Das Mikroskop (lateinisch Microscopium) ist ein Sternbild des Südhimmels.

Sternbild
Mikroskop
Astronomischer Name Microscopium
Genitiv Microscopii
Kürzel Mic
Rektaszension 20273620h 27m 36s bis 21281021h 28m 10s
Deklination 1549476−45° 05′ 24″ bis 1727265−27° 27′ 35″
Fläche 209,513 deg²
Rang 66
Voll­stän­dig sicht­bar 45,2° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Sommer
(teilweise)
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 0
Hellster Stern (Größe) γ Microscopii, 4,7 mag (4,67 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU
Das Sternbild Microscopium, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann
Das Sternbild Microscopium, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Beschreibung

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Das Mikroskop ist ein völlig unscheinbares Sternbild südlich des Steinbocks. Es enthält 15 Sterne der 4. und 5. Größenklasse, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind.

Von Deutschland aus ist nur der nördliche Teil zu sehen. Südlich der Linie Karlsruhe – Regensburg steigt auch der Stern θ1 über dem Südhorizont.

Geschichte

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Das Sternbild Mikroskop wurde 1751–52 von dem französischen Astronomen Nicolas Louis de Lacaille eingeführt, nachdem er zwei Jahre lang vom Kap der Guten Hoffnung aus den Sternhimmel beobachtet hatte. Allerdings setzte er diesem bedeutenden technischen Gerät in dem unscheinbaren Sternbild nur ein bescheidenes Denkmal. Es scheint eher, als ob Lacaille es als „Lückenfüller“ zwischen dem Schützen (Sagittarius) und dem Kranich (Grus) einfügte. Insgesamt führte Lacaille damals 14 neue Sternbilder in bis dahin noch unkartierten Regionen des Südhimmels ein, die er meist nach grundlegenden Erfindungen und Gerätschaften der Wissenschaft und Kunst benannte.[1] Zuerst hatte er ihnen französische Namen gegeben, latinisierte diese dann aber in der von ihm 1763 unter dem Titel Coelum Australe Stelliferum veröffentlichten Sternkarte. So führte er das hier behandelte Sternbild zuerst unter der Bezeichnung le Microscope ein, änderte den Namen jedoch 1763 in die lateinische Schreibweise Microscopium ab.[2] Er benannte u. a. auch 1756 die von John Flamsteed zum Sternbild Südlicher Fisch (Piscis Austrinus) gerechneten und als 1 Piscis Austrini bzw. 4 Piscis Austrini bezeichneten Sterne in Gamma Microscopii bzw. Epsilon Microscopii um.

Himmelsobjekte

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B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
103γ 1 PsA Gamma Microscopii 4,68m 254 G6 III
105ε 4 PsA Epsilon Microscopii 4,71m 169 A1 V
108θ1 4,82m 162 A7 Vp
101α Alpha Microscopii 4,90m 395 G7 III
109ι 5,11m 125 F2 V
113ν 5,12m 252 K0 III
400 2 PsA HR 8076, HD 200763 5,20m 354 K2 III
400 HR 8104 5,26m 111 F6 V
106ζ 5,31m 115 F5 V
400 HR 7987 5,33m 396 K2 III
400 3 PsA HR 8110, HD 201901 5,39m 404 K3 III
400 HR 7893 5,47m 241 K1 III
400 HR 7933 5,47m 328 B8/9V
400 HR 8202 5,50m 176 A5m
107η 5,51m 909 K3 III
104δ 5,69m 292 K0/1 III
108θ2 5,76m 391 A0 IIIp
102β 6,06m 502 A2 Vn

Gamma Microscopii ist ein 254 Lichtjahre entfernter, gelb leuchtender Stern der Spektralklasse G6 III mit dem 10-fachen Durchmesser unserer Sonne. Auch Alpha Microscopii ist ein gelber Riesenstern; er gehört dem Spektraltyp G7 an und ist etwa 400 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Veränderliche Sterne

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Stern Größe Lj. Spektralklasse Typ Periode
S 7,8m bis 14,8m 14500 M3e-M5,5 Mirastern 209,68 Tage
T 6,74m bis 8,11m 605 M6-M8 IIIe Halbregelmäßig veränderlicher Stern 352 Tage
U 7,0m bis 14,4m 2300 M5e-M7e Mirastern 334,29 Tage
AU 8,56m bis 8,73m 32 M1 Ve T-Tauri-Stern 4,85 Tage

Im Sternbild Mikroskop findet sich u. a. der Mirastern S Microscopii, dessen scheinbare Helligkeit mit einer Periode 210 Tagen zwischen 7,8m und 14,8m schwankt.[3] Er ist etwa 14500 Lichtjahre von der Erde entfernt.[4] U Microscopii ist ebenfalls ein rot leuchtender Mirastern, der im Maximum 7,0m und im Minimum nur 14,4m hell ist; diese Helligkeitsschwankungen vollziehen sich in einem Intervall von 334 Tagen.[5] Zu den Halbregelmäßig Veränderlichen vom Typ SRB gehört T Microscopii; er verändert seine scheinbare Helligkeit mit einer mittleren Periode von 352 Tagen von 6,74m bis 8,11m.[6] AU Microscopii ist ein roter Zwergstern in nur 32 Lichtjahren Entfernung. Aufgrund seiner geringen Helligkeit von nur etwa 8,6m benötigt man zu seiner Beobachtung mindestens ein Prismenfernglas. Der Stern zeigt mitunter Helligkeitsausbrüche. Untersuchungen ergaben, dass er von einer Trümmerscheibe umgeben ist.[7]

Sternhaufen und Galaxien

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NGC sonstige Größe Typ Winkelausdehnung Lj
6923 11,9m Galaxie 2,60' × 1,3' (128 ± 9) Millionen
6925 11,3m Galaxie 4,4' × 1,1' (127 ± 9) Millionen

NGC 6925 ist unter den wenigen im Sternbild Mikroskop beobachtbaren Galaxien noch das interessanteste Objekt. Es handelt sich bei ihr um eine Spiralgalaxie vom Hubble-Typ Sbc der 11. Größenklasse. Nach der verbesserten Neuauflage des New General Catalogue erscheint sie als längliche Spiralgalaxie mit aufgehelltem Kern und eng gewundenen, diffusen Armen.[1] Die Entfernung der Galaxie zur Milchstraße beträgt ungefähr 127 Millionen Lichtjahre; in ihr leuchtete die im Juli 2011 von Stu Parker in Neuseeland entdeckte Supernova SN 2011ei auf.[8][9]

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Sternbild Mikroskop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. a b John Sanford: Der neue Kosmos-Sternatlas, dt. Ausgabe Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-06087-X, S. 126 f.
  2. Ian Ridpath: Lacaille's Southern Planisphere of 1756. In: Star Tales. Selbstverlag, abgerufen am 10. Februar 2021.
  3. S Mic im International Variable Star Index.
  4. Gaia early data release 3 (Gaia EDR3) für S Microscopii, Dezember 2020.
  5. U Mic im International Variable Star Index.
  6. T Mic im International Variable Star Index.
  7. AU Mic im International Variable Star Index.
  8. SN 2011ei auf SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg.
  9. Supernova 2011ei in NGC 6925. Rochester Astronomy, abgerufen am 12. Februar 2021.