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde Ardagger liegt im südwestlichen Niederösterreich, eingebettet zwischen der Donau und dem Hügelland des Mostviertels, an der Moststraße.
Oft wird das Auengebiet von Ardagger bei Hochwasser überflutet. Zum Schutz gegen diese Bedrohung ist Ardagger Markt mit einem befahrbaren Schutzdamm ausgestattet, der 1979 fertiggestellt wurde.
Landschaft
BearbeitenGemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Ardagger Markt (763 Ew., 6,72 km²) samt Bach und Fuchshof
- Ardagger Stift (1041 Ew., 10,84 km²) samt Am Weinberg, Bach, Brachegg, Habersdorf, Hauersdorf, Illersdorf, Kirchfeld, Kollmitz, Paulberg, Pfaffenberg, Schüsselhub und Stocka
- Kollmitzberg (718 Ew., 12,42 km²) samt Felleismühl, Holzhausen, Innerzaun, Oed, Stiefelberg, Tiefenbach, Winkling und Zehent
- Stephanshart (1098 Ew., 17,22 km²) samt Albersberg, Empfing, Hausleiten, Hebmannsberg, Hinterholz, Hundertleiten, Leitzing, Moos und Zeitlbach
Nachbargemeinden
BearbeitenBaumgartenberg (OÖ), Saxen (OÖ) | Grein (OÖ) | |
Wallsee-Sindelburg | Neustadtl an der Donau | |
Zeillern | Amstetten | Viehdorf |
Geschichte
BearbeitenIm Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Die erste Erwähnung des heutigen Marktes Ardagger erfolgte im Jahr 823 in der Urkunde Confirmatio Ludovici Pii, in der König Ludwig der Fromme dem Bischof von Passau den Ort ad artagrum („bebaubarer Acker“) überlässt. Im Jahr 1049 übergibt Kaiser Heinrich III. die Güter der geächteten Brüder Ulrich und Askuin von Ardagger dem Bischof Nitker von Freising zur Gründung des Kollegiatstifts Ardagger.[2] Die vier 1850 gegründeten politischen Gemeinden Ardagger Markt, Ardagger Stift, Kollmitzberg und Stephanshart wurden 1971 zur Gemeinde Ardagger zusammengefasst. Die Katastralgemeinden bewahren jedoch eine starke Eigenständigkeit.
Im Jahr 2012 wurden das Hausnummernsystem, sowie Straßen- und Rottennamen umgestellt, da das alte System im Laufe der Jahre durch zahlreiche Zu- und Neubauten zu unübersichtlich wurde. Außerdem wurden die Postleitzahlen in der gesamten Gemeinde auf eine gemeinsame umgestellt (Ausnahme: Es bleibt „3300“ nur in den Rotten Betriebsgebiet Nord, Hauersdorf und Schüsselhub).[3]
In der zur Gemeinde gehörenden Dorfgemeinschaft Moos wurde im Jahre 2004 in Eigenregie der Bewohner genossenschaftlich die zurzeit größte Pflanzenkläranlage des Bundeslandes gebaut.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Ehemaliges Stift Ardagger: Das Stift wurde 1049 gegründet und 1784 durch Kaiser Josef II. aufgehoben und befindet sich in Privatbesitz.
- Katholische Pfarrkirche Ardagger Markt hl. Nikolaus
- Katholische Pfarrkirche Kollmitzberg hl. Ottilie
- Katholische Pfarrkirche Stephanshart hl. Stephanus
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenArdagger und sein über 950 Jahre altes Stift Ardagger liegen an der sogenannten Moststraße. Diese erschließt das größte geschlossenen Mostbirnbaumgebiet Europas, das Mostviertel südlich der Donau in Niederösterreich. Die etwa 200 km lange Moststraße, die in einem Rundkurs durch die hügelige Landschaft des Mostviertels führt, ist als „Erlebnisstraße“ konzipiert, mit bestens ausgeschilderten Strecken zu zahlreichen Mostwirtshäusern, Moststraßenheurigen und bäuerlichen „Ab-Hof-Betrieben“, die vor Ort produzierten Most anbieten. Weiters laden Aussichtspunkte, Themenwanderwege und Lehrpfade zu Ausflügen zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein.
Verkehr
Bearbeiten- Ing. Leopold Helbich Brücke: Bei Tiefenbach, einem Ortsteil von Kollmitzberg, führt eine Brücke über die Donau nach Grein.
- Donauhafen: Ardagger Markt hat auch einen Hafen und eine Anlegestelle für Donauschiffe wie die MS Donaunixe.
Bildung
BearbeitenIn Ardagger gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[4]
Sport
Bearbeiten- Frauenfußballmannschaft SG Ardagger/Neustadtl
- Der 1955 gegründete SCU Ardagger spielt seit der Saison 2000/01 in der Landesliga Niederösterreich.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
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Bürgermeister
Bearbeiten- 1971–1989 Karl Amon (ÖVP)
- 1989–1995 Franz Sollböck (ÖVP)
- bis 2005 Johann Weichinger (ÖVP)
- seit 2005 Johannes Pressl (ÖVP)[11]
Wappen
BearbeitenDas Wappen zeigt die Verbundenheit mit der Donauschifffahrt. Haken und Ruder sind zwei Werkzeuge der Donauschiffer, der gegabelten Baumstamm war im Schnabel der Donauzillen zum Auflegen der Schiffsseile eingebaut. Viele frühere Bewohner waren Schiffer und Händler, die Donau brachte dem Markt Wohlstand.[12]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Karl Amon (1920–1995), Politiker (ÖVP)
- Erwin Köstler (1928–1993), Politiker (ÖVP)
Literatur
Bearbeiten- Geschichtskreis Ardagger (Hrsg.): Kunstjuwel Artagrum. 823–2023. 1200 Jahre Ardagger. Bildband, 2023.
Weblinks
Bearbeiten- 30503 – Ardagger. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Ardagger in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Webpräsenz der Gemeinde Ardagger
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Ardagger. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Wehranlage Ardagger. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Hausnummern- und Adressumstellung ( vom 27. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 203 kB) auf der Gemeindeseite vom 1. März 2012, abgerufen am 5. März 2012
- ↑ Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ardagger. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 29. Januar 2020.
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Ardagger, abgerufen am 11. Oktober 2021.
- ↑ Über die Gemeinde. Gemeinde Ardagger, abgerufen am 11. Oktober 2021.