Ahic ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Lacluta (Gemeinde Viqueque).

Ahic
Ahic
Daten
Fläche 170,46 km²[1]
Einwohnerzahl 1.088 (2022)[2]
Chefe de Suco Virgilio Soares
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Ai Lo Oc 240
Cai Ua 185
Crarec Bocu 195
Hali Mean 505
Hali Oan 122
Der Suco Ahic
Laclubar (Osttimor)
Laclubar (Osttimor)
Laclubar
Koordinaten: 8° 48′ S, 126° 8′ O

Geographie

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Ahic
Orte Position[3] Höhe
Cai Ua 8° 47′ 15″ S, 126° 9′ 20″ O 329 m
Lacluta 8° 48′ 0″ S, 126° 8′ 0″ O 303 m

Ahic liegt im Süden des Verwaltungsamts Lacluta. Nördlich befindet sich der Suco Laline, östlich die Sucos Dilor und Uma Tolu und südlich das Verwaltungsamt Viqueque mit seinem Suco Luca. Im Westen grenzt Ahic an das Verwaltungsamt Barique (Gemeinde Manatuto) mit seinen Sucos Barique und Fatuwaque.

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Ahic eine Fläche von 151,81 km².[4] Nun sind es 170,46 km²,[1] die sich in die fünf Aldeias Ai Lo Oc, Cai Ua, Crarec Bocu, Hali Mean und Hali Oan teilen.[5] Obwohl sich die Aldeias Cai Ua und Hali Mean in Ahic liegt, befinden sich die Orte im Suco Dilor. Ebenso liegt der Ort Ahic in Dilor.[5][6]

Die Grenze zu Manatuto bildet der Fluss Dilor. In ihn mündet der in Ahic entspringende Bataicain. Der Nunuc hat seine Quelle in Ahic. In der Südwestecke des Sucos liegt der See Lacodu (Lagoa Lacodu). An der Grenze zu Lalina fließt der zunächst der Datametan. Nach dem Zufluss des Has aus Laline heißt der Fluss Lacluta. Später kommt von Norden noch der Derocaan. Nun heißt der vereinigte Fluss Luca. Er wendet sich dann nach Süden, folgt der Grenze zu Dilor und Uma Tolu und verlässt schließlich das Verwaltungsamt Laclubar. Südlich des Zusammenflusses von Has und Datametan, ab dem der Fluss Lacluta heißt, liegt der Ort Lacluta.[6] Der We Tasi (Welosi) ist ein kleiner See in der Aldeia Hali Mean (!491.2221405626.162927508° 46′ 40″ S, 126° 09′ 47″ O). Östlich des Sees liegt der Berg Cassacaic (!491.2202785626.169444508° 47′ S, 126° 10′ O) mit einer Höhe von 1024 m.[6]

Nur kleine, wenig ausgebaute Straßen führen durch den Suco.[7] Für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 mussten die Wahlurnen per Hubschrauber zum Wahllokal in der Verwaltung des Sucos gebracht und abgeholt werden.[8]

Einwohner

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In Ahic leben 1.088 Einwohner (2022), davon sind 591 Männer und 497 Frauen. Im Suco gibt es 368 Haushalte.[2] 80 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Über 18 % sprechen Midiki, kleine Minderheiten Tetum Prasa oder Galoli. Ahic hat mit über 80 % den größten Analphabetenanteil der ganzen Gemeinde Viqueque.[9]

Geschichte

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In der ersten Zeit nach Beginn der Invasion durch Indonesien blieb Ahic von Kämpfen verschont, doch als die indonesische Armee damit begann, Ahic zu bombardieren, forderten die Widerstandskämpfer der FALINTIL die Bevölkerung auf, die Ortschaften zu verlassen. Die Flüchtlinge legten Felder an und bauten Sago und Reis an. Am 10. Juli 1978 wurden die Flüchtlinge von der indonesischen Armee entdeckt, woraufhin sie weiter fliehen mussten. Ihre Haustiere durften die Zivilisten nicht mitnehmen und mussten sie daher töten. Bei der Flucht wurden viele Familien auseinandergerissen.[10]

1980 wurden die Einwohner Ahics von den Indonesiern zwangsdeportiert. Sie wurden in ein Transit Camp in Lacluta gebracht und von dort aus später nach Dilor.[10] Überlebende berichteten:

„1979 ergaben wir uns in der alten Stadt von Lacluta. Etwa 500 Personen starben an Hunger und durch den Mangel an Medikamenten zur Bekämpfung von Tuberkulose, Marasmus und Durchfall. Viele die starben, hatten keine Familienmitglieder mehr, um sie zu beerdigen. Einige starben im Camp und einige während sie im Wald nach etwas zum Essen suchten. Wir überlebten von Essen wie:

  • Sago aus der Bebakpalme
  • Früchte des Gummibaums
  • Guaven
  • Blätter vom Ende der Kokosnuss
  • Maek (eine Knolle)
  • Kuan (eine kleine, fasrige Yamswurzel)
  • Aidak (eine Art Lychee)
  • Wasserspinat
  • Bananenschößlinge
  • Laho (Mäuse)
  • Samea (Schlangen)
  • Manduku (Frösche)

Pferde wurden für nur 1000 indonesische Rupiah und zwei Dosen Reis für je eine Mahlzeit (rantang) von der Hansip gekauft. Goldketten konnte man für eine Dose Reis erwerben. Im Tausch für Nahrung, wie Büffel- oder Hirschfleisch, konnten Töchter an Hansip- und ABRI-Mitglieder zwangsverheiratet werden, selbst wenn sie schon gesetzlich verheiratet waren.

ABRI und der Subdistriktadministrator (camat) entschlossen sich die Internierten von der alten Stadt Lacluta in das Dorf Dilor zu verlegen. In Dilor wurden politische Führer und FALINTIL-Mitglieder gefoltert und getötet. Alle Männer, die älter als 15 Jahre alt waren, wurden angewiesen, sich beim Militärposten am Morgen und am Abend zu melden und nachts Wachdienst zu leisten. Wenn sie sich nicht fügten, wurde ihr gesamter Besitz gestohlen und sie konnten gefoltert werden. So zum Beispiel konnte man in schmutziges Wasser für drei Stunden eingetaucht werden, gezwungen werden durch Dornenbüsche zu laufen, auf Kohlen zu stehen oder man wurde mit dem Kopf nach unten aufgehängt. Frauen wurden regelmäßig vergewaltigt und an Hansip und Soldaten zwangsverheiratet, ohne Einverständnis von ihnen oder ihren Familien. Viele Kinder die daraus hervorgingen, wurden einfach verlassen.

1979 bis 1980 erhielten wir Hilfsgüter vom Indonesischen Roten Kreuz, wie Trockenfisch, Huhn, Milch, Mehl, Salz, Decken und Medikamente und wurden von medizinischen Personal betreut, einem Arzt und zwei Krankenschwestern. Jedoch war das Essen, was wir bekamen, zu proteinreich zum Verdauen für unterernährte Menschen und viele starben. Uns wurde schließlich erlaubt, Gärten anzulegen, aber nur in einem Umkreis von weniger als einen Kilometer rund um Dilor und nur mit einer Reisegenehmigung vom Sicherheitschef. Häufig gab es Zwangsarbeit ohne Bezahlung. Es gab keine Ausbildungsmöglichkeiten, weil es keine Einrichtungen oder Lehrer gab. Schulkinder wurden zum Dienst als TBOs (tenaga bantuan operasi, „Operationsassistenten“) gezwungen.[10]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Antonio Alves zum Chefe de Suco gewählt.[11] Bei den Wahlen 2009 gewann Ernesto Soares[12] und 2016 Virgilio Soares.[13]

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Commons: Ahic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. a b Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. a b c Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. UNMIT-Karte des Distrikts Viqueque von August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 509 kB)
  8. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Ahic (tetum; PDF-Datei; 7,90 MB)
  10. a b c „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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